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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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Der Krämer ließ wieder seinen langen Pfiff ertönen. "Das ist 'ne Sache; so ist er verheirathet gewesen, als die Preußen ihn gefangen haben! Nun, die Frau wird er wohl nicht mit sich bringen!"

"Sollte man nicht glauben," meinte Casper-Ohm; "denn er soll sich's noch einen meilenlangen Proceß haben kosten lassen, um nur den Kopf aus diesem Eheknoten frei zu kriegen."

"Und der Baron, was ist mit dem geworden?"

"Den Baron, Pfeffers? Den hat er todtgeschossen; und dann ist er in die weite Welt gegangen, um sich all' den Verdruß an den Füßen wieder abzulaufen. Nein, Freundchen, die feine Dame wird er wohl nicht mit her bringen, aber die alte taube Wieb Lewerenz aus Eurer Stadt, und das ist auch eine gute Frau. Sie hat ihren Dienst als Waisenmutter quittirt und kommt nun auf ihre alten Tage in den Narrenkasten."

Der Inspector war inzwischen aufgestanden. - "Schwatzt Ihr und der Teufel!" sagte er, indem er lachend auf die beiden Anderen herabsah; dann trank er sein Glas aus und schritt, den schweren Schlüssel in der Hand, zur Thür hinaus.

Der Krämer ließ wieder seinen langen Pfiff ertönen. „Das ist ’ne Sache; so ist er verheirathet gewesen, als die Preußen ihn gefangen haben! Nun, die Frau wird er wohl nicht mit sich bringen!“

„Sollte man nicht glauben,“ meinte Casper-Ohm; „denn er soll sich’s noch einen meilenlangen Proceß haben kosten lassen, um nur den Kopf aus diesem Eheknoten frei zu kriegen.“

„Und der Baron, was ist mit dem geworden?“

„Den Baron, Pfeffers? Den hat er todtgeschossen; und dann ist er in die weite Welt gegangen, um sich all’ den Verdruß an den Füßen wieder abzulaufen. Nein, Freundchen, die feine Dame wird er wohl nicht mit her bringen, aber die alte taube Wieb Lewerenz aus Eurer Stadt, und das ist auch eine gute Frau. Sie hat ihren Dienst als Waisenmutter quittirt und kommt nun auf ihre alten Tage in den Narrenkasten.“

Der Inspector war inzwischen aufgestanden. – „Schwatzt Ihr und der Teufel!“ sagte er, indem er lachend auf die beiden Anderen herabsah; dann trank er sein Glas aus und schritt, den schweren Schlüssel in der Hand, zur Thür hinaus.

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[20/0024] Der Krämer ließ wieder seinen langen Pfiff ertönen. „Das ist ’ne Sache; so ist er verheirathet gewesen, als die Preußen ihn gefangen haben! Nun, die Frau wird er wohl nicht mit sich bringen!“ „Sollte man nicht glauben,“ meinte Casper-Ohm; „denn er soll sich’s noch einen meilenlangen Proceß haben kosten lassen, um nur den Kopf aus diesem Eheknoten frei zu kriegen.“ „Und der Baron, was ist mit dem geworden?“ „Den Baron, Pfeffers? Den hat er todtgeschossen; und dann ist er in die weite Welt gegangen, um sich all’ den Verdruß an den Füßen wieder abzulaufen. Nein, Freundchen, die feine Dame wird er wohl nicht mit her bringen, aber die alte taube Wieb Lewerenz aus Eurer Stadt, und das ist auch eine gute Frau. Sie hat ihren Dienst als Waisenmutter quittirt und kommt nun auf ihre alten Tage in den Narrenkasten.“ Der Inspector war inzwischen aufgestanden. – „Schwatzt Ihr und der Teufel!“ sagte er, indem er lachend auf die beiden Anderen herabsah; dann trank er sein Glas aus und schritt, den schweren Schlüssel in der Hand, zur Thür hinaus.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/24>, abgerufen am 21.11.2024.