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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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in ziemlicher Verworrenheit einige Redensarten vor, mit denen er die Veranlassung seines heutigen Besuches zum Voraus zu entschuldigen suchte. Endlich aber kam er doch zur Hauptsache. Ein alter Bäckermeister, reich, - sehr reich und ohne Kinder, wollte Franziska zu sich nehmen; er hatte fallen lassen, daß er sie sogar in seinem Testament bedenken werde, wenn sie treulich bei ihm aushalte; für ihn, den Vormund, sei es Gewissenssache, ein solches Glück für seine Mündel nicht von der Hand zu weisen.

Richard hatte, wenigstens scheinbar, geduldig zugehört. "Ich muß Ihre Fürsorglichkeit anerkennen, Meister," sagte er jetzt, indem er gewaltsam seine Erregung unterdrückte; "aber Franziska wird nicht schlechter gestellt sein in meinem Hause; ich bin bereit, Ihnen die nöthigen Garantien dafür zu geben."

Der Mann drehte eine Weile den Hut in seinen Händen. "Ja," sagte er endlich, "es wird denn doch nicht anders gehen."

"Und weshalb denn nicht?"

Er erhielt keine Antwort; der Angeredete blickte mürrisch auf den Boden.

in ziemlicher Verworrenheit einige Redensarten vor, mit denen er die Veranlassung seines heutigen Besuches zum Voraus zu entschuldigen suchte. Endlich aber kam er doch zur Hauptsache. Ein alter Bäckermeister, reich, – sehr reich und ohne Kinder, wollte Franziska zu sich nehmen; er hatte fallen lassen, daß er sie sogar in seinem Testament bedenken werde, wenn sie treulich bei ihm aushalte; für ihn, den Vormund, sei es Gewissenssache, ein solches Glück für seine Mündel nicht von der Hand zu weisen.

Richard hatte, wenigstens scheinbar, geduldig zugehört. „Ich muß Ihre Fürsorglichkeit anerkennen, Meister,“ sagte er jetzt, indem er gewaltsam seine Erregung unterdrückte; „aber Franziska wird nicht schlechter gestellt sein in meinem Hause; ich bin bereit, Ihnen die nöthigen Garantien dafür zu geben.“

Der Mann drehte eine Weile den Hut in seinen Händen. „Ja,“ sagte er endlich, „es wird denn doch nicht anders gehen.“

„Und weshalb denn nicht?“

Er erhielt keine Antwort; der Angeredete blickte mürrisch auf den Boden.

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[42/0046] in ziemlicher Verworrenheit einige Redensarten vor, mit denen er die Veranlassung seines heutigen Besuches zum Voraus zu entschuldigen suchte. Endlich aber kam er doch zur Hauptsache. Ein alter Bäckermeister, reich, – sehr reich und ohne Kinder, wollte Franziska zu sich nehmen; er hatte fallen lassen, daß er sie sogar in seinem Testament bedenken werde, wenn sie treulich bei ihm aushalte; für ihn, den Vormund, sei es Gewissenssache, ein solches Glück für seine Mündel nicht von der Hand zu weisen. Richard hatte, wenigstens scheinbar, geduldig zugehört. „Ich muß Ihre Fürsorglichkeit anerkennen, Meister,“ sagte er jetzt, indem er gewaltsam seine Erregung unterdrückte; „aber Franziska wird nicht schlechter gestellt sein in meinem Hause; ich bin bereit, Ihnen die nöthigen Garantien dafür zu geben.“ Der Mann drehte eine Weile den Hut in seinen Händen. „Ja,“ sagte er endlich, „es wird denn doch nicht anders gehen.“ „Und weshalb denn nicht?“ Er erhielt keine Antwort; der Angeredete blickte mürrisch auf den Boden.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/46>, abgerufen am 23.11.2024.