Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Von dem Leiden Jesu selbst. 3. Je länger ich sündige, desto weiter eutferne ich mich von 4. Stolz und Verwegenheit sind gemeiniglich die Vorboten 20. Dritte Verläugnung Petri. Nach der zweyten Verläugnung verstrich etwa eine Praktische Anmerkungen. 1. So geringe oft der Anfang der Sünde ist, zu einer so 2. Zur Q 3
Von dem Leiden Jeſu ſelbſt. 3. Je länger ich ſündige, deſto weiter eutferne ich mich von 4. Stolz und Verwegenheit ſind gemeiniglich die Vorboten 20. Dritte Verläugnung Petri. Nach der zweyten Verläugnung verſtrich etwa eine Praktiſche Anmerkungen. 1. So geringe oft der Anfang der Sünde iſt, zu einer ſo 2. Zur Q 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0267" n="245"/> <fw place="top" type="header">Von dem Leiden Jeſu ſelbſt.</fw><lb/> <p>3. Je länger ich ſündige, deſto weiter eutferne ich mich von<lb/> Jeſu, und deſto näher komme ich meinem Verderben. Wie ge-<lb/> fährlich iſt es daher, wenn ich den erſten Regungen der Sünde<lb/> nicht widerſtehe!</p><lb/> <p>4. Stolz und Verwegenheit ſind gemeiniglich die Vorboten<lb/> ſchwerer Sündenfälle.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head>20. Dritte Verläugnung Petri.</head><lb/> <p>Nach der zweyten Verläugnung verſtrich etwa eine<lb/> Stunde, da einige von den Umſtehenden aufs neue ſich an<lb/> Petrum wandten, und ihm ins Angeſicht ſagten: <hi rendition="#fr">Du<lb/> biſt gewiß einer von ſeinen Jüngern. Er läugnete<lb/> es aber und ſprach: ich bins nicht. Sie ſetzten ihm noch<lb/> mehr zu: du biſt wahrhaftig einer davon. Die Spra-<lb/> che verräth dich. Du biſt ein Galiläer; denn dei-<lb/> ne Ausſprache klingt gerade ſo.</hi> Ein anderer bekräf-<lb/> tigte es abermal und ſagte: <hi rendition="#fr">Er iſt wahrhaftig von ſei-<lb/> nem Anhange; denn er iſt ein Galiläer. Menſch,</hi><lb/> verſetzte Petrus, <hi rendition="#fr">ich verſtehe nicht, was du ſagen<lb/> willſt.</hi> Bey dieſer Verſuchung blieb es noch nicht. Ei-<lb/> ner von den Bedienten des Hohenprieſters, der mit dem<lb/> Malchus verwandt war, den Petrus verwundet hatte,<lb/> ſprach hierauf zu ihm: <hi rendition="#fr">Habe ich dich nicht im Gar-<lb/> ten bey ihm geſehen?</hi> Dieſer neue Anfall ſetzte ihn ganz<lb/> auſſer ſich; er fieng nun an die ſchrecklichſten Ver-<lb/> wünſchungen auszuſtoſſen und verſchwur ſich, wenn es<lb/> ſich alſo verhielte, keinen Antheil an der Gemeinſchaft der<lb/> Juden zu haben. Dabey verſicherte er: <hi rendition="#fr">ich kenne dieſen<lb/> Menſchen gar nicht, von dem ihr redet.</hi></p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#fr">Praktiſche Anmerkungen.</hi> </head><lb/> <p>1. So geringe oft der Anfang der Sünde iſt, zu einer ſo<lb/> ſchrecklichen Gröſſe kann ſie gelangen, wenn man ihr nicht Wi-<lb/> derſtand thut.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">2. Zur</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0267]
Von dem Leiden Jeſu ſelbſt.
3. Je länger ich ſündige, deſto weiter eutferne ich mich von
Jeſu, und deſto näher komme ich meinem Verderben. Wie ge-
fährlich iſt es daher, wenn ich den erſten Regungen der Sünde
nicht widerſtehe!
4. Stolz und Verwegenheit ſind gemeiniglich die Vorboten
ſchwerer Sündenfälle.
20. Dritte Verläugnung Petri.
Nach der zweyten Verläugnung verſtrich etwa eine
Stunde, da einige von den Umſtehenden aufs neue ſich an
Petrum wandten, und ihm ins Angeſicht ſagten: Du
biſt gewiß einer von ſeinen Jüngern. Er läugnete
es aber und ſprach: ich bins nicht. Sie ſetzten ihm noch
mehr zu: du biſt wahrhaftig einer davon. Die Spra-
che verräth dich. Du biſt ein Galiläer; denn dei-
ne Ausſprache klingt gerade ſo. Ein anderer bekräf-
tigte es abermal und ſagte: Er iſt wahrhaftig von ſei-
nem Anhange; denn er iſt ein Galiläer. Menſch,
verſetzte Petrus, ich verſtehe nicht, was du ſagen
willſt. Bey dieſer Verſuchung blieb es noch nicht. Ei-
ner von den Bedienten des Hohenprieſters, der mit dem
Malchus verwandt war, den Petrus verwundet hatte,
ſprach hierauf zu ihm: Habe ich dich nicht im Gar-
ten bey ihm geſehen? Dieſer neue Anfall ſetzte ihn ganz
auſſer ſich; er fieng nun an die ſchrecklichſten Ver-
wünſchungen auszuſtoſſen und verſchwur ſich, wenn es
ſich alſo verhielte, keinen Antheil an der Gemeinſchaft der
Juden zu haben. Dabey verſicherte er: ich kenne dieſen
Menſchen gar nicht, von dem ihr redet.
Praktiſche Anmerkungen.
1. So geringe oft der Anfang der Sünde iſt, zu einer ſo
ſchrecklichen Gröſſe kann ſie gelangen, wenn man ihr nicht Wi-
derſtand thut.
2. Zur
Q 3
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