Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.20,000 Familien leben jetzt in der Krimm und an Die mehresten Handwerker für die gemei- 20,000 Familien leben jetzt in der Krimm und an Die mehreſten Handwerker fuͤr die gemei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0063" n="47"/> 20,000 Familien leben jetzt in der Krimm und an<lb/> den Ufern der Wolga; in Moskau, Archangel<lb/> und einigen innern Provinzen ſind viele und zum<lb/> Theil anſehnliche Geſchlechter ſeit und vor dem<lb/> Anfange dieſes Jahrhunderts einheimiſch, und<lb/> taͤglich nimmt dieſe Einwanderung zu. In die-<lb/> ſem Jahr fanden ſich bey meiner Erkundigung<lb/> nur auf einem einzigen hier angekommenen luͤbek-<lb/> kiſchen Schiff 86 Deutſche Handwerker und<lb/> Kuͤnſtler, von denen nach aller Wahrſcheinlich-<lb/> keit nicht ſechs wieder in ihr Vaterland zuruͤck-<lb/> kehren. So leitet das Schickſal die Kultur des<lb/> Menſchengeſchlechts von einem Volk zum an-<lb/> dern: Franzoſen waren es, die durch ihre Aus-<lb/> wanderungen die ſchoͤne und wohlthaͤtige Flam-<lb/> me der Induſtrie nach Deutſchland heruͤber<lb/> brachten, und Deutſche ſind es, die ſie jetzt<lb/> auf dem Altar des Nordens niederlegen, von<lb/> wo aus ſie ihre Waͤrme und ihren Glanz bis in<lb/> die oͤſtlichen Laͤnder des benachbarten Aſiens ver-<lb/> theilt.</p><lb/> <p>Die mehreſten Handwerker fuͤr die gemei-<lb/> nern Beduͤrfniſſe des Lebens ſind unter den Ruſ-<lb/> ſen und Deutſchen vertheilt; einige derſelben<lb/> aber werden bloß von dieſen oder jenen betrieben.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0063]
20,000 Familien leben jetzt in der Krimm und an
den Ufern der Wolga; in Moskau, Archangel
und einigen innern Provinzen ſind viele und zum
Theil anſehnliche Geſchlechter ſeit und vor dem
Anfange dieſes Jahrhunderts einheimiſch, und
taͤglich nimmt dieſe Einwanderung zu. In die-
ſem Jahr fanden ſich bey meiner Erkundigung
nur auf einem einzigen hier angekommenen luͤbek-
kiſchen Schiff 86 Deutſche Handwerker und
Kuͤnſtler, von denen nach aller Wahrſcheinlich-
keit nicht ſechs wieder in ihr Vaterland zuruͤck-
kehren. So leitet das Schickſal die Kultur des
Menſchengeſchlechts von einem Volk zum an-
dern: Franzoſen waren es, die durch ihre Aus-
wanderungen die ſchoͤne und wohlthaͤtige Flam-
me der Induſtrie nach Deutſchland heruͤber
brachten, und Deutſche ſind es, die ſie jetzt
auf dem Altar des Nordens niederlegen, von
wo aus ſie ihre Waͤrme und ihren Glanz bis in
die oͤſtlichen Laͤnder des benachbarten Aſiens ver-
theilt.
Die mehreſten Handwerker fuͤr die gemei-
nern Beduͤrfniſſe des Lebens ſind unter den Ruſ-
ſen und Deutſchen vertheilt; einige derſelben
aber werden bloß von dieſen oder jenen betrieben.
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