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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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nehmen. Könnte er ihm beibringen, daß er autorisiert sei, ihm Stella anzubieten? Man würde sehen! Frau von Ellissen wollte sich's nicht selbst gestehen, daß sie aus dieser Kombination neue Hoffnung schöpfte. Beglückt diese Auskunft gefunden zu haben, erhob sie sich und ging in Stellas Zimmer. Als diese sie eintreten sah, schloß sie die Augen und stellte sich schlafend. Aber unter den Küssen, die ihre Stirne streiften, enthüllte sie ihre ironischen Blicke.

"Warum weckst du mich auf, warum störst du meine Träume?"

"Nein, du Böse," sprach die junge Frau leise, "im Gegenteil, damit du ruhig schläfst, ohne Ärger und ohne Zwietracht. -"

"Du willst also mit Fred sprechen?"

"In einigen, in ganz wenig Tagen, wirst du seine Antwort haben."

"Also bald die Hochzeit." Stella beugte sich vor, um Mira zu küssen.

"Wir werden sehen, ich hoffe ..." erwiderte Mira.

"Du zweifelst?"

"Ich weiß nicht, wenn er..."

nehmen. Könnte er ihm beibringen, daß er autorisiert sei, ihm Stella anzubieten? Man würde sehen! Frau von Ellissen wollte sich’s nicht selbst gestehen, daß sie aus dieser Kombination neue Hoffnung schöpfte. Beglückt diese Auskunft gefunden zu haben, erhob sie sich und ging in Stellas Zimmer. Als diese sie eintreten sah, schloß sie die Augen und stellte sich schlafend. Aber unter den Küssen, die ihre Stirne streiften, enthüllte sie ihre ironischen Blicke.

„Warum weckst du mich auf, warum störst du meine Träume?“

„Nein, du Böse,“ sprach die junge Frau leise, „im Gegenteil, damit du ruhig schläfst, ohne Ärger und ohne Zwietracht. –“

„Du willst also mit Fred sprechen?“

„In einigen, in ganz wenig Tagen, wirst du seine Antwort haben.“

„Also bald die Hochzeit.“ Stella beugte sich vor, um Mira zu küssen.

„Wir werden sehen, ich hoffe …“ erwiderte Mira.

„Du zweifelst?“

„Ich weiß nicht, wenn er…“

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[125/0126] nehmen. Könnte er ihm beibringen, daß er autorisiert sei, ihm Stella anzubieten? Man würde sehen! Frau von Ellissen wollte sich’s nicht selbst gestehen, daß sie aus dieser Kombination neue Hoffnung schöpfte. Beglückt diese Auskunft gefunden zu haben, erhob sie sich und ging in Stellas Zimmer. Als diese sie eintreten sah, schloß sie die Augen und stellte sich schlafend. Aber unter den Küssen, die ihre Stirne streiften, enthüllte sie ihre ironischen Blicke. „Warum weckst du mich auf, warum störst du meine Träume?“ „Nein, du Böse,“ sprach die junge Frau leise, „im Gegenteil, damit du ruhig schläfst, ohne Ärger und ohne Zwietracht. –“ „Du willst also mit Fred sprechen?“ „In einigen, in ganz wenig Tagen, wirst du seine Antwort haben.“ „Also bald die Hochzeit.“ Stella beugte sich vor, um Mira zu küssen. „Wir werden sehen, ich hoffe …“ erwiderte Mira. „Du zweifelst?“ „Ich weiß nicht, wenn er…“

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/126>, abgerufen am 23.11.2024.