Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Selig, im Lichte zu schweben Ueber den Wolken hoch! Ließt du das süße Leben, Kennst du die Erde noch? Aber zum stillen Grunde Zieht es hernieder schon; Heimlich von Mund zu Munde Wechselt ein leiser Ton. Fernhin rauschen die Wogen, Schütze mein pochend Herz! Schon kommt die Nacht gezogen -- Fühlst du den süßen Schmerz? Selig, im Lichte zu ſchweben Ueber den Wolken hoch! Ließt du das ſüße Leben, Kennſt du die Erde noch? Aber zum ſtillen Grunde Zieht es hernieder ſchon; Heimlich von Mund zu Munde Wechſelt ein leiſer Ton. Fernhin rauſchen die Wogen, Schütze mein pochend Herz! Schon kommt die Nacht gezogen — Fühlſt du den ſüßen Schmerz? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0134" n="124"/> <lg n="4"> <l>Selig, im Lichte zu ſchweben</l><lb/> <l>Ueber den Wolken hoch!</l><lb/> <l>Ließt du das ſüße Leben,</l><lb/> <l>Kennſt du die Erde noch?</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Aber zum ſtillen Grunde</l><lb/> <l>Zieht es hernieder ſchon;</l><lb/> <l>Heimlich von Mund zu Munde</l><lb/> <l>Wechſelt ein leiſer Ton.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Fernhin rauſchen die Wogen,</l><lb/> <l>Schütze mein pochend Herz!</l><lb/> <l>Schon kommt die Nacht gezogen —</l><lb/> <l>Fühlſt du den ſüßen Schmerz?</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0134]
Selig, im Lichte zu ſchweben
Ueber den Wolken hoch!
Ließt du das ſüße Leben,
Kennſt du die Erde noch?
Aber zum ſtillen Grunde
Zieht es hernieder ſchon;
Heimlich von Mund zu Munde
Wechſelt ein leiſer Ton.
Fernhin rauſchen die Wogen,
Schütze mein pochend Herz!
Schon kommt die Nacht gezogen —
Fühlſt du den ſüßen Schmerz?
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