Dekorationen, übertrifft selbst die kühnste Er- wartung. Man sieht hier romantische Gegen- den, Lager und Gezelte, schwimmende Flotten, Städte und alte kostbar verzierte Palläste. Man wohnt den Berathschlagungen der Feld- herrn und den häuslichen Festen der Fürsten bey, in welchen die Sitten und der Geschmack der alten Zeit auf eine überraschende und un- terhaltende Art hervorstechen. Chöre von Sängern singen Loblieder auf die Thaten der Helden. Am Hofe des griechischen Kaisers wird Oleg mit großen Feyerlichkeiten empfan- gen; beym Anfange des letzten Akts, wenn der Vorhang aufgezogen wird, sieht man einen weiten Circus, und rund herum auf den Tri- bünen den griechischen Hof und eine große Menge Zuschauer aus dem Volk. Hier wer- den Wettkämpfe aller Art gehalten; Gladia- toren ringen mit einander; andere laufen nach dem Ziel, und endlich verschwindet ein zwey- ter Vorhang, wo auf einer Bühne eine thea- tralische Vorstellung gegeben wird.
Die Ballette entsprechen dem Glanz der Oper. Ohne hier eine Beschreibung der gro- ßen pantomimischen Vorstellungen zu liefern,
Dekorationen, uͤbertrifft ſelbſt die kuͤhnſte Er- wartung. Man ſieht hier romantiſche Gegen- den, Lager und Gezelte, ſchwimmende Flotten, Staͤdte und alte koſtbar verzierte Pallaͤſte. Man wohnt den Berathſchlagungen der Feld- herrn und den haͤuslichen Feſten der Fuͤrſten bey, in welchen die Sitten und der Geſchmack der alten Zeit auf eine uͤberraſchende und un- terhaltende Art hervorſtechen. Choͤre von Saͤngern ſingen Loblieder auf die Thaten der Helden. Am Hofe des griechiſchen Kaiſers wird Oleg mit großen Feyerlichkeiten empfan- gen; beym Anfange des letzten Akts, wenn der Vorhang aufgezogen wird, ſieht man einen weiten Circus, und rund herum auf den Tri- buͤnen den griechiſchen Hof und eine große Menge Zuſchauer aus dem Volk. Hier wer- den Wettkaͤmpfe aller Art gehalten; Gladia- toren ringen mit einander; andere laufen nach dem Ziel, und endlich verſchwindet ein zwey- ter Vorhang, wo auf einer Buͤhne eine thea- traliſche Vorſtellung gegeben wird.
Die Ballette entſprechen dem Glanz der Oper. Ohne hier eine Beſchreibung der gro- ßen pantomimiſchen Vorſtellungen zu liefern,
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Dekorationen, uͤbertrifft ſelbſt die kuͤhnſte Er-
wartung. Man ſieht hier romantiſche Gegen-
den, Lager und Gezelte, ſchwimmende Flotten,
Staͤdte und alte koſtbar verzierte Pallaͤſte.
Man wohnt den Berathſchlagungen der Feld-
herrn und den haͤuslichen Feſten der Fuͤrſten
bey, in welchen die Sitten und der Geſchmack
der alten Zeit auf eine uͤberraſchende und un-
terhaltende Art hervorſtechen. Choͤre von
Saͤngern ſingen Loblieder auf die Thaten der
Helden. Am Hofe des griechiſchen Kaiſers
wird Oleg mit großen Feyerlichkeiten empfan-
gen; beym Anfange des letzten Akts, wenn der
Vorhang aufgezogen wird, ſieht man einen
weiten Circus, und rund herum auf den Tri-
buͤnen den griechiſchen Hof und eine große
Menge Zuſchauer aus dem Volk. Hier wer-
den Wettkaͤmpfe aller Art gehalten; Gladia-
toren ringen mit einander; andere laufen nach
dem Ziel, und endlich verſchwindet ein zwey-
ter Vorhang, wo auf einer Buͤhne eine thea-
traliſche Vorſtellung gegeben wird.
Die Ballette entſprechen dem Glanz der
Oper. Ohne hier eine Beſchreibung der gro-
ßen pantomimiſchen Vorſtellungen zu liefern,
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/352>, abgerufen am 23.11.2024.
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