Wien waren 321, das macht unter 42 einen, und in Breßlau waren 87, so achtzig Jahr alt worden, und also war unter 52 einer. In einer Mittel- Zahl von allen 3 Orten wird unter 43 nur einer 80 Jahr alt.
Ich bin noch weiter in dem Alter zurück ge- gangen, und habe einen Uberschlag gemacht und gefunden, daß unter 6 bis 8 todten einer ist, der 60 Jahr alt worden. Man könte so nach allen Altern eine Vergleichung gemacht haben, wenn nicht alle 3 Städte dieses hätten, daß in dem Mittel-Alter in- sonderheit viele Leute allda sterben, die von frembden Orten dazu gekommen. Und weil dieses in das hö- here Alter einen nicht geringen Einfluß hat, so muß man die Rechnungen auch nicht auf das genaueste nehmen wollen. Damit man alles vor Augen habe und desto besser urtheilen könne, will ich das vorige alles hier kürtzlich wiederhohlen.
[Tabelle]
Will man sich die Grade der Wahrscheinlich- keit und der Hofnung noch weiter zu leben deutlich vorstellen, so kan es durch eine Lotterie füglich ge- schehen. Wenn 3 bis 4 Nieten gegen ein gutes Looß kommen, so läßt man sich noch wohl zum
Ein-
nach dem verſchiedenem Alter.
Wien waren 321, das macht unter 42 einen, und in Breßlau waren 87, ſo achtzig Jahr alt worden, und alſo war unter 52 einer. In einer Mittel- Zahl von allen 3 Orten wird unter 43 nur einer 80 Jahr alt.
Ich bin noch weiter in dem Alter zuruͤck ge- gangen, und habe einen Uberſchlag gemacht und gefunden, daß unter 6 bis 8 todten einer iſt, der 60 Jahr alt worden. Man koͤnte ſo nach allen Altern eine Vergleichung gemacht haben, wenn nicht alle 3 Staͤdte dieſes haͤtten, daß in dem Mittel-Alter in- ſonderheit viele Leute allda ſterben, die von frembden Orten dazu gekommen. Und weil dieſes in das hoͤ- here Alter einen nicht geringen Einfluß hat, ſo muß man die Rechnungen auch nicht auf das genaueſte nehmen wollen. Damit man alles vor Augen habe und deſto beſſer urtheilen koͤnne, will ich das vorige alles hier kuͤrtzlich wiederhohlen.
[Tabelle]
Will man ſich die Grade der Wahrſcheinlich- keit und der Hofnung noch weiter zu leben deutlich vorſtellen, ſo kan es durch eine Lotterie fuͤglich ge- ſchehen. Wenn 3 bis 4 Nieten gegen ein gutes Looß kommen, ſo laͤßt man ſich noch wohl zum
Ein-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0265"n="219"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">nach dem verſchiedenem Alter.</hi></fw><lb/>
Wien waren 321, das macht unter 42 einen, und<lb/>
in Breßlau waren 87, ſo achtzig Jahr alt worden,<lb/>
und alſo war unter 52 einer. In einer Mittel-<lb/>
Zahl von allen 3 Orten wird unter 43 nur einer<lb/>
80 Jahr alt.</p><lb/><p>Ich bin noch weiter in dem Alter zuruͤck ge-<lb/>
gangen, und habe einen Uberſchlag gemacht und<lb/>
gefunden, daß unter 6 bis 8 todten einer iſt, der 60<lb/>
Jahr alt worden. Man koͤnte ſo nach allen Altern<lb/>
eine Vergleichung gemacht haben, wenn nicht alle<lb/>
3 Staͤdte dieſes haͤtten, daß in dem Mittel-Alter in-<lb/>ſonderheit viele Leute allda ſterben, die von frembden<lb/>
Orten dazu gekommen. Und weil dieſes in das hoͤ-<lb/>
here Alter einen nicht geringen Einfluß hat, ſo muß<lb/>
man die Rechnungen auch nicht auf das genaueſte<lb/>
nehmen wollen. Damit man alles vor Augen habe<lb/>
und deſto beſſer urtheilen koͤnne, will ich das vorige<lb/>
alles hier kuͤrtzlich wiederhohlen.</p><lb/><table><row><cell/></row></table><p>Will man ſich die Grade der Wahrſcheinlich-<lb/>
keit und der Hofnung noch weiter zu leben deutlich<lb/>
vorſtellen, ſo kan es durch eine Lotterie fuͤglich ge-<lb/>ſchehen. Wenn 3 bis 4 Nieten gegen ein gutes<lb/>
Looß kommen, ſo laͤßt man ſich noch wohl zum<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ein-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[219/0265]
nach dem verſchiedenem Alter.
Wien waren 321, das macht unter 42 einen, und
in Breßlau waren 87, ſo achtzig Jahr alt worden,
und alſo war unter 52 einer. In einer Mittel-
Zahl von allen 3 Orten wird unter 43 nur einer
80 Jahr alt.
Ich bin noch weiter in dem Alter zuruͤck ge-
gangen, und habe einen Uberſchlag gemacht und
gefunden, daß unter 6 bis 8 todten einer iſt, der 60
Jahr alt worden. Man koͤnte ſo nach allen Altern
eine Vergleichung gemacht haben, wenn nicht alle
3 Staͤdte dieſes haͤtten, daß in dem Mittel-Alter in-
ſonderheit viele Leute allda ſterben, die von frembden
Orten dazu gekommen. Und weil dieſes in das hoͤ-
here Alter einen nicht geringen Einfluß hat, ſo muß
man die Rechnungen auch nicht auf das genaueſte
nehmen wollen. Damit man alles vor Augen habe
und deſto beſſer urtheilen koͤnne, will ich das vorige
alles hier kuͤrtzlich wiederhohlen.
Will man ſich die Grade der Wahrſcheinlich-
keit und der Hofnung noch weiter zu leben deutlich
vorſtellen, ſo kan es durch eine Lotterie fuͤglich ge-
ſchehen. Wenn 3 bis 4 Nieten gegen ein gutes
Looß kommen, ſo laͤßt man ſich noch wohl zum
Ein-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/265>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.