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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771.

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Feu
eine schnelle Würksamkeit, so wol der Vorstellungs-
als der Begehrungskräfte hervorbringt. Jn die-
sem Zustande folgen die Begriffe schnell auf einander,
sie drängen sich hervor, die Seele würkt und begehrt
mit Heftigkeit, so daß auch dadurch das Geblüth
schneller angetrieben, und eine Vermehrung der in-
nerlichen Wärme des Körpers gespührt wird. Ein
geringerer Grad des Feuers wird die Lebhaftigkeit,
ein stärkerer die Wuth, die Begeisterung genennt.

Jn so fern dieser Zustand des Gemüths durch
ästhetische Gegenstände hervorgebracht wird, und
auf die Bearbeitung derselben einfließt, gehört die
Betrachtung seines Ursprungs und seiner Würkung
zur Theorie der Künste. Denn es ist bekannt genug,
was für vortheilhaften Einfluß dieser Zustand auf
die Werke des Geschmaks hat.

Einigen Menschen ist dieses Feuer angebohren.
Jhre Nerven haben mehr Reizbarkeit, als andrer
Menschen; sie sind in ihren Begierden heftig. Was
andre mit Ruhe angenehm oder unangenehm em-
pfinden, erwekt bey diesen starke Begierden und
starken Abscheu. Aus geringer Veranlasung erfol-
get ein allgemeines Bestreben aller Seelenkräfte, die
sich auf ein Ziel, wie in einem Brennpunkt ver-
einigen. Von dieser Art scheinen Homer, Aeschylus,
Demosthenes und Michael Angelo gewesen zu seyn;
unter den neuern besitzet Voltaire diese Gabe der Na-
tur vorzüglich.

Andre, von Natur weniger empfindlich, werden
nur bey seltenern Gelegenheiten in diese Lebhaftig-
keit gesetzt, die in ein Feuer ausbricht. Jhre Seele
scheinet nicht von allen Seiten her empfindlich, und
ihre Nerven nur für gewisse Gegenstände stark reiz-
bar. Es geschieht nur bey ganz besondern Veran-
lasungen, und durch eine besondere Verbindung der
Umstände, daß ihre ganze Seele in außerordent-
liche Würksamkeit gebracht wird. Bey dem einen
thut der Schall der Posaune, und das Feldge-
schrey diese Würkung; bey dem andern der Klang
der Weingläser, oder der Reiz einer schönen Gestalt.
Einen andern lokt der Glanz des Ruhms zur An-
strengung seiner Kräfte. Diese sehen wir bey sol-
chen besondern Gelegenheiten in dem Feuer der Ein-
bildungskraft. Jene größere Köpfe aber scheinen
durch jeden starken ästhetischen Gegenstand leicht
aufzubringen.

Da wir die allgemeinen und besondern Ursachen
dieses geistlichen Feuers in den Artikeln Begeiste-
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Feu
rung und Einbildungskraft bereits näher betrach-
tet, auch verschiedenes von seinen Würkungen auf
den Geist angemerkt haben, so wollen wir hier seine
Würkungen, in so fern man sie in den Werken des
Geschmaks findet, etwas umständlicher betrachten.
Man erkennt aber das Feuer, in welchem der Künst-
ler gearbeitet hat, sogleich an einem kühnen, etwas
wilden, und wenn es sehr stark gewesen ist, etwas
ausschweiffenden Wesen. Jn den zeichnenden Kün-
sten gebiehrt dieses Feuer kühne und kernhafte Stri-
che, die mit wenigem viel ausdrüken; Dreistigkeit
und Lebhaftigkeit in den Stellungen und Bewegun-
gen der Figuren; ein mehr ekigtes als sanft laufen-
des Wesen in den Umrissen; starke Massen des Hel-
len und Dunkeln; starke Lichter und Schatten. Al-
les gekünstelte, fein ausgezeichnete, vertriebene und
verblasene Wesen ist fern von der Würkung des
Feuers. Die meiste Stärke liegt in den Hauptsa-
chen, und Nebendinge sind etwas flüchtig behandelt.
Jn der Musik zeiget sich die Würkung des Feuers
in schnellen, fortrauschenden Gängen, in ungewöhn-
lichen dreisten Accorden und plötzlichen Ausweichun-
gen; in kühnen Figuren, und in großen Jnterval-
len. Jn der Rede, sie sey gebunden oder ungebun-
den, in schnell fließenden Worten; kurzen Sätzen,
starken und ungewöhnlichen Redensarten und Figu-
ren, kühnen Metaphern, in einem etwas strengen
Ton und Numerus. Das Feuer hat in der Dicht-
kunst hauptsächlich in Oden, und in dem Tragi-
schen und Epischen statt, wo kühne Thaten, hitzige
Reden, starke Leidenschaften, insonderheit Freude,
Zorn, Rachsucht geschildert werden.

Das Feuer, welches sich in den Werken der Kunst
zeiget, ist anstekend, es reißet uns schnell fort, un-
sre Seelenkräfte werden zu einer starken Anstren-
gung gereizt, und es kann uns in Bewundrung
setzen; folglich gränzet es in Ansehung seiner Wür-
kung an das Erhabene.

Man siehet aber leicht, daß das Feuer, wenn es
den Künstler nicht in Ausschweiffungen verführen
soll, mit einem großen und sichern Geschmak muß
verbunden seyn. Denn in der Hitze der Einbil-
dungskraft weicht die Besonnenheit und Ueberlegung.
Es kann also leicht geschehen, daß man ausschweifft.
Der feurige Künstler, der seinen Geschmak nicht auf
das strengste, durch ein anhaltendes Studium ge-
geläutert hat, geräth leicht auf Abwege; er wird
ausschweiffend und ungeheuer. Wird aber das

Feuer

[Spaltenumbruch]

Feu
eine ſchnelle Wuͤrkſamkeit, ſo wol der Vorſtellungs-
als der Begehrungskraͤfte hervorbringt. Jn die-
ſem Zuſtande folgen die Begriffe ſchnell auf einander,
ſie draͤngen ſich hervor, die Seele wuͤrkt und begehrt
mit Heftigkeit, ſo daß auch dadurch das Gebluͤth
ſchneller angetrieben, und eine Vermehrung der in-
nerlichen Waͤrme des Koͤrpers geſpuͤhrt wird. Ein
geringerer Grad des Feuers wird die Lebhaftigkeit,
ein ſtaͤrkerer die Wuth, die Begeiſterung genennt.

Jn ſo fern dieſer Zuſtand des Gemuͤths durch
aͤſthetiſche Gegenſtaͤnde hervorgebracht wird, und
auf die Bearbeitung derſelben einfließt, gehoͤrt die
Betrachtung ſeines Urſprungs und ſeiner Wuͤrkung
zur Theorie der Kuͤnſte. Denn es iſt bekannt genug,
was fuͤr vortheilhaften Einfluß dieſer Zuſtand auf
die Werke des Geſchmaks hat.

Einigen Menſchen iſt dieſes Feuer angebohren.
Jhre Nerven haben mehr Reizbarkeit, als andrer
Menſchen; ſie ſind in ihren Begierden heftig. Was
andre mit Ruhe angenehm oder unangenehm em-
pfinden, erwekt bey dieſen ſtarke Begierden und
ſtarken Abſcheu. Aus geringer Veranlaſung erfol-
get ein allgemeines Beſtreben aller Seelenkraͤfte, die
ſich auf ein Ziel, wie in einem Brennpunkt ver-
einigen. Von dieſer Art ſcheinen Homer, Aeſchylus,
Demoſthenes und Michael Angelo geweſen zu ſeyn;
unter den neuern beſitzet Voltaire dieſe Gabe der Na-
tur vorzuͤglich.

Andre, von Natur weniger empfindlich, werden
nur bey ſeltenern Gelegenheiten in dieſe Lebhaftig-
keit geſetzt, die in ein Feuer ausbricht. Jhre Seele
ſcheinet nicht von allen Seiten her empfindlich, und
ihre Nerven nur fuͤr gewiſſe Gegenſtaͤnde ſtark reiz-
bar. Es geſchieht nur bey ganz beſondern Veran-
laſungen, und durch eine beſondere Verbindung der
Umſtaͤnde, daß ihre ganze Seele in außerordent-
liche Wuͤrkſamkeit gebracht wird. Bey dem einen
thut der Schall der Poſaune, und das Feldge-
ſchrey dieſe Wuͤrkung; bey dem andern der Klang
der Weinglaͤſer, oder der Reiz einer ſchoͤnen Geſtalt.
Einen andern lokt der Glanz des Ruhms zur An-
ſtrengung ſeiner Kraͤfte. Dieſe ſehen wir bey ſol-
chen beſondern Gelegenheiten in dem Feuer der Ein-
bildungskraft. Jene groͤßere Koͤpfe aber ſcheinen
durch jeden ſtarken aͤſthetiſchen Gegenſtand leicht
aufzubringen.

Da wir die allgemeinen und beſondern Urſachen
dieſes geiſtlichen Feuers in den Artikeln Begeiſte-
[Spaltenumbruch]

Feu
rung und Einbildungskraft bereits naͤher betrach-
tet, auch verſchiedenes von ſeinen Wuͤrkungen auf
den Geiſt angemerkt haben, ſo wollen wir hier ſeine
Wuͤrkungen, in ſo fern man ſie in den Werken des
Geſchmaks findet, etwas umſtaͤndlicher betrachten.
Man erkennt aber das Feuer, in welchem der Kuͤnſt-
ler gearbeitet hat, ſogleich an einem kuͤhnen, etwas
wilden, und wenn es ſehr ſtark geweſen iſt, etwas
ausſchweiffenden Weſen. Jn den zeichnenden Kuͤn-
ſten gebiehrt dieſes Feuer kuͤhne und kernhafte Stri-
che, die mit wenigem viel ausdruͤken; Dreiſtigkeit
und Lebhaftigkeit in den Stellungen und Bewegun-
gen der Figuren; ein mehr ekigtes als ſanft laufen-
des Weſen in den Umriſſen; ſtarke Maſſen des Hel-
len und Dunkeln; ſtarke Lichter und Schatten. Al-
les gekuͤnſtelte, fein ausgezeichnete, vertriebene und
verblaſene Weſen iſt fern von der Wuͤrkung des
Feuers. Die meiſte Staͤrke liegt in den Hauptſa-
chen, und Nebendinge ſind etwas fluͤchtig behandelt.
Jn der Muſik zeiget ſich die Wuͤrkung des Feuers
in ſchnellen, fortrauſchenden Gaͤngen, in ungewoͤhn-
lichen dreiſten Accorden und ploͤtzlichen Ausweichun-
gen; in kuͤhnen Figuren, und in großen Jnterval-
len. Jn der Rede, ſie ſey gebunden oder ungebun-
den, in ſchnell fließenden Worten; kurzen Saͤtzen,
ſtarken und ungewoͤhnlichen Redensarten und Figu-
ren, kuͤhnen Metaphern, in einem etwas ſtrengen
Ton und Numerus. Das Feuer hat in der Dicht-
kunſt hauptſaͤchlich in Oden, und in dem Tragi-
ſchen und Epiſchen ſtatt, wo kuͤhne Thaten, hitzige
Reden, ſtarke Leidenſchaften, inſonderheit Freude,
Zorn, Rachſucht geſchildert werden.

Das Feuer, welches ſich in den Werken der Kunſt
zeiget, iſt anſtekend, es reißet uns ſchnell fort, un-
ſre Seelenkraͤfte werden zu einer ſtarken Anſtren-
gung gereizt, und es kann uns in Bewundrung
ſetzen; folglich graͤnzet es in Anſehung ſeiner Wuͤr-
kung an das Erhabene.

Man ſiehet aber leicht, daß das Feuer, wenn es
den Kuͤnſtler nicht in Ausſchweiffungen verfuͤhren
ſoll, mit einem großen und ſichern Geſchmak muß
verbunden ſeyn. Denn in der Hitze der Einbil-
dungskraft weicht die Beſonnenheit und Ueberlegung.
Es kann alſo leicht geſchehen, daß man ausſchweifft.
Der feurige Kuͤnſtler, der ſeinen Geſchmak nicht auf
das ſtrengſte, durch ein anhaltendes Studium ge-
gelaͤutert hat, geraͤth leicht auf Abwege; er wird
ausſchweiffend und ungeheuer. Wird aber das

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[382/0394] Feu Feu eine ſchnelle Wuͤrkſamkeit, ſo wol der Vorſtellungs- als der Begehrungskraͤfte hervorbringt. Jn die- ſem Zuſtande folgen die Begriffe ſchnell auf einander, ſie draͤngen ſich hervor, die Seele wuͤrkt und begehrt mit Heftigkeit, ſo daß auch dadurch das Gebluͤth ſchneller angetrieben, und eine Vermehrung der in- nerlichen Waͤrme des Koͤrpers geſpuͤhrt wird. Ein geringerer Grad des Feuers wird die Lebhaftigkeit, ein ſtaͤrkerer die Wuth, die Begeiſterung genennt. Jn ſo fern dieſer Zuſtand des Gemuͤths durch aͤſthetiſche Gegenſtaͤnde hervorgebracht wird, und auf die Bearbeitung derſelben einfließt, gehoͤrt die Betrachtung ſeines Urſprungs und ſeiner Wuͤrkung zur Theorie der Kuͤnſte. Denn es iſt bekannt genug, was fuͤr vortheilhaften Einfluß dieſer Zuſtand auf die Werke des Geſchmaks hat. Einigen Menſchen iſt dieſes Feuer angebohren. Jhre Nerven haben mehr Reizbarkeit, als andrer Menſchen; ſie ſind in ihren Begierden heftig. Was andre mit Ruhe angenehm oder unangenehm em- pfinden, erwekt bey dieſen ſtarke Begierden und ſtarken Abſcheu. Aus geringer Veranlaſung erfol- get ein allgemeines Beſtreben aller Seelenkraͤfte, die ſich auf ein Ziel, wie in einem Brennpunkt ver- einigen. Von dieſer Art ſcheinen Homer, Aeſchylus, Demoſthenes und Michael Angelo geweſen zu ſeyn; unter den neuern beſitzet Voltaire dieſe Gabe der Na- tur vorzuͤglich. Andre, von Natur weniger empfindlich, werden nur bey ſeltenern Gelegenheiten in dieſe Lebhaftig- keit geſetzt, die in ein Feuer ausbricht. Jhre Seele ſcheinet nicht von allen Seiten her empfindlich, und ihre Nerven nur fuͤr gewiſſe Gegenſtaͤnde ſtark reiz- bar. Es geſchieht nur bey ganz beſondern Veran- laſungen, und durch eine beſondere Verbindung der Umſtaͤnde, daß ihre ganze Seele in außerordent- liche Wuͤrkſamkeit gebracht wird. Bey dem einen thut der Schall der Poſaune, und das Feldge- ſchrey dieſe Wuͤrkung; bey dem andern der Klang der Weinglaͤſer, oder der Reiz einer ſchoͤnen Geſtalt. Einen andern lokt der Glanz des Ruhms zur An- ſtrengung ſeiner Kraͤfte. Dieſe ſehen wir bey ſol- chen beſondern Gelegenheiten in dem Feuer der Ein- bildungskraft. Jene groͤßere Koͤpfe aber ſcheinen durch jeden ſtarken aͤſthetiſchen Gegenſtand leicht aufzubringen. Da wir die allgemeinen und beſondern Urſachen dieſes geiſtlichen Feuers in den Artikeln Begeiſte- rung und Einbildungskraft bereits naͤher betrach- tet, auch verſchiedenes von ſeinen Wuͤrkungen auf den Geiſt angemerkt haben, ſo wollen wir hier ſeine Wuͤrkungen, in ſo fern man ſie in den Werken des Geſchmaks findet, etwas umſtaͤndlicher betrachten. Man erkennt aber das Feuer, in welchem der Kuͤnſt- ler gearbeitet hat, ſogleich an einem kuͤhnen, etwas wilden, und wenn es ſehr ſtark geweſen iſt, etwas ausſchweiffenden Weſen. Jn den zeichnenden Kuͤn- ſten gebiehrt dieſes Feuer kuͤhne und kernhafte Stri- che, die mit wenigem viel ausdruͤken; Dreiſtigkeit und Lebhaftigkeit in den Stellungen und Bewegun- gen der Figuren; ein mehr ekigtes als ſanft laufen- des Weſen in den Umriſſen; ſtarke Maſſen des Hel- len und Dunkeln; ſtarke Lichter und Schatten. Al- les gekuͤnſtelte, fein ausgezeichnete, vertriebene und verblaſene Weſen iſt fern von der Wuͤrkung des Feuers. Die meiſte Staͤrke liegt in den Hauptſa- chen, und Nebendinge ſind etwas fluͤchtig behandelt. Jn der Muſik zeiget ſich die Wuͤrkung des Feuers in ſchnellen, fortrauſchenden Gaͤngen, in ungewoͤhn- lichen dreiſten Accorden und ploͤtzlichen Ausweichun- gen; in kuͤhnen Figuren, und in großen Jnterval- len. Jn der Rede, ſie ſey gebunden oder ungebun- den, in ſchnell fließenden Worten; kurzen Saͤtzen, ſtarken und ungewoͤhnlichen Redensarten und Figu- ren, kuͤhnen Metaphern, in einem etwas ſtrengen Ton und Numerus. Das Feuer hat in der Dicht- kunſt hauptſaͤchlich in Oden, und in dem Tragi- ſchen und Epiſchen ſtatt, wo kuͤhne Thaten, hitzige Reden, ſtarke Leidenſchaften, inſonderheit Freude, Zorn, Rachſucht geſchildert werden. Das Feuer, welches ſich in den Werken der Kunſt zeiget, iſt anſtekend, es reißet uns ſchnell fort, un- ſre Seelenkraͤfte werden zu einer ſtarken Anſtren- gung gereizt, und es kann uns in Bewundrung ſetzen; folglich graͤnzet es in Anſehung ſeiner Wuͤr- kung an das Erhabene. Man ſiehet aber leicht, daß das Feuer, wenn es den Kuͤnſtler nicht in Ausſchweiffungen verfuͤhren ſoll, mit einem großen und ſichern Geſchmak muß verbunden ſeyn. Denn in der Hitze der Einbil- dungskraft weicht die Beſonnenheit und Ueberlegung. Es kann alſo leicht geſchehen, daß man ausſchweifft. Der feurige Kuͤnſtler, der ſeinen Geſchmak nicht auf das ſtrengſte, durch ein anhaltendes Studium ge- gelaͤutert hat, geraͤth leicht auf Abwege; er wird ausſchweiffend und ungeheuer. Wird aber das Feuer

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie01_1771/394>, abgerufen am 22.11.2024.