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Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.

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vielleicht mehr, als in der Marsch hier wird ent-
behrlich sein! -- Lasset uns denn berathen, wie
zunächst dies Alles zu beschaffen und einzurichten
ist; auch die neue Schleuse hier an der Westseite
gegen das Wasser zu ist später einem tüchtigen
Zimmermann zur Herstellung zu übergeben."

Die Versammelten hatten sich um den Tisch
gestellt, betrachteten mit halbem Aug' die Karte
und begannen allgemach zu sprechen; doch war's,
als geschähe es, damit nur überhaupt Etwas
gesprochen werde. Als es sich um Zuziehung des
Feldmessers handelte, meinte einer der Jüngeren:
"Ihr habt es ausgesonnen, Deichgraf; Ihr müsset
selbst am besten wissen, wer dazu taugen mag."

Aber Hauke entgegnete: "Da Ihr Geschworene
seid, so müsset Ihr aus eigener, nicht aus meiner
Meinung sprechen, Jacob Meyen; und wenn Ihr's
dann besser sagt, so werd' ich meinen Vorschlag
fallen lassen!"

"Nun ja, es wird schon recht sein," sagte
Jacob Meyen.

Aber einem der Aelteren war es doch nicht
völlig recht: er hatte einen Bruderssohn; so einer
im Feldmessen sollte hier in der Marsch noch nicht

vielleicht mehr, als in der Marſch hier wird ent-
behrlich ſein! — Laſſet uns denn berathen, wie
zunächſt dies Alles zu beſchaffen und einzurichten
iſt; auch die neue Schleuſe hier an der Weſtſeite
gegen das Waſſer zu iſt ſpäter einem tüchtigen
Zimmermann zur Herſtellung zu übergeben.”

Die Verſammelten hatten ſich um den Tiſch
geſtellt, betrachteten mit halbem Aug' die Karte
und begannen allgemach zu ſprechen; doch war's,
als geſchähe es, damit nur überhaupt Etwas
geſprochen werde. Als es ſich um Zuziehung des
Feldmeſſers handelte, meinte einer der Jüngeren:
„Ihr habt es ausgeſonnen, Deichgraf; Ihr müſſet
ſelbſt am beſten wiſſen, wer dazu taugen mag.”

Aber Hauke entgegnete: „Da Ihr Geſchworene
ſeid, ſo müſſet Ihr aus eigener, nicht aus meiner
Meinung ſprechen, Jacob Meyen; und wenn Ihr's
dann beſſer ſagt, ſo werd' ich meinen Vorſchlag
fallen laſſen!”

„Nun ja, es wird ſchon recht ſein,” ſagte
Jacob Meyen.

Aber einem der Aelteren war es doch nicht
völlig recht: er hatte einen Brudersſohn; ſo einer
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[138/0150] vielleicht mehr, als in der Marſch hier wird ent- behrlich ſein! — Laſſet uns denn berathen, wie zunächſt dies Alles zu beſchaffen und einzurichten iſt; auch die neue Schleuſe hier an der Weſtſeite gegen das Waſſer zu iſt ſpäter einem tüchtigen Zimmermann zur Herſtellung zu übergeben.” Die Verſammelten hatten ſich um den Tiſch geſtellt, betrachteten mit halbem Aug' die Karte und begannen allgemach zu ſprechen; doch war's, als geſchähe es, damit nur überhaupt Etwas geſprochen werde. Als es ſich um Zuziehung des Feldmeſſers handelte, meinte einer der Jüngeren: „Ihr habt es ausgeſonnen, Deichgraf; Ihr müſſet ſelbſt am beſten wiſſen, wer dazu taugen mag.” Aber Hauke entgegnete: „Da Ihr Geſchworene ſeid, ſo müſſet Ihr aus eigener, nicht aus meiner Meinung ſprechen, Jacob Meyen; und wenn Ihr's dann beſſer ſagt, ſo werd' ich meinen Vorſchlag fallen laſſen!” „Nun ja, es wird ſchon recht ſein,” ſagte Jacob Meyen. Aber einem der Aelteren war es doch nicht völlig recht: er hatte einen Brudersſohn; ſo einer im Feldmeſſen ſollte hier in der Marſch noch nicht

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_schimmelreiter_1888/150>, abgerufen am 12.11.2024.