und werden dem Lande auf mancherley Weise nützlich.
Interessant für den Beobachter sind auch die Orientalen, die sich hier von Zeit zu Zeit einfinden und mit deren Eigenthümlichkei- ten man hier näher bekannt werden kann. Während des letzten Krieges sah man häufig gefangene Türken beyder Geschlechter. Diese Menschen, welche durch ihr Schicksal aus den südlichsten Provinzen von Europa und aus dem wollüstigen asiatischen Klima unter den sechzigsten Grad der Breite versetzt wurden, haben hier durchgehends eine Behandlung ge- nossen, die der Menschlichkeit und Aufklärung unsers Jahrhunderts zur Ehre gereicht. Sie lebten still und friedlich unter ihren großmü- thigen Ueberwindern, lernten so viel von der Landessprache, daß sie sich nothdürftig verständ- lich machen konnten, und durften Theil an allen öffentlichen Ergötzungen nehmen. Den Vornehmern unter ihnen waren Gesellschafter zugeordnet, die für ihre Bedürfnisse sorgen, ihnen in allen Verlegenheiten aushelfen, und sie mit den merkwürdigsten Gegenständen die- ser Residenz bekannt machen mußten. Vor-
und werden dem Lande auf mancherley Weiſe nuͤtzlich.
Intereſſant fuͤr den Beobachter ſind auch die Orientalen, die ſich hier von Zeit zu Zeit einfinden und mit deren Eigenthuͤmlichkei- ten man hier naͤher bekannt werden kann. Waͤhrend des letzten Krieges ſah man haͤufig gefangene Tuͤrken beyder Geſchlechter. Dieſe Menſchen, welche durch ihr Schickſal aus den ſuͤdlichſten Provinzen von Europa und aus dem wolluͤſtigen aſiatiſchen Klima unter den ſechzigſten Grad der Breite verſetzt wurden, haben hier durchgehends eine Behandlung ge- noſſen, die der Menſchlichkeit und Aufklaͤrung unſers Jahrhunderts zur Ehre gereicht. Sie lebten ſtill und friedlich unter ihren großmuͤ- thigen Ueberwindern, lernten ſo viel von der Landesſprache, daß ſie ſich nothduͤrftig verſtaͤnd- lich machen konnten, und durften Theil an allen oͤffentlichen Ergoͤtzungen nehmen. Den Vornehmern unter ihnen waren Geſellſchafter zugeordnet, die fuͤr ihre Beduͤrfniſſe ſorgen, ihnen in allen Verlegenheiten aushelfen, und ſie mit den merkwuͤrdigſten Gegenſtaͤnden die- ſer Reſidenz bekannt machen mußten. Vor-
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und werden dem Lande auf mancherley Weiſe
nuͤtzlich.
Intereſſant fuͤr den Beobachter ſind auch
die Orientalen, die ſich hier von Zeit zu
Zeit einfinden und mit deren Eigenthuͤmlichkei-
ten man hier naͤher bekannt werden kann.
Waͤhrend des letzten Krieges ſah man haͤufig
gefangene Tuͤrken beyder Geſchlechter. Dieſe
Menſchen, welche durch ihr Schickſal aus den
ſuͤdlichſten Provinzen von Europa und aus
dem wolluͤſtigen aſiatiſchen Klima unter den
ſechzigſten Grad der Breite verſetzt wurden,
haben hier durchgehends eine Behandlung ge-
noſſen, die der Menſchlichkeit und Aufklaͤrung
unſers Jahrhunderts zur Ehre gereicht. Sie
lebten ſtill und friedlich unter ihren großmuͤ-
thigen Ueberwindern, lernten ſo viel von der
Landesſprache, daß ſie ſich nothduͤrftig verſtaͤnd-
lich machen konnten, und durften Theil an
allen oͤffentlichen Ergoͤtzungen nehmen. Den
Vornehmern unter ihnen waren Geſellſchafter
zugeordnet, die fuͤr ihre Beduͤrfniſſe ſorgen,
ihnen in allen Verlegenheiten aushelfen, und
ſie mit den merkwuͤrdigſten Gegenſtaͤnden die-
ſer Reſidenz bekannt machen mußten. Vor-
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/520>, abgerufen am 19.05.2024.
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