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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von denen Hindernissen der Vermehrung
ner vorher eben so groß als sie bis 1683. gewesen,
wie aus denen Mittel-Zahlen der gestorbenen erhellet.
Also scheinet die Ursach wohl nicht in der Menge
allein zu stecken? Merckwürdig ist auch von Breß-
lau, daß in mehr als 100. Jahren die Pest allda
nicht gewesen, nemlich von 1634. bis hieher. In
denen Jahren 1708--1713. erlitte Schlesien sehr
viel durch die Pest. Breßlau aber blieb gäntzlich
verschonet. Nechst göttlicher Hülfe muß man die-
fes wohl denen klugen Anstalten der Obrigkeit zu-
schreiben, die alle Gemeinschaft mit verpesteten Or-
ten ließ abschneiden und durch die Aertzte gute Mit-
tel vorkehren. Diese Anstalten müssen vorher nicht
so gut gewesen seyn oder GOtt muß besondere Ur-
sachen gehabt haben, selbige fruchtlos zu machen.
So wie Breßlau, so sind auch einige andere Orte
in Schlesien verschonet blieben, ohnerachtet sie sich
mitten in denen Fluthen befunden, die damahls
rings herum so viele Menschen hinwegrissen. De-
sto merckwürdiger aber ist das Jahrhundert, so
vor 1633. vorher gegangen. Ich kan nicht um-
hin einige Anmerckungen darüber zu machen, die
das, was von der Pest (§. 10.) beygebracht, erläu-
tern und bestättigen werden. Der Hr. D. Kund-
mann [k] gibt uns Nachricht, daß Breßlau und al-
so auch Schlesien und andere benachbarte Lande in
weniger als hundert Jahren 7 mahl von der Pest
sind heimgesuchet worden. Zuerst war sie allda in
denen Jahren 1542. und 1543. und sturben über
6000. an der Pest. Das letzte mahl war sie am
stärckesten, nemlich im Jahr 1633. Herr D. Kund-

mann
[k] in der Vorrede zu der Pest-Historie p. 1093. in seinen
Rar. art. & nat.

Von denen Hinderniſſen der Vermehrung
ner vorher eben ſo groß als ſie bis 1683. geweſen,
wie aus denen Mittel-Zahlen der geſtorbenen erhellet.
Alſo ſcheinet die Urſach wohl nicht in der Menge
allein zu ſtecken? Merckwuͤrdig iſt auch von Breß-
lau, daß in mehr als 100. Jahren die Peſt allda
nicht geweſen, nemlich von 1634. bis hieher. In
denen Jahren 1708--1713. erlitte Schleſien ſehr
viel durch die Peſt. Breßlau aber blieb gaͤntzlich
verſchonet. Nechſt goͤttlicher Huͤlfe muß man die-
fes wohl denen klugen Anſtalten der Obrigkeit zu-
ſchreiben, die alle Gemeinſchaft mit verpeſteten Or-
ten ließ abſchneiden und durch die Aertzte gute Mit-
tel vorkehren. Dieſe Anſtalten muͤſſen vorher nicht
ſo gut geweſen ſeyn oder GOtt muß beſondere Ur-
ſachen gehabt haben, ſelbige fruchtlos zu machen.
So wie Breßlau, ſo ſind auch einige andere Orte
in Schleſien verſchonet blieben, ohnerachtet ſie ſich
mitten in denen Fluthen befunden, die damahls
rings herum ſo viele Menſchen hinwegriſſen. De-
ſto merckwuͤrdiger aber iſt das Jahrhundert, ſo
vor 1633. vorher gegangen. Ich kan nicht um-
hin einige Anmerckungen daruͤber zu machen, die
das, was von der Peſt (§. 10.) beygebracht, erlaͤu-
tern und beſtaͤttigen werden. Der Hr. D. Kund-
mann [k] gibt uns Nachricht, daß Breßlau und al-
ſo auch Schleſien und andere benachbarte Lande in
weniger als hundert Jahren 7 mahl von der Peſt
ſind heimgeſuchet worden. Zuerſt war ſie allda in
denen Jahren 1542. und 1543. und ſturben uͤber
6000. an der Peſt. Das letzte mahl war ſie am
ſtaͤrckeſten, nemlich im Jahr 1633. Herr D. Kund-

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[k] in der Vorrede zu der Peſt-Hiſtorie p. 1093. in ſeinen
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[56/0102] Von denen Hinderniſſen der Vermehrung ner vorher eben ſo groß als ſie bis 1683. geweſen, wie aus denen Mittel-Zahlen der geſtorbenen erhellet. Alſo ſcheinet die Urſach wohl nicht in der Menge allein zu ſtecken? Merckwuͤrdig iſt auch von Breß- lau, daß in mehr als 100. Jahren die Peſt allda nicht geweſen, nemlich von 1634. bis hieher. In denen Jahren 1708--1713. erlitte Schleſien ſehr viel durch die Peſt. Breßlau aber blieb gaͤntzlich verſchonet. Nechſt goͤttlicher Huͤlfe muß man die- fes wohl denen klugen Anſtalten der Obrigkeit zu- ſchreiben, die alle Gemeinſchaft mit verpeſteten Or- ten ließ abſchneiden und durch die Aertzte gute Mit- tel vorkehren. Dieſe Anſtalten muͤſſen vorher nicht ſo gut geweſen ſeyn oder GOtt muß beſondere Ur- ſachen gehabt haben, ſelbige fruchtlos zu machen. So wie Breßlau, ſo ſind auch einige andere Orte in Schleſien verſchonet blieben, ohnerachtet ſie ſich mitten in denen Fluthen befunden, die damahls rings herum ſo viele Menſchen hinwegriſſen. De- ſto merckwuͤrdiger aber iſt das Jahrhundert, ſo vor 1633. vorher gegangen. Ich kan nicht um- hin einige Anmerckungen daruͤber zu machen, die das, was von der Peſt (§. 10.) beygebracht, erlaͤu- tern und beſtaͤttigen werden. Der Hr. D. Kund- mann [k] gibt uns Nachricht, daß Breßlau und al- ſo auch Schleſien und andere benachbarte Lande in weniger als hundert Jahren 7 mahl von der Peſt ſind heimgeſuchet worden. Zuerſt war ſie allda in denen Jahren 1542. und 1543. und ſturben uͤber 6000. an der Peſt. Das letzte mahl war ſie am ſtaͤrckeſten, nemlich im Jahr 1633. Herr D. Kund- mann [k] in der Vorrede zu der Peſt-Hiſtorie p. 1093. in ſeinen Rar. art. & nat.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/102>, abgerufen am 09.11.2024.