Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877."Glück in der Lieb' Und Glück im Spiel, Bedenk, für Einen Ist's zuviel! Laß den Maler Dir hier von Deiner schönen Dem Andern, wie mir am besten kund war, "Ei, Du bist eifersüchtig, Kurt;" sagte der Bei diesem Worte sahe ich den von der Risch „Glück in der Lieb' Und Glück im Spiel, Bedenk, für Einen Iſt's zuviel! Laß den Maler Dir hier von Deiner ſchönen Dem Andern, wie mir am beſten kund war, „Ei, Du biſt eiferſüchtig, Kurt;“ ſagte der Bei dieſem Worte ſahe ich den von der Riſch <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0087" n="73"/> <lg type="poem"> <l>„Glück in der Lieb'</l><lb/> <l>Und Glück im Spiel,</l><lb/> <l>Bedenk, für Einen</l><lb/> <l>Iſt's zuviel!</l><lb/> </lg> <p>Laß den Maler Dir hier von Deiner ſchönen<lb/> Braut erzählen! Der weiß ſie auswendig; da<lb/> kriegſt Du's nach der Kunſt zu wiſſen.“</p><lb/> <p>Dem Andern, wie mir am beſten kund war,<lb/> mochte aber noch nicht viel von Liebesglück be¬<lb/> wußt ſein; denn er ſchlug fluchend auf den Tiſch<lb/> und ſah gar grimmig auf mich her.</p><lb/> <p>„Ei, Du biſt eiferſüchtig, Kurt;“ ſagte der<lb/> Junker Wulf vergnüglich, als ob er jedes Wort<lb/> auf ſeiner ſchweren Zunge ſchmeckete; „aber ge¬<lb/> tröſte Dich, der Rahmen iſt ſchon fertig zu dem<lb/> Bilde; Dein Freund der Maler kommt eben erſt<lb/> von Hamburg.“</p><lb/> <p>Bei dieſem Worte ſahe ich den von der Riſch<lb/> aufzucken gleich einem Spürhund bei der Witte¬<lb/> rung. „Von Hamburg heut? — So muß er<lb/> Fauſti Mantel ſich bedienet haben; denn mein<lb/> Reitknecht ſah ihn heut zu Mittag noch in<lb/></p> </body> </text> </TEI> [73/0087]
„Glück in der Lieb'
Und Glück im Spiel,
Bedenk, für Einen
Iſt's zuviel!
Laß den Maler Dir hier von Deiner ſchönen
Braut erzählen! Der weiß ſie auswendig; da
kriegſt Du's nach der Kunſt zu wiſſen.“
Dem Andern, wie mir am beſten kund war,
mochte aber noch nicht viel von Liebesglück be¬
wußt ſein; denn er ſchlug fluchend auf den Tiſch
und ſah gar grimmig auf mich her.
„Ei, Du biſt eiferſüchtig, Kurt;“ ſagte der
Junker Wulf vergnüglich, als ob er jedes Wort
auf ſeiner ſchweren Zunge ſchmeckete; „aber ge¬
tröſte Dich, der Rahmen iſt ſchon fertig zu dem
Bilde; Dein Freund der Maler kommt eben erſt
von Hamburg.“
Bei dieſem Worte ſahe ich den von der Riſch
aufzucken gleich einem Spürhund bei der Witte¬
rung. „Von Hamburg heut? — So muß er
Fauſti Mantel ſich bedienet haben; denn mein
Reitknecht ſah ihn heut zu Mittag noch in
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