Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.rere Zeit hindurch zum Theil oder gänzlich Bey alle dem ist die Akademie dem Staat rere Zeit hindurch zum Theil oder gaͤnzlich Bey alle dem iſt die Akademie dem Staat <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="77"/> rere Zeit hindurch zum Theil oder gaͤnzlich<lb/> entzogen haben, wie die Regiſter der Konfe-<lb/> renz und die <hi rendition="#aq">acta</hi> beweiſen. Der allgemeine<lb/> Vorwurf, der alle gelehrte Geſellſchaften trifft,<lb/> daß ſie im Ganzen weniger leiſten, als die<lb/> iſolirten Bemuͤhungen ſo vieler einzelnen Ge-<lb/> lehrten leiſten koͤnnten, iſt mit dem groͤßten<lb/> Recht auch auf dieſe beruͤhmte Anſtalt anwend-<lb/> bar. Ueberall ſind es nur einzelne Maͤnner,<lb/> die den Ruhm der Akademie und die Erwei-<lb/> terung des menſchlichen Geſichtskreiſes durch<lb/> muͤhſame Anſtrengungen zu erhalten ſuchen:<lb/> der groͤßere Theil entledigt ſich ſeiner erhabnen<lb/> Beſtimmung mit dem lauen Eifer, den ein<lb/> alltaͤgliches Brodgeſchaͤft einfloͤßt.</p><lb/> <p>Bey alle dem iſt die Akademie dem Staat<lb/> und der Nation auf mancherley Weiſe nuͤtzlich<lb/> geworden. Ihre gelehrten Abhandlungen frey-<lb/> lich fallen hier auf einen unfruchtbaren Bo-<lb/> den, denn ſie finden vielleicht nicht zehn Leſer<lb/> im ganzen Reiche; aber deſto gemeinnuͤtziger<lb/> wird ſie durch ihre Aufklaͤrungen uͤber die Ge-<lb/> ſchichte und die natuͤrliche Beſchaffenheit dieſes<lb/> unermeßlichen, noch bey weitem nicht genug<lb/> unterſuchten Landes. Die Reiſen der Akade-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0093]
rere Zeit hindurch zum Theil oder gaͤnzlich
entzogen haben, wie die Regiſter der Konfe-
renz und die acta beweiſen. Der allgemeine
Vorwurf, der alle gelehrte Geſellſchaften trifft,
daß ſie im Ganzen weniger leiſten, als die
iſolirten Bemuͤhungen ſo vieler einzelnen Ge-
lehrten leiſten koͤnnten, iſt mit dem groͤßten
Recht auch auf dieſe beruͤhmte Anſtalt anwend-
bar. Ueberall ſind es nur einzelne Maͤnner,
die den Ruhm der Akademie und die Erwei-
terung des menſchlichen Geſichtskreiſes durch
muͤhſame Anſtrengungen zu erhalten ſuchen:
der groͤßere Theil entledigt ſich ſeiner erhabnen
Beſtimmung mit dem lauen Eifer, den ein
alltaͤgliches Brodgeſchaͤft einfloͤßt.
Bey alle dem iſt die Akademie dem Staat
und der Nation auf mancherley Weiſe nuͤtzlich
geworden. Ihre gelehrten Abhandlungen frey-
lich fallen hier auf einen unfruchtbaren Bo-
den, denn ſie finden vielleicht nicht zehn Leſer
im ganzen Reiche; aber deſto gemeinnuͤtziger
wird ſie durch ihre Aufklaͤrungen uͤber die Ge-
ſchichte und die natuͤrliche Beſchaffenheit dieſes
unermeßlichen, noch bey weitem nicht genug
unterſuchten Landes. Die Reiſen der Akade-
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