Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.Genuß des Lebens. Man sieht Bücher unter In keiner Stadt des Reichs giebt es so Genuß des Lebens. Man ſieht Buͤcher unter In keiner Stadt des Reichs giebt es ſo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="72"/> Genuß des Lebens. Man ſieht Buͤcher unter<lb/> Druckoͤrtern, deren Namen der Welt bisher<lb/> unbekannt waren; kuͤrzlich erhielt die Biblio-<lb/> thek der Akademie der Wiſſenſchaften die er-<lb/> ſten Stuͤcke einer Monatsſchrift aus Irkuzk:<lb/> naͤchſtens wird ſie vielleicht eine aus Kamt-<lb/> ſchatka erhalten.</p><lb/> <p>In keiner Stadt des Reichs giebt es ſo<lb/> viele <hi rendition="#g">gelehrte Aſſociationen</hi> als in der<lb/> Reſidenz, und dieſen Vorzug, wenn es einer<lb/> iſt, hat ſie ſelbſt vor Moskau voraus. Be-<lb/> kanntlich beweiſen oͤffentliche Anſtalten dieſer<lb/> Art aͤußerſt wenig fuͤr den wiſſenſchaftlichen<lb/> Zuſtand einer Nation uͤberhaupt. Dieſe Er-<lb/> fahrung, deren Guͤltigkeit hier noch durch den<lb/> Umſtand verſtaͤrkt wird, daß der groͤßere Theil<lb/> der Mitglieder ſolcher Geſellſchaften aus her-<lb/> beygerufenen Auslaͤndern beſteht, darf uns<lb/> nicht hindern, ihnen hier einen Platz anzuwei-<lb/> ſen, da ſie durch ihre Wirkſamkeit einen mehr<lb/> oder weniger merklichen Einfluß auf die Kultur<lb/> der Nation erlangen. Urd dies iſt zugleich<lb/> der Geſichtspunkt, aus welchem wir die hier<lb/> folgenden Gegenſtaͤnde einer unpartheyiſchen<lb/> Muſterung unterwerfen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0088]
Genuß des Lebens. Man ſieht Buͤcher unter
Druckoͤrtern, deren Namen der Welt bisher
unbekannt waren; kuͤrzlich erhielt die Biblio-
thek der Akademie der Wiſſenſchaften die er-
ſten Stuͤcke einer Monatsſchrift aus Irkuzk:
naͤchſtens wird ſie vielleicht eine aus Kamt-
ſchatka erhalten.
In keiner Stadt des Reichs giebt es ſo
viele gelehrte Aſſociationen als in der
Reſidenz, und dieſen Vorzug, wenn es einer
iſt, hat ſie ſelbſt vor Moskau voraus. Be-
kanntlich beweiſen oͤffentliche Anſtalten dieſer
Art aͤußerſt wenig fuͤr den wiſſenſchaftlichen
Zuſtand einer Nation uͤberhaupt. Dieſe Er-
fahrung, deren Guͤltigkeit hier noch durch den
Umſtand verſtaͤrkt wird, daß der groͤßere Theil
der Mitglieder ſolcher Geſellſchaften aus her-
beygerufenen Auslaͤndern beſteht, darf uns
nicht hindern, ihnen hier einen Platz anzuwei-
ſen, da ſie durch ihre Wirkſamkeit einen mehr
oder weniger merklichen Einfluß auf die Kultur
der Nation erlangen. Urd dies iſt zugleich
der Geſichtspunkt, aus welchem wir die hier
folgenden Gegenſtaͤnde einer unpartheyiſchen
Muſterung unterwerfen.
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