Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.gleich zu thun; so bitte ich Euch geziementlich, Da stockte mir das Wort im Munde. Aus Es war manche Woche danach, daß ich in gleich zu thun; ſo bitte ich Euch geziementlich, Da ſtockte mir das Wort im Munde. Aus Es war manche Woche danach, daß ich in <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0112" n="98"/> gleich zu thun; ſo bitte ich Euch geziementlich,<lb/> gebet Eure Schweſter Katharina mir zum Eh¬<lb/> gemahl“ — —</p><lb/> <p>Da ſtockte mir das Wort im Munde. Aus<lb/> ſeinem bleichen Antlitz ſtarrten mich die Augen<lb/> des alten Bildes an; ein gellend Lachen ſchlug<lb/> mir in das Ohr, ein Schuß — — — dann<lb/> brach ich zuſammen und hörete nur noch, wie<lb/> mir der Degen, den ich ohn' Gedanken faſt ge¬<lb/> zogen hatte, klirrend aus der Hand zu Boden fiel.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es war manche Woche danach, daß ich in<lb/> dem ſchon bleicheren Sonnenſchein auf einem<lb/> Bänkchen vor dem letzten Haus des Dorfes ſaß;<lb/> mit matten Blicken nach dem Wald hinüber¬<lb/> ſchauend, an deſſen jenſeitigem Rande das Herren¬<lb/> haus belegen war. Meine thörichten Augen<lb/> ſuchten ſtets auf's Neue den Punkt, wo, wie ich<lb/> mir vorſtellete, Katharinens Kämmerlein von drü¬<lb/> ben aus die ſchon herbſtlich gelben Wipfel ſchaue;<lb/> denn von ihr ſelber hatte ich keine Kunde.</p><lb/> </body> </text> </TEI> [98/0112]
gleich zu thun; ſo bitte ich Euch geziementlich,
gebet Eure Schweſter Katharina mir zum Eh¬
gemahl“ — —
Da ſtockte mir das Wort im Munde. Aus
ſeinem bleichen Antlitz ſtarrten mich die Augen
des alten Bildes an; ein gellend Lachen ſchlug
mir in das Ohr, ein Schuß — — — dann
brach ich zuſammen und hörete nur noch, wie
mir der Degen, den ich ohn' Gedanken faſt ge¬
zogen hatte, klirrend aus der Hand zu Boden fiel.
Es war manche Woche danach, daß ich in
dem ſchon bleicheren Sonnenſchein auf einem
Bänkchen vor dem letzten Haus des Dorfes ſaß;
mit matten Blicken nach dem Wald hinüber¬
ſchauend, an deſſen jenſeitigem Rande das Herren¬
haus belegen war. Meine thörichten Augen
ſuchten ſtets auf's Neue den Punkt, wo, wie ich
mir vorſtellete, Katharinens Kämmerlein von drü¬
ben aus die ſchon herbſtlich gelben Wipfel ſchaue;
denn von ihr ſelber hatte ich keine Kunde.
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