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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Junges Leid.
Und blieb dein Aug' denn immer ohne Thränen?
Ergriff dich denn im kerzenhellen Saal,
Hinschleichend in des Tanzes Zaubertönen,
Niemals ein dunkler Schauer meiner Qual?
O fühltest du's! Nicht länger kann ich's tragen;
Du weißt, das ganze Leben bist du mir,
Die Seligkeit von allen künftgen Tagen
Und meiner Jugend Zauber ruht auf dir.
In meiner Liebe bist du auferzogen;
Du bist mein Kind -- ich habe dich geliebt,
Als fessellos noch deine Locken flogen,
Als deine Schönheit noch kein Aug' getrübt.
Junges Leid.
Und blieb dein Aug' denn immer ohne Thränen?
Ergriff dich denn im kerzenhellen Saal,
Hinſchleichend in des Tanzes Zaubertönen,
Niemals ein dunkler Schauer meiner Qual?
O fühlteſt du's! Nicht länger kann ich's tragen;
Du weißt, das ganze Leben biſt du mir,
Die Seligkeit von allen künftgen Tagen
Und meiner Jugend Zauber ruht auf dir.
In meiner Liebe biſt du auferzogen;
Du biſt mein Kind — ich habe dich geliebt,
Als feſſellos noch deine Locken flogen,
Als deine Schönheit noch kein Aug' getrübt.
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[146/0156] Junges Leid. Und blieb dein Aug' denn immer ohne Thränen? Ergriff dich denn im kerzenhellen Saal, Hinſchleichend in des Tanzes Zaubertönen, Niemals ein dunkler Schauer meiner Qual? O fühlteſt du's! Nicht länger kann ich's tragen; Du weißt, das ganze Leben biſt du mir, Die Seligkeit von allen künftgen Tagen Und meiner Jugend Zauber ruht auf dir. In meiner Liebe biſt du auferzogen; Du biſt mein Kind — ich habe dich geliebt, Als feſſellos noch deine Locken flogen, Als deine Schönheit noch kein Aug' getrübt.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/156>, abgerufen am 23.11.2024.