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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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des Menschlichen Geschlechts.
nen zu denen ehelosen Manns-Personen, wie 1. zu
31/2, daß also gegen eine Frauens-Person wenig-
stens 3 Männer kommen. Da nun beyde Ge-
schlechter einander ziemlich gleich, wenigstens um die
Zeit, da man sich verheyrathet, wie hernach wird
bewiesen werden, so siehet man daraus, wie sehr das
Weibliche Geschlecht nothwendig dabey leiden müs-
se, indem sehr viele hierdurch eines Ehegatien be-
raubet werden. Da es nun nicht jedermans Sa-
che ist, sich hierinn gehörig zu finden; und da es
auch denen schwächern an denen stärckesten Neitzun-
gen nicht fehlet: so lässet sich hieraus urtheilen, wie
hierdurch der Wollust und Hurerey Thür und
Thor geöfnet werde. Misson bemercket daher, daß,
[f] da die armen Italiänerinnen fast beständig in
einer Art von Gefängniß leben müssen, weder Ei-
fersucht noch Clöster und Gelübde vermögend sind
die Unordnungen zu verhindern, die hieraus entste-
hen. Da in Italien fast 3/4 von denen Einwohnern
dieses ihnen unerträgliche Joch tragen müssen, so
ist es kein Wunder, daß die Laster alle Riegel durch-
brechen, und bis in das innerste der Clöster hinein
dringen, und die heiligsten Oerter besudeln. Was
nun hieraus ferner für Greuel und Himmel-schrey-
enden Sünden entstehen müssen; wie vieles Ubel
auch weiter noch in einem Reiche dadurch angerich-
tet werde: kan ein jeder leicht errathen.

§. 14.

Zu denen Hindernissen der Vermehrung ge-
hören auch alle die Dinge, die die Leute vom hey-
rathen zurück halten, die die Fruchtbarkeit hemmen,

oder
[f] Voy. d'Ital. Tom. 2. lettr. 26. p. 140. edit. 5.

des Menſchlichen Geſchlechts.
nen zu denen eheloſen Manns-Perſonen, wie 1. zu
3½, daß alſo gegen eine Frauens-Perſon wenig-
ſtens 3 Maͤnner kommen. Da nun beyde Ge-
ſchlechter einander ziemlich gleich, wenigſtens um die
Zeit, da man ſich verheyrathet, wie hernach wird
bewieſen werden, ſo ſiehet man daraus, wie ſehr das
Weibliche Geſchlecht nothwendig dabey leiden muͤſ-
ſe, indem ſehr viele hierdurch eines Ehegatien be-
raubet werden. Da es nun nicht jedermans Sa-
che iſt, ſich hierinn gehoͤrig zu finden; und da es
auch denen ſchwaͤchern an denen ſtaͤrckeſten Neitzun-
gen nicht fehlet: ſo laͤſſet ſich hieraus urtheilen, wie
hierdurch der Wolluſt und Hurerey Thuͤr und
Thor geoͤfnet werde. Miſſon bemercket daher, daß,
[f] da die armen Italiaͤnerinnen faſt beſtaͤndig in
einer Art von Gefaͤngniß leben muͤſſen, weder Ei-
ferſucht noch Cloͤſter und Geluͤbde vermoͤgend ſind
die Unordnungen zu verhindern, die hieraus entſte-
hen. Da in Italien faſt ¾ von denen Einwohnern
dieſes ihnen unertraͤgliche Joch tragen muͤſſen, ſo
iſt es kein Wunder, daß die Laſter alle Riegel durch-
brechen, und bis in das innerſte der Cloͤſter hinein
dringen, und die heiligſten Oerter beſudeln. Was
nun hieraus ferner fuͤr Greuel und Himmel-ſchrey-
enden Suͤnden entſtehen muͤſſen; wie vieles Ubel
auch weiter noch in einem Reiche dadurch angerich-
tet werde: kan ein jeder leicht errathen.

§. 14.

Zu denen Hinderniſſen der Vermehrung ge-
hoͤren auch alle die Dinge, die die Leute vom hey-
rathen zuruͤck halten, die die Fruchtbarkeit hemmen,

oder
[f] Voy. d’Ital. Tom. 2. lettr. 26. p. 140. edit. 5.
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[47/0093] des Menſchlichen Geſchlechts. nen zu denen eheloſen Manns-Perſonen, wie 1. zu 3½, daß alſo gegen eine Frauens-Perſon wenig- ſtens 3 Maͤnner kommen. Da nun beyde Ge- ſchlechter einander ziemlich gleich, wenigſtens um die Zeit, da man ſich verheyrathet, wie hernach wird bewieſen werden, ſo ſiehet man daraus, wie ſehr das Weibliche Geſchlecht nothwendig dabey leiden muͤſ- ſe, indem ſehr viele hierdurch eines Ehegatien be- raubet werden. Da es nun nicht jedermans Sa- che iſt, ſich hierinn gehoͤrig zu finden; und da es auch denen ſchwaͤchern an denen ſtaͤrckeſten Neitzun- gen nicht fehlet: ſo laͤſſet ſich hieraus urtheilen, wie hierdurch der Wolluſt und Hurerey Thuͤr und Thor geoͤfnet werde. Miſſon bemercket daher, daß, [f] da die armen Italiaͤnerinnen faſt beſtaͤndig in einer Art von Gefaͤngniß leben muͤſſen, weder Ei- ferſucht noch Cloͤſter und Geluͤbde vermoͤgend ſind die Unordnungen zu verhindern, die hieraus entſte- hen. Da in Italien faſt ¾ von denen Einwohnern dieſes ihnen unertraͤgliche Joch tragen muͤſſen, ſo iſt es kein Wunder, daß die Laſter alle Riegel durch- brechen, und bis in das innerſte der Cloͤſter hinein dringen, und die heiligſten Oerter beſudeln. Was nun hieraus ferner fuͤr Greuel und Himmel-ſchrey- enden Suͤnden entſtehen muͤſſen; wie vieles Ubel auch weiter noch in einem Reiche dadurch angerich- tet werde: kan ein jeder leicht errathen. §. 14. Zu denen Hinderniſſen der Vermehrung ge- hoͤren auch alle die Dinge, die die Leute vom hey- rathen zuruͤck halten, die die Fruchtbarkeit hemmen, oder [f] Voy. d’Ital. Tom. 2. lettr. 26. p. 140. edit. 5.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/93>, abgerufen am 27.11.2024.