Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774.[Spaltenumbruch] Mus Musik, wenn nur die Einrichtungen solcher Festevon Kennern der Menschen angegeben würden, von ausnehmend großer Würkung seyn. Aber das Wich- tigste wär, wenn dabey Gesänge vorkämen, die entweder das ganze Volk, oder doch nicht gemie- thete Sänger, sondern aus gewissen Ständen dazu ernannte, und durch die Wahl geehrte Bürger an- stimmten. Man stelle sich bey den römischen Sä- cularfesten, das ganze römische Volk, den Herren der halben Welt mit dem Senat und dem Adel an seiner Spize, in feyerlichem Aufzuge vor. Denn zwey Chöre der edelsten Jünglinge und Jungfrauen die abwechselnd singen; so wird man begreifen, daß nichts möglich ist, wodurch der wahre patriotische Geist in stärkere Flammen könne gesezt werden, als hier durch Musik, und damit verbundene Poesie geschehen kann. Da wär es der Mühe werth, daß die größten Tonsezer gegen einander um den Vorzug stritten; und dieses wären Gelegenheiten, sie in das Feuer der Begeisterung zu sezen, und die volle Kraft der Musik anzuwenden. Aber unser durch subtiles und alles zergliederndes Nachdenken sich von der Einfalt der Natur und der geraden Richtung der durch keine Vernunftschlüsse verfeinerten Empfin- dung, entfernende Geschmak, überläßt dergleichen Feste den noch halb wilden, aber eben darum mehr Nationalgeist besizenden Völkern. Es ist zum Theil dem Mangel solcher feyerlichen Anwendungen der Musik zuzuschreiben, daß man gegenwärtig die gros- sen Würkungen nicht mehr begreifen kann, welche die Musik der Griechen, nach dem so einstimmigen Zeugnis so vieler Schriftsteller, gethan hat. Drittens kann die Musik bey dem öffentlichen Mus dachtsübung, wie die sind, die jeder für sich vor-nehmen kann. Wir haben aber über die Kirchen- musik, und einige besondere Arten derselben, in eige- nen Artikeln gesprochen. (*) Dieses sind die verschiedenen Gelegenheiten, da Von dem Privatgebrauch der Musik, kommt zu- so (*) S. Choral. Kirchen- musik, Mo- tette, Ora- torium (*) S. Oper. (*) S. Tanz. Zweyter Theil. E e e e e
[Spaltenumbruch] Muſ Muſik, wenn nur die Einrichtungen ſolcher Feſtevon Kennern der Menſchen angegeben wuͤrden, von ausnehmend großer Wuͤrkung ſeyn. Aber das Wich- tigſte waͤr, wenn dabey Geſaͤnge vorkaͤmen, die entweder das ganze Volk, oder doch nicht gemie- thete Saͤnger, ſondern aus gewiſſen Staͤnden dazu ernannte, und durch die Wahl geehrte Buͤrger an- ſtimmten. Man ſtelle ſich bey den roͤmiſchen Saͤ- cularfeſten, das ganze roͤmiſche Volk, den Herren der halben Welt mit dem Senat und dem Adel an ſeiner Spize, in feyerlichem Aufzuge vor. Denn zwey Choͤre der edelſten Juͤnglinge und Jungfrauen die abwechſelnd ſingen; ſo wird man begreifen, daß nichts moͤglich iſt, wodurch der wahre patriotiſche Geiſt in ſtaͤrkere Flammen koͤnne geſezt werden, als hier durch Muſik, und damit verbundene Poeſie geſchehen kann. Da waͤr es der Muͤhe werth, daß die groͤßten Tonſezer gegen einander um den Vorzug ſtritten; und dieſes waͤren Gelegenheiten, ſie in das Feuer der Begeiſterung zu ſezen, und die volle Kraft der Muſik anzuwenden. Aber unſer durch ſubtiles und alles zergliederndes Nachdenken ſich von der Einfalt der Natur und der geraden Richtung der durch keine Vernunftſchluͤſſe verfeinerten Empfin- dung, entfernende Geſchmak, uͤberlaͤßt dergleichen Feſte den noch halb wilden, aber eben darum mehr Nationalgeiſt beſizenden Voͤlkern. Es iſt zum Theil dem Mangel ſolcher feyerlichen Anwendungen der Muſik zuzuſchreiben, daß man gegenwaͤrtig die groſ- ſen Wuͤrkungen nicht mehr begreifen kann, welche die Muſik der Griechen, nach dem ſo einſtimmigen Zeugnis ſo vieler Schriftſteller, gethan hat. Drittens kann die Muſik bey dem oͤffentlichen Muſ dachtsuͤbung, wie die ſind, die jeder fuͤr ſich vor-nehmen kann. Wir haben aber uͤber die Kirchen- muſik, und einige beſondere Arten derſelben, in eige- nen Artikeln geſprochen. (*) Dieſes ſind die verſchiedenen Gelegenheiten, da Von dem Privatgebrauch der Muſik, kommt zu- ſo (*) S. Choral. Kirchen- muſik, Mo- tette, Ora- torium (*) S. Oper. (*) S. Tanz. Zweyter Theil. E e e e e
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="787[769]"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Muſ</hi></fw><lb/> Muſik, wenn nur die Einrichtungen ſolcher Feſte<lb/> von Kennern der Menſchen angegeben wuͤrden, von<lb/> ausnehmend großer Wuͤrkung ſeyn. Aber das Wich-<lb/> tigſte waͤr, wenn dabey Geſaͤnge vorkaͤmen, die<lb/> entweder das ganze Volk, oder doch nicht gemie-<lb/> thete Saͤnger, ſondern aus gewiſſen Staͤnden dazu<lb/> ernannte, und durch die Wahl geehrte Buͤrger an-<lb/> ſtimmten. Man ſtelle ſich bey den roͤmiſchen Saͤ-<lb/> cularfeſten, das ganze roͤmiſche Volk, den Herren<lb/> der halben Welt mit dem Senat und dem Adel an<lb/> ſeiner Spize, in feyerlichem Aufzuge vor. Denn<lb/> zwey Choͤre der edelſten Juͤnglinge und Jungfrauen<lb/> die abwechſelnd ſingen; ſo wird man begreifen, daß<lb/> nichts moͤglich iſt, wodurch der wahre patriotiſche<lb/> Geiſt in ſtaͤrkere Flammen koͤnne geſezt werden, als<lb/> hier durch Muſik, und damit verbundene Poeſie<lb/> geſchehen kann. Da waͤr es der Muͤhe werth, daß<lb/> die groͤßten Tonſezer gegen einander um den Vorzug<lb/> ſtritten; und dieſes waͤren Gelegenheiten, ſie in das<lb/> Feuer der Begeiſterung zu ſezen, und die volle Kraft<lb/> der Muſik anzuwenden. Aber unſer durch ſubtiles<lb/> und alles zergliederndes Nachdenken ſich von der<lb/> Einfalt der Natur und der geraden Richtung der<lb/> durch keine Vernunftſchluͤſſe verfeinerten Empfin-<lb/> dung, entfernende Geſchmak, uͤberlaͤßt dergleichen<lb/> Feſte den noch halb wilden, aber eben darum mehr<lb/> Nationalgeiſt beſizenden Voͤlkern. Es iſt zum Theil<lb/> dem Mangel ſolcher feyerlichen Anwendungen der<lb/> Muſik zuzuſchreiben, daß man gegenwaͤrtig die groſ-<lb/> ſen Wuͤrkungen nicht mehr begreifen kann, welche<lb/> die Muſik der Griechen, nach dem ſo einſtimmigen<lb/> Zeugnis ſo vieler Schriftſteller, gethan hat.</p><lb/> <p>Drittens kann die Muſik bey dem oͤffentlichen<lb/> Gottesdienſt ſehr vortheilhaft angewendet werden,<lb/> und iſt auch von alten Zeiten her dazu angewandt<lb/> worden. Aber — wir koͤnnen es nicht verheelen —<lb/> in den proteſtantiſchen Kirchen, geſchiehet es mei-<lb/> ſtentheils auf eine armſeelige Weiſe. Schon einige<lb/> der wichtigſten geiſtlichen Feyerlichkeiten, haben den<lb/> Charakter oͤffentlicher, das ganze Volk in einer<lb/> unzertrennlichen Maſſe intereßirender Feſte, ver-<lb/> lohren; jeder ſieht dabey nur auf ſich ſelbſt, als<lb/> wenn ſie nur fuͤr ihn allein waͤren, und dieſes Klein-<lb/> fuͤgige herrſcht auch nur gar zu ofte in der Kirchen-<lb/> muſik, und in der dazu dienenden geiſtlichen Poeſte.<lb/> Dadurch wird ſie ofte zur Schande unſers Ge-<lb/> ſchmaks, zu einer beynahe theatraliſchen Luſtbarkeit,<lb/> und ofte, wo es noch recht wol geht, zu einer An-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Muſ</hi></fw><lb/> dachtsuͤbung, wie die ſind, die jeder fuͤr ſich vor-<lb/> nehmen kann. Wir haben aber uͤber die Kirchen-<lb/> muſik, und einige beſondere Arten derſelben, in eige-<lb/> nen Artikeln geſprochen. <note place="foot" n="(*)">S.<lb/> Choral.<lb/> Kirchen-<lb/> muſik, Mo-<lb/> tette, Ora-<lb/> torium</note></p><lb/> <p>Dieſes ſind die verſchiedenen Gelegenheiten, da<lb/> die Muſik zu oͤffentlichem Behuf kann angewendet<lb/> werden. Daß wir die theatraliſche Muſik nicht da-<lb/> hin rechnen, kommt daher, daß die Schauſpiele<lb/> ſelbſt, wie ſchon anderswo erinnert worden, den<lb/> Charakter oͤffentlicher Veranſtalltungen verlohren ha-<lb/> ben. Man beſucht ſie zum Zeitvertreib, oder allen-<lb/> falls um ſich blos fuͤr ſich ſelbſt jeder nach ſeinem<lb/> beſondern Geſchmak zu ergoͤzen, und ohne ſeine Em-<lb/> pfindungen aus der Maſſe des vereinigten Eindruks<lb/> zu verſtaͤrken, ohne Eindruͤke zu erwarten, die auf<lb/> das Allgemeine des geſellſchaftlichen Jntereſſe ab-<lb/> ziehlen. Was uͤbrigens von dieſem Zweyge der<lb/> Muſik hier koͤnnte geſagt werden, findet ſich in einem<lb/> beſondern Artikel. <note place="foot" n="(*)">S.<lb/><hi rendition="#g">Oper</hi>.</note></p><lb/> <p>Von dem Privatgebrauch der Muſik, kommt zu-<lb/> erſt die in Betrachtung, die fuͤr geſellſchaftliche Taͤnze<lb/> gemacht wird. Das was uͤber dieſe Taͤnze ſelbſt<lb/> anderswo geſagt wird <note place="foot" n="(*)">S.<lb/><hi rendition="#g">Tanz</hi>.</note>, dienet auch den Werth<lb/> und den Charakter der dazu gehoͤrigen Tonſtuͤke zu<lb/> beſtimmen. Es beſtehet eine ſo natuͤrliche Verbin-<lb/> dung zwiſchen Geſang und Tanz, daß man beyde<lb/> unzertrennlich vereiniget bey allen noch rohen Voͤl-<lb/> kern antrift, wo die Kunſt noch in der Kindheit liegt.<lb/> Daher laͤßt ſich vermuthen, daß dieſes die aͤlteſte<lb/> Anwendung der Muſik ſey. Sie dienet freylich<lb/> nicht, wie oͤffentliche Muſik, die großen auf das<lb/> Allgemeine, oder auf erhabene Gegenſtaͤnde abzieh-<lb/> lenden Kraͤfte der Seele in Bewegung zu ſezen.<lb/> Aber da die mit uͤbereinſtimmender koͤrperlichen Be-<lb/> wegung begleitete Muſik lebhaften Eindruk macht,<lb/> der Tanz aber ſehr ſchiklich iſt, mancherley leiden-<lb/> ſchaftliche und ſittliche Empfindungen zu erweken,<lb/> ſo wird dieſe Gattung der Muſik nicht unwichtig,<lb/> und koͤnnte beſonders auch zur Bildung der Gemuͤ-<lb/> ther angewendet werden. Es iſt auch weder etwas<lb/> geringes noch etwas ſo leichtes, als ſich mancher<lb/> einbildet, eine vollkommene Tanzmelodie zu machen.<lb/> Vollkommen aber wird ſie nicht blos dadurch, daß<lb/> Bewegung, Takt und Rhythmus dem Charakter<lb/> des Tanzes angemeſſen ſind, ſondern auch durch<lb/> ſchildernde muſikaliſche Gedanken oder Saͤze, die<lb/> die Art und den Grad der Empfindung, die jedem<lb/> Tanz eigen ſind, wol ausdruͤken. Darum gehoͤrt<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Zweyter Theil.</hi> E e e e e</fw><fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [787[769]/0204]
Muſ
Muſ
Muſik, wenn nur die Einrichtungen ſolcher Feſte
von Kennern der Menſchen angegeben wuͤrden, von
ausnehmend großer Wuͤrkung ſeyn. Aber das Wich-
tigſte waͤr, wenn dabey Geſaͤnge vorkaͤmen, die
entweder das ganze Volk, oder doch nicht gemie-
thete Saͤnger, ſondern aus gewiſſen Staͤnden dazu
ernannte, und durch die Wahl geehrte Buͤrger an-
ſtimmten. Man ſtelle ſich bey den roͤmiſchen Saͤ-
cularfeſten, das ganze roͤmiſche Volk, den Herren
der halben Welt mit dem Senat und dem Adel an
ſeiner Spize, in feyerlichem Aufzuge vor. Denn
zwey Choͤre der edelſten Juͤnglinge und Jungfrauen
die abwechſelnd ſingen; ſo wird man begreifen, daß
nichts moͤglich iſt, wodurch der wahre patriotiſche
Geiſt in ſtaͤrkere Flammen koͤnne geſezt werden, als
hier durch Muſik, und damit verbundene Poeſie
geſchehen kann. Da waͤr es der Muͤhe werth, daß
die groͤßten Tonſezer gegen einander um den Vorzug
ſtritten; und dieſes waͤren Gelegenheiten, ſie in das
Feuer der Begeiſterung zu ſezen, und die volle Kraft
der Muſik anzuwenden. Aber unſer durch ſubtiles
und alles zergliederndes Nachdenken ſich von der
Einfalt der Natur und der geraden Richtung der
durch keine Vernunftſchluͤſſe verfeinerten Empfin-
dung, entfernende Geſchmak, uͤberlaͤßt dergleichen
Feſte den noch halb wilden, aber eben darum mehr
Nationalgeiſt beſizenden Voͤlkern. Es iſt zum Theil
dem Mangel ſolcher feyerlichen Anwendungen der
Muſik zuzuſchreiben, daß man gegenwaͤrtig die groſ-
ſen Wuͤrkungen nicht mehr begreifen kann, welche
die Muſik der Griechen, nach dem ſo einſtimmigen
Zeugnis ſo vieler Schriftſteller, gethan hat.
Drittens kann die Muſik bey dem oͤffentlichen
Gottesdienſt ſehr vortheilhaft angewendet werden,
und iſt auch von alten Zeiten her dazu angewandt
worden. Aber — wir koͤnnen es nicht verheelen —
in den proteſtantiſchen Kirchen, geſchiehet es mei-
ſtentheils auf eine armſeelige Weiſe. Schon einige
der wichtigſten geiſtlichen Feyerlichkeiten, haben den
Charakter oͤffentlicher, das ganze Volk in einer
unzertrennlichen Maſſe intereßirender Feſte, ver-
lohren; jeder ſieht dabey nur auf ſich ſelbſt, als
wenn ſie nur fuͤr ihn allein waͤren, und dieſes Klein-
fuͤgige herrſcht auch nur gar zu ofte in der Kirchen-
muſik, und in der dazu dienenden geiſtlichen Poeſte.
Dadurch wird ſie ofte zur Schande unſers Ge-
ſchmaks, zu einer beynahe theatraliſchen Luſtbarkeit,
und ofte, wo es noch recht wol geht, zu einer An-
dachtsuͤbung, wie die ſind, die jeder fuͤr ſich vor-
nehmen kann. Wir haben aber uͤber die Kirchen-
muſik, und einige beſondere Arten derſelben, in eige-
nen Artikeln geſprochen. (*)
Dieſes ſind die verſchiedenen Gelegenheiten, da
die Muſik zu oͤffentlichem Behuf kann angewendet
werden. Daß wir die theatraliſche Muſik nicht da-
hin rechnen, kommt daher, daß die Schauſpiele
ſelbſt, wie ſchon anderswo erinnert worden, den
Charakter oͤffentlicher Veranſtalltungen verlohren ha-
ben. Man beſucht ſie zum Zeitvertreib, oder allen-
falls um ſich blos fuͤr ſich ſelbſt jeder nach ſeinem
beſondern Geſchmak zu ergoͤzen, und ohne ſeine Em-
pfindungen aus der Maſſe des vereinigten Eindruks
zu verſtaͤrken, ohne Eindruͤke zu erwarten, die auf
das Allgemeine des geſellſchaftlichen Jntereſſe ab-
ziehlen. Was uͤbrigens von dieſem Zweyge der
Muſik hier koͤnnte geſagt werden, findet ſich in einem
beſondern Artikel. (*)
Von dem Privatgebrauch der Muſik, kommt zu-
erſt die in Betrachtung, die fuͤr geſellſchaftliche Taͤnze
gemacht wird. Das was uͤber dieſe Taͤnze ſelbſt
anderswo geſagt wird (*), dienet auch den Werth
und den Charakter der dazu gehoͤrigen Tonſtuͤke zu
beſtimmen. Es beſtehet eine ſo natuͤrliche Verbin-
dung zwiſchen Geſang und Tanz, daß man beyde
unzertrennlich vereiniget bey allen noch rohen Voͤl-
kern antrift, wo die Kunſt noch in der Kindheit liegt.
Daher laͤßt ſich vermuthen, daß dieſes die aͤlteſte
Anwendung der Muſik ſey. Sie dienet freylich
nicht, wie oͤffentliche Muſik, die großen auf das
Allgemeine, oder auf erhabene Gegenſtaͤnde abzieh-
lenden Kraͤfte der Seele in Bewegung zu ſezen.
Aber da die mit uͤbereinſtimmender koͤrperlichen Be-
wegung begleitete Muſik lebhaften Eindruk macht,
der Tanz aber ſehr ſchiklich iſt, mancherley leiden-
ſchaftliche und ſittliche Empfindungen zu erweken,
ſo wird dieſe Gattung der Muſik nicht unwichtig,
und koͤnnte beſonders auch zur Bildung der Gemuͤ-
ther angewendet werden. Es iſt auch weder etwas
geringes noch etwas ſo leichtes, als ſich mancher
einbildet, eine vollkommene Tanzmelodie zu machen.
Vollkommen aber wird ſie nicht blos dadurch, daß
Bewegung, Takt und Rhythmus dem Charakter
des Tanzes angemeſſen ſind, ſondern auch durch
ſchildernde muſikaliſche Gedanken oder Saͤze, die
die Art und den Grad der Empfindung, die jedem
Tanz eigen ſind, wol ausdruͤken. Darum gehoͤrt
ſo
(*) S.
Choral.
Kirchen-
muſik, Mo-
tette, Ora-
torium
(*) S.
Oper.
(*) S.
Tanz.
Zweyter Theil. E e e e e
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |