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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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Tagebuch von der Rückreise
Man kann sich hieraus eine Vorstellung von dem Ur-
sprunge vieler Brunnenquellen machen. Das Was-
ser, das vom Regen und Schnee auf das Land fällt,
dringt durch das von so vielen Feldsteinen lockere Erd-
reich herein, findet in einer gewissen Tiefe fetten Let-
ten, der kein Wasser durchläßt; sammelt sich da und
suchet durch den natürlichen Druck an den niedrigsten
Orten einen Ausgang; und so entsteht eine Quelle.

Nun fangen zwischen Donawerth und Man-
heim
die Wege an rauh zu werden. Man kommt
allmählig auf das weitläuftige, aber nicht hohe Gebür-
ge, das Schwaben von Franken scheidet. Die Land-
straße ist zwar hier mit viel Arbeit gemacht, und wird
mit der Zeit sehr gut werden; aber gegenwärtig ist sie
wegen der scharfen und spitzigen Steine, woraus die
Chausseen bestehen, und die nicht mit grobem Sand,
wie sonst geschiehet, überfahren sind, für die Pferde
verderblich, und auch für die Chaisen holpericht. Auf
diesen Gebürgen ist viel Waldung, und das Land ist rauh.

Von Diethfurth bis Kleinfelde ist schönes und
fruchtbares, wiewohl unebenes Land. Nachher wird
es gegen das Anspachische immer etwas geringer und
sandig; mit dem Sandboden stellen sich auch die Fich-
tenwälder ein, die diesen Boden vorzüglich lieben.
Abends um 7 Uhr kam ich in Roth an, wo ich die
Nacht über blieb.

Den 15 Julius. Reise von Roth über Nürn-
berg
und Erlangen nach Altendorf.
Von Roth
nach Alten-
dorf.

Zwischen Roth und Nürnberg ist der Boden
meist sandig; daher viele Fichtenwälder auf diesem
Striche liegen. Hier traf ich von dieser Seite her die

er-

Tagebuch von der Ruͤckreiſe
Man kann ſich hieraus eine Vorſtellung von dem Ur-
ſprunge vieler Brunnenquellen machen. Das Waſ-
ſer, das vom Regen und Schnee auf das Land faͤllt,
dringt durch das von ſo vielen Feldſteinen lockere Erd-
reich herein, findet in einer gewiſſen Tiefe fetten Let-
ten, der kein Waſſer durchlaͤßt; ſammelt ſich da und
ſuchet durch den natuͤrlichen Druck an den niedrigſten
Orten einen Ausgang; und ſo entſteht eine Quelle.

Nun fangen zwiſchen Donawerth und Man-
heim
die Wege an rauh zu werden. Man kommt
allmaͤhlig auf das weitlaͤuftige, aber nicht hohe Gebuͤr-
ge, das Schwaben von Franken ſcheidet. Die Land-
ſtraße iſt zwar hier mit viel Arbeit gemacht, und wird
mit der Zeit ſehr gut werden; aber gegenwaͤrtig iſt ſie
wegen der ſcharfen und ſpitzigen Steine, woraus die
Chauſſeen beſtehen, und die nicht mit grobem Sand,
wie ſonſt geſchiehet, uͤberfahren ſind, fuͤr die Pferde
verderblich, und auch fuͤr die Chaiſen holpericht. Auf
dieſen Gebuͤrgen iſt viel Waldung, und das Land iſt rauh.

Von Diethfurth bis Kleinfelde iſt ſchoͤnes und
fruchtbares, wiewohl unebenes Land. Nachher wird
es gegen das Anſpachiſche immer etwas geringer und
ſandig; mit dem Sandboden ſtellen ſich auch die Fich-
tenwaͤlder ein, die dieſen Boden vorzuͤglich lieben.
Abends um 7 Uhr kam ich in Roth an, wo ich die
Nacht uͤber blieb.

Den 15 Julius. Reiſe von Roth uͤber Nuͤrn-
berg
und Erlangen nach Altendorf.
Von Roth
nach Alten-
dorf.

Zwiſchen Roth und Nuͤrnberg iſt der Boden
meiſt ſandig; daher viele Fichtenwaͤlder auf dieſem
Striche liegen. Hier traf ich von dieſer Seite her die

er-
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[404/0424] Tagebuch von der Ruͤckreiſe Man kann ſich hieraus eine Vorſtellung von dem Ur- ſprunge vieler Brunnenquellen machen. Das Waſ- ſer, das vom Regen und Schnee auf das Land faͤllt, dringt durch das von ſo vielen Feldſteinen lockere Erd- reich herein, findet in einer gewiſſen Tiefe fetten Let- ten, der kein Waſſer durchlaͤßt; ſammelt ſich da und ſuchet durch den natuͤrlichen Druck an den niedrigſten Orten einen Ausgang; und ſo entſteht eine Quelle. Nun fangen zwiſchen Donawerth und Man- heim die Wege an rauh zu werden. Man kommt allmaͤhlig auf das weitlaͤuftige, aber nicht hohe Gebuͤr- ge, das Schwaben von Franken ſcheidet. Die Land- ſtraße iſt zwar hier mit viel Arbeit gemacht, und wird mit der Zeit ſehr gut werden; aber gegenwaͤrtig iſt ſie wegen der ſcharfen und ſpitzigen Steine, woraus die Chauſſeen beſtehen, und die nicht mit grobem Sand, wie ſonſt geſchiehet, uͤberfahren ſind, fuͤr die Pferde verderblich, und auch fuͤr die Chaiſen holpericht. Auf dieſen Gebuͤrgen iſt viel Waldung, und das Land iſt rauh. Von Diethfurth bis Kleinfelde iſt ſchoͤnes und fruchtbares, wiewohl unebenes Land. Nachher wird es gegen das Anſpachiſche immer etwas geringer und ſandig; mit dem Sandboden ſtellen ſich auch die Fich- tenwaͤlder ein, die dieſen Boden vorzuͤglich lieben. Abends um 7 Uhr kam ich in Roth an, wo ich die Nacht uͤber blieb. Den 15 Julius. Reiſe von Roth uͤber Nuͤrn- berg und Erlangen nach Altendorf. Zwiſchen Roth und Nuͤrnberg iſt der Boden meiſt ſandig; daher viele Fichtenwaͤlder auf dieſem Striche liegen. Hier traf ich von dieſer Seite her die er-

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/424>, abgerufen am 21.11.2024.