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Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.

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kaum daß die braunen Augen mir noch einen
stummen Abschied senden konnten.


Am andern Morgen, am Montage vor Jo¬
hannis, trat ich meine Reise an. Auf einem
Gaule, den Dieterich mir besorget, trabte ich in
der Frühe aus dem Thorweg; als ich durch die
Tannen ritt, brach einer von des Junkers Hunden
herfür und fuhr meinem Thiere nach den Flechsen,
wann schon selbiges aus ihrem eigenen Stalle
war; aber der oben im Sattel saß, schien ihnen
allzeit noch verdächtig. Kamen gleichwol ohne
Blessur davon, ich und der Gaul, und langeten
Abends bei guter Zeit in Hamburg an. Am
andern Vormittage machte ich mich auf und be¬
fand auch bald einen Schnitzer, so der Bilder¬
leisten viele fertig hatte, daß man sie nur zu¬
sammenzustellen und in den Ecken die Zierrathen
darauf zu thun brauchte. Wurden also handels¬
einig, und versprach der Meister, mir das Alles
wohlverpacket nachzusenden.

Storm, Aquis submersus. 5

kaum daß die braunen Augen mir noch einen
ſtummen Abſchied ſenden konnten.


Am andern Morgen, am Montage vor Jo¬
hannis, trat ich meine Reiſe an. Auf einem
Gaule, den Dieterich mir beſorget, trabte ich in
der Frühe aus dem Thorweg; als ich durch die
Tannen ritt, brach einer von des Junkers Hunden
herfür und fuhr meinem Thiere nach den Flechſen,
wann ſchon ſelbiges aus ihrem eigenen Stalle
war; aber der oben im Sattel ſaß, ſchien ihnen
allzeit noch verdächtig. Kamen gleichwol ohne
Bleſſur davon, ich und der Gaul, und langeten
Abends bei guter Zeit in Hamburg an. Am
andern Vormittage machte ich mich auf und be¬
fand auch bald einen Schnitzer, ſo der Bilder¬
leiſten viele fertig hatte, daß man ſie nur zu¬
ſammenzuſtellen und in den Ecken die Zierrathen
darauf zu thun brauchte. Wurden alſo handels¬
einig, und verſprach der Meiſter, mir das Alles
wohlverpacket nachzuſenden.

Storm, Aquis submersus. 5
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[65/0079] kaum daß die braunen Augen mir noch einen ſtummen Abſchied ſenden konnten. Am andern Morgen, am Montage vor Jo¬ hannis, trat ich meine Reiſe an. Auf einem Gaule, den Dieterich mir beſorget, trabte ich in der Frühe aus dem Thorweg; als ich durch die Tannen ritt, brach einer von des Junkers Hunden herfür und fuhr meinem Thiere nach den Flechſen, wann ſchon ſelbiges aus ihrem eigenen Stalle war; aber der oben im Sattel ſaß, ſchien ihnen allzeit noch verdächtig. Kamen gleichwol ohne Bleſſur davon, ich und der Gaul, und langeten Abends bei guter Zeit in Hamburg an. Am andern Vormittage machte ich mich auf und be¬ fand auch bald einen Schnitzer, ſo der Bilder¬ leiſten viele fertig hatte, daß man ſie nur zu¬ ſammenzuſtellen und in den Ecken die Zierrathen darauf zu thun brauchte. Wurden alſo handels¬ einig, und verſprach der Meiſter, mir das Alles wohlverpacket nachzuſenden. Storm, Aquis submersus. 5

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_aquis_1877/79>, abgerufen am 23.11.2024.