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Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.

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Ob er's geglaubet, weiß ich nicht zu sagen;
allein er gab nur kund, es solle dermalen ein
unbekannter Geistlicher zur Nachtzeit und in
großer Heimlichkeit auf den Herrenhof gekommen
sein; zwar habe Bas' Ursel das Gesinde schon
zeitig in ihre Kammern getrieben; aber der
Mägde eine, so durch den Thürspalt gelauschet,
wolle auch mich über den Flur nach der Treppe
haben gehen sehen; dann später hätten sie deut¬
lich einen Wagen aus dem Thorhaus fahren
hören, und seien seit jener Nacht nur noch
Bas' Ursel und der Junker in dem Schloß
gewesen.

-- -- Was ich von nun an Alles und immer
doch vergebens unternommen, um Katharinen
oder auch nur eine Spur von ihr zu finden, das
soll nicht hier verzeichnet werden. Im Dorfe
war nur das thörichte Geschwätz, davon Hans
Ottsen mich die Probe schmecken lassen; darum
machete ich mich auf nach dem Stifte zu Herrn
Gerhardus' Schwester; aber die Dame wollte mich
nicht vor sich lassen; wurde im Uebrigen mir

Ob er's geglaubet, weiß ich nicht zu ſagen;
allein er gab nur kund, es ſolle dermalen ein
unbekannter Geiſtlicher zur Nachtzeit und in
großer Heimlichkeit auf den Herrenhof gekommen
ſein; zwar habe Bas' Urſel das Geſinde ſchon
zeitig in ihre Kammern getrieben; aber der
Mägde eine, ſo durch den Thürſpalt gelauſchet,
wolle auch mich über den Flur nach der Treppe
haben gehen ſehen; dann ſpäter hätten ſie deut¬
lich einen Wagen aus dem Thorhaus fahren
hören, und ſeien ſeit jener Nacht nur noch
Baſ' Urſel und der Junker in dem Schloß
geweſen.

— — Was ich von nun an Alles und immer
doch vergebens unternommen, um Katharinen
oder auch nur eine Spur von ihr zu finden, das
ſoll nicht hier verzeichnet werden. Im Dorfe
war nur das thörichte Geſchwätz, davon Hans
Ottſen mich die Probe ſchmecken laſſen; darum
machete ich mich auf nach dem Stifte zu Herrn
Gerhardus' Schweſter; aber die Dame wollte mich
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[106/0120] Ob er's geglaubet, weiß ich nicht zu ſagen; allein er gab nur kund, es ſolle dermalen ein unbekannter Geiſtlicher zur Nachtzeit und in großer Heimlichkeit auf den Herrenhof gekommen ſein; zwar habe Bas' Urſel das Geſinde ſchon zeitig in ihre Kammern getrieben; aber der Mägde eine, ſo durch den Thürſpalt gelauſchet, wolle auch mich über den Flur nach der Treppe haben gehen ſehen; dann ſpäter hätten ſie deut¬ lich einen Wagen aus dem Thorhaus fahren hören, und ſeien ſeit jener Nacht nur noch Baſ' Urſel und der Junker in dem Schloß geweſen. — — Was ich von nun an Alles und immer doch vergebens unternommen, um Katharinen oder auch nur eine Spur von ihr zu finden, das ſoll nicht hier verzeichnet werden. Im Dorfe war nur das thörichte Geſchwätz, davon Hans Ottſen mich die Probe ſchmecken laſſen; darum machete ich mich auf nach dem Stifte zu Herrn Gerhardus' Schweſter; aber die Dame wollte mich nicht vor ſich laſſen; wurde im Uebrigen mir

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_aquis_1877/120>, abgerufen am 24.11.2024.