Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.wenn auch noch so karge Kunde zu erhalten; selbst -- -- Nach solchen Studien dem Dämmer¬ wenn auch noch ſo karge Kunde zu erhalten; ſelbſt — — Nach ſolchen Studien dem Dämmer¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0023" n="9"/> wenn auch noch ſo karge Kunde zu erhalten; ſelbſt<lb/> aus dem düſtern Antlitz des Vaters, das trotz<lb/> des Prieſterkragens mich faſt an die Kriegsknechte<lb/> des Altarſchranks gemahnen wollte, ſuchte ich ſie<lb/> herauszuleſen.</p><lb/> <p>— — Nach ſolchen Studien dem Dämmer¬<lb/> licht der alten Kirche erſchien dann das Haus<lb/> der guten Paſtorsleute nur um ſo gaſtlicher.<lb/> Freilich war es gleichfalls hoch zu Jahren, und<lb/> der Vater meines Freundes hoffte, ſo lange ich<lb/> denken konnte, auf einen Neubau; da aber die<lb/> Küſterei an derſelben Altersſchwäche litt, wurde<lb/> weder hier noch dort gebaut. — Und doch, wie<lb/> freundlich waren trotzdem die Räume des alten<lb/> Hauſes; im Winter die kleine Stube rechts, im<lb/> Sommer die größere links vom Hausflur, wo<lb/> die aus den Reformationsalmanachen herausge¬<lb/> ſchnittenen Bilder in Mahagonirähmchen an der<lb/> weißgetünchten Wand hingen, wo man aus dem<lb/> weſtlichen Fenſter nur eine ferne Windmühle,<lb/> außerdem aber den ganzen weiten Himmel vor<lb/> ſich hatte, der ſich Abends in roſenrothem Schein<lb/></p> </body> </text> </TEI> [9/0023]
wenn auch noch ſo karge Kunde zu erhalten; ſelbſt
aus dem düſtern Antlitz des Vaters, das trotz
des Prieſterkragens mich faſt an die Kriegsknechte
des Altarſchranks gemahnen wollte, ſuchte ich ſie
herauszuleſen.
— — Nach ſolchen Studien dem Dämmer¬
licht der alten Kirche erſchien dann das Haus
der guten Paſtorsleute nur um ſo gaſtlicher.
Freilich war es gleichfalls hoch zu Jahren, und
der Vater meines Freundes hoffte, ſo lange ich
denken konnte, auf einen Neubau; da aber die
Küſterei an derſelben Altersſchwäche litt, wurde
weder hier noch dort gebaut. — Und doch, wie
freundlich waren trotzdem die Räume des alten
Hauſes; im Winter die kleine Stube rechts, im
Sommer die größere links vom Hausflur, wo
die aus den Reformationsalmanachen herausge¬
ſchnittenen Bilder in Mahagonirähmchen an der
weißgetünchten Wand hingen, wo man aus dem
weſtlichen Fenſter nur eine ferne Windmühle,
außerdem aber den ganzen weiten Himmel vor
ſich hatte, der ſich Abends in roſenrothem Schein
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