Erstlich, während es hier V. 8. heisst: Ioram egennese t[o]n Oz[i]an: so wissen wir aus 1. Chron. 3, 11. 12., dass Usia nicht der Sohn, sondern der Enkel des Sohns von Joram war, und drei Könige zwischen beide fallen, näm- Ahasja, Joas und Amazia, hierauf erst Usia (2. Chron. 26, 1.; oder, wie er 1. Chron. 3, 12. und 2. Kön. 14, 21. heisst, Asaria).
Zweitens heisst es in unsrer Stelle V. 11: Iosias de egennese ton Iekhonian kai tous adelphous autou. Aber aus 1. Chron. 3, 16. ersehen wir einerseits, dass der Sohn und Nachfolger des Josias Jojakim hiess, und erst dessen Sohn und Nachfolger Jechonia oder Jojachin (2. Kön. 24, 6. 2. Chron. 36, 8.) 11); andrerseits werden von Jechonia, dem hier adelphoi zugeschrieben sind, in jener Stelle keine Brüder erwähnt, wohl aber hatte Jojakim Brüder: so dass die Erwähnung der adelphoi Iekhoniou bei Matthäus aus einer Verwechslung der genannten beiden Männer hervorgegan- gen zu sein scheinen könnte, wenn nicht 2. Chron. 36, 10. als Bruder des Jojachin oder Jechonia Zedekia namhaft gemacht würde, welcher 1. Chron. 3, 16. dessen Sohn, 2. Kön. 24, 17. aber, vgl. mit 1. Chron. 3, 15. und Jer. 37, 1. sein Oheim heisst, so dass in diesem Stücke in den A. T.lichen Nachrichten selbst ein Schwanken zu bemer- ken ist.
Eine dritte Differenz findet in Bezug auf Serubabel statt. Während dieser hier V. 12. ein Sohn Salathiels heisst, wird er 1. Chron. 3, 19. nicht durch Sealthiel, son- dern durch dessen Bruder Ped[a]ja von Jechonia abgeleitet, wogegen jedoch Esra 5, 2. und Haggai 1, 1. Serubabel wie
11) Wegen der Ähnlichkeit der Namen y@hvyaqiym und y@hvyakiyn glaub- ten Manche, sei der erstere nur zufällig ausgefallen (z. B. Wetstein z. d. St.) und einige Codices und Übersetzungen schoben ihn, wie oben bemerkt wurde, ein.
Zweites Kapitel. §. 16.
Erstlich, während es hier V. 8. heiſst: Ἰωρὰμ ἐγέννησε τ[ὸ]ν Ὀζ[ί]αν: so wissen wir aus 1. Chron. 3, 11. 12., daſs Usia nicht der Sohn, sondern der Enkel des Sohns von Joram war, und drei Könige zwischen beide fallen, näm- Ahasja, Joas und Amazia, hierauf erst Usia (2. Chron. 26, 1.; oder, wie er 1. Chron. 3, 12. und 2. Kön. 14, 21. heiſst, Asaria).
Zweitens heiſst es in unsrer Stelle V. 11: Ἰωσίας δὲ ἐγέννησε τὸν Ἰεχονίαν καὶ τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ. Aber aus 1. Chron. 3, 16. ersehen wir einerseits, daſs der Sohn und Nachfolger des Josias Jojakim hieſs, und erst dessen Sohn und Nachfolger Jechonia oder Jojachin (2. Kön. 24, 6. 2. Chron. 36, 8.) 11); andrerseits werden von Jechonia, dem hier αδελφοὶ zugeschrieben sind, in jener Stelle keine Brüder erwähnt, wohl aber hatte Jojakim Brüder: so daſs die Erwähnung der ἀδελφοὶ Ἰεχονίοῦ bei Matthäus aus einer Verwechslung der genannten beiden Männer hervorgegan- gen zu sein scheinen könnte, wenn nicht 2. Chron. 36, 10. als Bruder des Jojachin oder Jechonia Zedekia namhaft gemacht würde, welcher 1. Chron. 3, 16. dessen Sohn, 2. Kön. 24, 17. aber, vgl. mit 1. Chron. 3, 15. und Jer. 37, 1. sein Oheim heiſst, so daſs in diesem Stücke in den A. T.lichen Nachrichten selbst ein Schwanken zu bemer- ken ist.
Eine dritte Differenz findet in Bezug auf Serubabel statt. Während dieser hier V. 12. ein Sohn Salathiels heiſst, wird er 1. Chron. 3, 19. nicht durch Sealthiel, son- dern durch dessen Bruder Ped[a]ja von Jechonia abgeleitet, wogegen jedoch Esra 5, 2. und Haggai 1, 1. Serubabel wie
11) Wegen der Ähnlichkeit der Namen יְהוֺיָקִים und יְהוֺיָכִין glaub- ten Manche, sei der erstere nur zufällig ausgefallen (z. B. Wetstein z. d. St.) und einige Codices und Übersetzungen schoben ihn, wie oben bemerkt wurde, ein.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0135"n="111"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Zweites Kapitel</hi>. §. 16.</fw><lb/><p>Erstlich, während es hier V. 8. heiſst: <foreignxml:lang="ell">Ἰωρὰμἐγέννησε<lb/>τ<supplied>ὸ</supplied>νὈζ<supplied>ί</supplied>αν</foreign>: so wissen wir aus 1. Chron. 3, 11. 12., daſs<lb/>
Usia nicht der Sohn, sondern der Enkel des Sohns von<lb/>
Joram war, und drei Könige zwischen beide fallen, näm-<lb/>
Ahasja, Joas und Amazia, hierauf erst Usia (2. Chron.<lb/>
26, 1.; oder, wie er 1. Chron. 3, 12. und 2. Kön. 14, 21.<lb/>
heiſst, Asaria).</p><lb/><p>Zweitens heiſst es in unsrer Stelle V. 11: <foreignxml:lang="ell">Ἰωσίαςδὲ<lb/>ἐγέννησετὸνἸεχονίανκαὶτοὺςἀδελφοὺςαὐτοῦ</foreign>. Aber aus<lb/>
1. Chron. 3, 16. ersehen wir einerseits, daſs der Sohn und<lb/>
Nachfolger des Josias Jojakim hieſs, und erst dessen Sohn<lb/>
und Nachfolger Jechonia oder Jojachin (2. Kön. 24, 6.<lb/>
2. Chron. 36, 8.) <noteplace="foot"n="11)">Wegen der Ähnlichkeit der Namen <foreignxml:lang="heb">יְהוֺיָקִים</foreign> und <foreignxml:lang="heb">יְהוֺיָכִין</foreign> glaub-<lb/>
ten Manche, sei der erstere nur zufällig ausgefallen (z. B.<lb/><hirendition="#k">Wetstein</hi> z. d. St.) und einige Codices und Übersetzungen<lb/>
schoben ihn, wie oben bemerkt wurde, ein.</note>; andrerseits werden von Jechonia,<lb/>
dem hier <foreignxml:lang="ell">αδελφοὶ</foreign> zugeschrieben sind, in jener Stelle keine<lb/>
Brüder erwähnt, wohl aber hatte Jojakim Brüder: so daſs<lb/>
die Erwähnung der <foreignxml:lang="ell">ἀδελφοὶἸεχονίοῦ</foreign> bei Matthäus aus einer<lb/>
Verwechslung der genannten beiden Männer hervorgegan-<lb/>
gen zu sein scheinen könnte, wenn nicht 2. Chron. 36, 10.<lb/>
als Bruder des Jojachin oder Jechonia Zedekia namhaft<lb/>
gemacht würde, welcher 1. Chron. 3, 16. dessen Sohn,<lb/>
2. Kön. 24, 17. aber, vgl. mit 1. Chron. 3, 15. und Jer.<lb/>
37, 1. sein Oheim heiſst, so daſs in diesem Stücke in den<lb/>
A. T.lichen Nachrichten selbst ein Schwanken zu bemer-<lb/>
ken ist.</p><lb/><p>Eine dritte Differenz findet in Bezug auf Serubabel<lb/>
statt. Während dieser hier V. 12. ein Sohn Salathiels<lb/>
heiſst, wird er 1. Chron. 3, 19. nicht durch Sealthiel, son-<lb/>
dern durch dessen Bruder Ped<supplied>a</supplied>ja von Jechonia abgeleitet,<lb/>
wogegen jedoch Esra 5, 2. und Haggai 1, 1. Serubabel wie<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[111/0135]
Zweites Kapitel. §. 16.
Erstlich, während es hier V. 8. heiſst: Ἰωρὰμ ἐγέννησε
τὸν Ὀζίαν: so wissen wir aus 1. Chron. 3, 11. 12., daſs
Usia nicht der Sohn, sondern der Enkel des Sohns von
Joram war, und drei Könige zwischen beide fallen, näm-
Ahasja, Joas und Amazia, hierauf erst Usia (2. Chron.
26, 1.; oder, wie er 1. Chron. 3, 12. und 2. Kön. 14, 21.
heiſst, Asaria).
Zweitens heiſst es in unsrer Stelle V. 11: Ἰωσίας δὲ
ἐγέννησε τὸν Ἰεχονίαν καὶ τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ. Aber aus
1. Chron. 3, 16. ersehen wir einerseits, daſs der Sohn und
Nachfolger des Josias Jojakim hieſs, und erst dessen Sohn
und Nachfolger Jechonia oder Jojachin (2. Kön. 24, 6.
2. Chron. 36, 8.) 11); andrerseits werden von Jechonia,
dem hier αδελφοὶ zugeschrieben sind, in jener Stelle keine
Brüder erwähnt, wohl aber hatte Jojakim Brüder: so daſs
die Erwähnung der ἀδελφοὶ Ἰεχονίοῦ bei Matthäus aus einer
Verwechslung der genannten beiden Männer hervorgegan-
gen zu sein scheinen könnte, wenn nicht 2. Chron. 36, 10.
als Bruder des Jojachin oder Jechonia Zedekia namhaft
gemacht würde, welcher 1. Chron. 3, 16. dessen Sohn,
2. Kön. 24, 17. aber, vgl. mit 1. Chron. 3, 15. und Jer.
37, 1. sein Oheim heiſst, so daſs in diesem Stücke in den
A. T.lichen Nachrichten selbst ein Schwanken zu bemer-
ken ist.
Eine dritte Differenz findet in Bezug auf Serubabel
statt. Während dieser hier V. 12. ein Sohn Salathiels
heiſst, wird er 1. Chron. 3, 19. nicht durch Sealthiel, son-
dern durch dessen Bruder Pedaja von Jechonia abgeleitet,
wogegen jedoch Esra 5, 2. und Haggai 1, 1. Serubabel wie
11) Wegen der Ähnlichkeit der Namen יְהוֺיָקִים und יְהוֺיָכִין glaub-
ten Manche, sei der erstere nur zufällig ausgefallen (z. B.
Wetstein z. d. St.) und einige Codices und Übersetzungen
schoben ihn, wie oben bemerkt wurde, ein.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 1. Tübingen, 1835, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus01_1835/135>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.