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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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Schriftwart," und schmunzelnd fuhr er fort: "da du so eilig bist, wir würden noch ein Plauderstündchen mehr gewinnen, wenn du heute dieses Amt noch einmal im Dienste unserer hochnothpeinlichen Gerichtsbarkeit verrichten wolltest!"

Richard lachte. "Hast du denn keinen Protocollführer?"

"Nein, Liebster; da ich die Würde und das Salarium eines Stadtsecretarius ebenfalls in meiner Person vereinige, so muß ich auch die Lasten dieses Amtes tragen, wenn nicht der Zufall einen so fähigen und gefälligen Freund mir in das Haus bringt."

- - Einige Minuten später saßen Beide am grünen Tisch in dem nebenan liegenden Gerichtszimmer. "Du wirst dich vielleicht noch des gelbhaarigen Theologen erinnern," sagte der Bürgermeister, während er sich mit behaglicher Würde in dem etwas erhöhten Präsidentensessel niederließ, "den wir seiner Zeit wohl nicht mit Unrecht den Denuncianten nannten! Wir haben ihn seit Jahren hier am Ort; der Herr Magister betreibt ein einträgliches Pensionat und steht bei Adel und Honoratioren in hohem Ansehen;

Schriftwart,“ und schmunzelnd fuhr er fort: „da du so eilig bist, wir würden noch ein Plauderstündchen mehr gewinnen, wenn du heute dieses Amt noch einmal im Dienste unserer hochnothpeinlichen Gerichtsbarkeit verrichten wolltest!“

Richard lachte. „Hast du denn keinen Protocollführer?“

„Nein, Liebster; da ich die Würde und das Salarium eines Stadtsecretarius ebenfalls in meiner Person vereinige, so muß ich auch die Lasten dieses Amtes tragen, wenn nicht der Zufall einen so fähigen und gefälligen Freund mir in das Haus bringt.“

– – Einige Minuten später saßen Beide am grünen Tisch in dem nebenan liegenden Gerichtszimmer. „Du wirst dich vielleicht noch des gelbhaarigen Theologen erinnern,“ sagte der Bürgermeister, während er sich mit behaglicher Würde in dem etwas erhöhten Präsidentensessel niederließ, „den wir seiner Zeit wohl nicht mit Unrecht den Denuncianten nannten! Wir haben ihn seit Jahren hier am Ort; der Herr Magister betreibt ein einträgliches Pensionat und steht bei Adel und Honoratioren in hohem Ansehen;

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[8/0012] Schriftwart,“ und schmunzelnd fuhr er fort: „da du so eilig bist, wir würden noch ein Plauderstündchen mehr gewinnen, wenn du heute dieses Amt noch einmal im Dienste unserer hochnothpeinlichen Gerichtsbarkeit verrichten wolltest!“ Richard lachte. „Hast du denn keinen Protocollführer?“ „Nein, Liebster; da ich die Würde und das Salarium eines Stadtsecretarius ebenfalls in meiner Person vereinige, so muß ich auch die Lasten dieses Amtes tragen, wenn nicht der Zufall einen so fähigen und gefälligen Freund mir in das Haus bringt.“ – – Einige Minuten später saßen Beide am grünen Tisch in dem nebenan liegenden Gerichtszimmer. „Du wirst dich vielleicht noch des gelbhaarigen Theologen erinnern,“ sagte der Bürgermeister, während er sich mit behaglicher Würde in dem etwas erhöhten Präsidentensessel niederließ, „den wir seiner Zeit wohl nicht mit Unrecht den Denuncianten nannten! Wir haben ihn seit Jahren hier am Ort; der Herr Magister betreibt ein einträgliches Pensionat und steht bei Adel und Honoratioren in hohem Ansehen;

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Dieses Werk stammt von Wikisource (Waldwinkel, Pole Poppenspäler).

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/12>, abgerufen am 21.11.2024.