Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Der Nebel steigt, es fällt das Laub; Schenk' ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden. Wohl ist es Herbst; doch warte nur, Doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lacht, Es steht die Welt in Veilchen. Die blauen Tage brechen an; Und ehe sie verfließen, Wir wollen sie, mein wackrer Freund, Genießen, ja genießen! Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub; Schenk' ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden. Wohl iſt es Herbſt; doch warte nur, Doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lacht, Es ſteht die Welt in Veilchen. Die blauen Tage brechen an; Und ehe ſie verfließen, Wir wollen ſie, mein wackrer Freund, Genießen, ja genießen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0012" n="2"/> <lg n="4"> <l>Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub;</l><lb/> <l>Schenk' ein den Wein, den holden!</l><lb/> <l>Wir wollen uns den grauen Tag</l><lb/> <l>Vergolden, ja vergolden.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Wohl iſt es Herbſt; doch warte nur,</l><lb/> <l>Doch warte nur ein Weilchen!</l><lb/> <l>Der Frühling kommt, der Himmel lacht,</l><lb/> <l>Es ſteht die Welt in Veilchen.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Die blauen Tage brechen an;</l><lb/> <l>Und ehe ſie verfließen,</l><lb/> <l>Wir wollen ſie, mein wackrer Freund,</l><lb/> <l>Genießen, ja genießen!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0012]
Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub;
Schenk' ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden.
Wohl iſt es Herbſt; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es ſteht die Welt in Veilchen.
Die blauen Tage brechen an;
Und ehe ſie verfließen,
Wir wollen ſie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!
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