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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von denen Hindernissen der Vermehrung
14070 Clöster von andern Orden, und 1057 Ab-
teyen von Frauens-Leuten. Wir wollen aber nur
bey 200 tausend bleiben. Spanien hat gewiß eben
so viel, ob es schon nur halb so viel Menschen ha-
ben möchte. Ricciolus, der es wissen konte, setzt als
gewiß, [c] daß in Spanien allein, dem er 9 bis 10
Millionen Menschen gibt, 179 tausend Geistliche,
Ordens-Leute und Nonnen seyn. Eben so viel wol-
len wir nur denen Papistischen Provincien in
Teutschland geben, ingleichen Ungarn und Böhmen
zusammen eine gleiche Anzahl, gantz Pohlen,
Schweitz und übrigen Papistischen Lande werden
nicht weniger haben. Und für Italien ist diese
Anzahl gewiß zu wenig. Jedoch wenn wir auch
nur wenig rechnen wollen, so bekommen wir doch
1 Million und 300 tausend Menschen, die an recht-
mäßiger Zeugung der Kinder verhindert werden.
Wären nun so viel Nonnen als Mönche und Prie-
ster, so würde selbige Anzahl 650 tausend Ehen aus-
machen. Wir wollen jeder Ehe nur 4 Kinder ge-
ben, und setzen, daß jedes Geschlecht 33. Jahre dau-
re: so fallen 2 Millionen und 650 tausend Menschen
hinweg, die bloß in dem Papistischen Theile von
Europa alle 33. Jahre noch hätten können und sol-
len gebohren werden. Dieses beweiset genugsam,
wie groß der Schade sey, den der Ehelose Stand
in der Vermehrung des Menschlichen Geschlechtes
stiftet. Man dencke nicht, als wann dieser Schade
in einem Lande nicht sonderlich könne gemercket
werden. Das Gegentheil hat der geschickte Addi-
son [d] in Italien genugsam bemercket. Als selbi-

ger
[c] Geogr. reform. l. 12. append. p. 632. excurs. 3.
[d] Misson Voyage d'Italie T. 4. p. 113. edit. 5.

Von denen Hinderniſſen der Vermehrung
14070 Cloͤſter von andern Orden, und 1057 Ab-
teyen von Frauens-Leuten. Wir wollen aber nur
bey 200 tauſend bleiben. Spanien hat gewiß eben
ſo viel, ob es ſchon nur halb ſo viel Menſchen ha-
ben moͤchte. Ricciolus, der es wiſſen konte, ſetzt als
gewiß, [c] daß in Spanien allein, dem er 9 bis 10
Millionen Menſchen gibt, 179 tauſend Geiſtliche,
Ordens-Leute und Nonnen ſeyn. Eben ſo viel wol-
len wir nur denen Papiſtiſchen Provincien in
Teutſchland geben, ingleichen Ungarn und Boͤhmen
zuſammen eine gleiche Anzahl, gantz Pohlen,
Schweitz und uͤbrigen Papiſtiſchen Lande werden
nicht weniger haben. Und fuͤr Italien iſt dieſe
Anzahl gewiß zu wenig. Jedoch wenn wir auch
nur wenig rechnen wollen, ſo bekommen wir doch
1 Million und 300 tauſend Menſchen, die an recht-
maͤßiger Zeugung der Kinder verhindert werden.
Waͤren nun ſo viel Nonnen als Moͤnche und Prie-
ſter, ſo wuͤrde ſelbige Anzahl 650 tauſend Ehen aus-
machen. Wir wollen jeder Ehe nur 4 Kinder ge-
ben, und ſetzen, daß jedes Geſchlecht 33. Jahre dau-
re: ſo fallen 2 Millionen und 650 tauſend Menſchen
hinweg, die bloß in dem Papiſtiſchen Theile von
Europa alle 33. Jahre noch haͤtten koͤnnen und ſol-
len gebohren werden. Dieſes beweiſet genugſam,
wie groß der Schade ſey, den der Eheloſe Stand
in der Vermehrung des Menſchlichen Geſchlechtes
ſtiftet. Man dencke nicht, als wann dieſer Schade
in einem Lande nicht ſonderlich koͤnne gemercket
werden. Das Gegentheil hat der geſchickte Addi-
ſon [d] in Italien genugſam bemercket. Als ſelbi-

ger
[c] Geogr. reform. l. 12. append. p. 632. excurſ. 3.
[d] Miſſon Voyage d’Italie T. 4. p. 113. edit. 5.
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[44/0090] Von denen Hinderniſſen der Vermehrung 14070 Cloͤſter von andern Orden, und 1057 Ab- teyen von Frauens-Leuten. Wir wollen aber nur bey 200 tauſend bleiben. Spanien hat gewiß eben ſo viel, ob es ſchon nur halb ſo viel Menſchen ha- ben moͤchte. Ricciolus, der es wiſſen konte, ſetzt als gewiß, [c] daß in Spanien allein, dem er 9 bis 10 Millionen Menſchen gibt, 179 tauſend Geiſtliche, Ordens-Leute und Nonnen ſeyn. Eben ſo viel wol- len wir nur denen Papiſtiſchen Provincien in Teutſchland geben, ingleichen Ungarn und Boͤhmen zuſammen eine gleiche Anzahl, gantz Pohlen, Schweitz und uͤbrigen Papiſtiſchen Lande werden nicht weniger haben. Und fuͤr Italien iſt dieſe Anzahl gewiß zu wenig. Jedoch wenn wir auch nur wenig rechnen wollen, ſo bekommen wir doch 1 Million und 300 tauſend Menſchen, die an recht- maͤßiger Zeugung der Kinder verhindert werden. Waͤren nun ſo viel Nonnen als Moͤnche und Prie- ſter, ſo wuͤrde ſelbige Anzahl 650 tauſend Ehen aus- machen. Wir wollen jeder Ehe nur 4 Kinder ge- ben, und ſetzen, daß jedes Geſchlecht 33. Jahre dau- re: ſo fallen 2 Millionen und 650 tauſend Menſchen hinweg, die bloß in dem Papiſtiſchen Theile von Europa alle 33. Jahre noch haͤtten koͤnnen und ſol- len gebohren werden. Dieſes beweiſet genugſam, wie groß der Schade ſey, den der Eheloſe Stand in der Vermehrung des Menſchlichen Geſchlechtes ſtiftet. Man dencke nicht, als wann dieſer Schade in einem Lande nicht ſonderlich koͤnne gemercket werden. Das Gegentheil hat der geſchickte Addi- ſon [d] in Italien genugſam bemercket. Als ſelbi- ger [c] Geogr. reform. l. 12. append. p. 632. excurſ. 3. [d] Miſſon Voyage d’Italie T. 4. p. 113. edit. 5.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/90>, abgerufen am 28.11.2024.