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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774.

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firungen. Dieses Punktiren ist also eine Art Minia-
turstich. Es scheinet aber, daß die größten Kup-
ferstecher das völlige Punktiren eines Haupttheiles,
nicht für gut finden; da sie die Punkte blos als ein
Hülfsmittel brauchen, die schwachen Schatten hier
und da zu verstärken, und ihre Hauptsorgfalt auf
die Striche wenden.

Doch hat man auch ganze Stüke, wo nicht blos
das Nakende, sondern das Ganze blos punktirt ist,
wodurch sie überhaupt sehr sanft werden, ob es ih-
nen sonst gleich nicht an Kraft fehlet. Dergleichen
Stüke hat man von dem französischen Kupferstecher
J. Morin. Bekannt sind auch die blos punktir-
ten, mit dem Punzen eingeschlagenen Stüke des J.
Lutma, unter die er selbst die Worte opus mallei
gesezt hat, um anzuzeigen, daß die Punkte mit dem
Hammer eingeschlagen worden.

Man hat ganz runde und auch länglichte Punkte,
so wie auch die Miniaturmahler, entweder durch
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Pun
blos runde, oder länglichte Punkte arbeiten. Eini-
germaaßen ist auch die so genannte schwarze Kunst
eine Kupferstecherey durch irreguläre Punkte.

Punkt; Punktirte Note.
(Musik.)

Wenn ein Tonsezer die Geltung einer gewissen Art
Noten, sie seyen halbe, viertel, oder noch kleinere
Theile des Takts, über ihre Dauer will gelten lassen,
so sezet er einen Punkt hinter den Kopf der Note, und
dieses heißt denn eine punktirte Note. Jnsgemein
verlängert der Punkt die Geltung der Note um ihre
Hälfte, so daß eine halbe Taktnote mit einen Punkt
einen halben und noch einen Vierteltakt, die punk-
tirte Viertelnote ein Viertel und noch ein Achtel,
muß gehalten werden. Doch giebt es auch Fälle,
wo der wahre Vortrag dem Punkt eine noch etwas
längere Geltung giebt, wie schon im Artikel Ouver-
türe erinnert worden.



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Pun
firungen. Dieſes Punktiren iſt alſo eine Art Minia-
turſtich. Es ſcheinet aber, daß die groͤßten Kup-
ferſtecher das voͤllige Punktiren eines Haupttheiles,
nicht fuͤr gut finden; da ſie die Punkte blos als ein
Huͤlfsmittel brauchen, die ſchwachen Schatten hier
und da zu verſtaͤrken, und ihre Hauptſorgfalt auf
die Striche wenden.

Doch hat man auch ganze Stuͤke, wo nicht blos
das Nakende, ſondern das Ganze blos punktirt iſt,
wodurch ſie uͤberhaupt ſehr ſanft werden, ob es ih-
nen ſonſt gleich nicht an Kraft fehlet. Dergleichen
Stuͤke hat man von dem franzoͤſiſchen Kupferſtecher
J. Morin. Bekannt ſind auch die blos punktir-
ten, mit dem Punzen eingeſchlagenen Stuͤke des J.
Lutma, unter die er ſelbſt die Worte opus mallei
geſezt hat, um anzuzeigen, daß die Punkte mit dem
Hammer eingeſchlagen worden.

Man hat ganz runde und auch laͤnglichte Punkte,
ſo wie auch die Miniaturmahler, entweder durch
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blos runde, oder laͤnglichte Punkte arbeiten. Eini-
germaaßen iſt auch die ſo genannte ſchwarze Kunſt
eine Kupferſtecherey durch irregulaͤre Punkte.

Punkt; Punktirte Note.
(Muſik.)

Wenn ein Tonſezer die Geltung einer gewiſſen Art
Noten, ſie ſeyen halbe, viertel, oder noch kleinere
Theile des Takts, uͤber ihre Dauer will gelten laſſen,
ſo ſezet er einen Punkt hinter den Kopf der Note, und
dieſes heißt denn eine punktirte Note. Jnsgemein
verlaͤngert der Punkt die Geltung der Note um ihre
Haͤlfte, ſo daß eine halbe Taktnote mit einen Punkt
einen halben und noch einen Vierteltakt, die punk-
tirte Viertelnote ein Viertel und noch ein Achtel,
muß gehalten werden. Doch giebt es auch Faͤlle,
wo der wahre Vortrag dem Punkt eine noch etwas
laͤngere Geltung giebt, wie ſchon im Artikel Ouver-
tuͤre erinnert worden.



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[930[912]/0348] Pun Pun firungen. Dieſes Punktiren iſt alſo eine Art Minia- turſtich. Es ſcheinet aber, daß die groͤßten Kup- ferſtecher das voͤllige Punktiren eines Haupttheiles, nicht fuͤr gut finden; da ſie die Punkte blos als ein Huͤlfsmittel brauchen, die ſchwachen Schatten hier und da zu verſtaͤrken, und ihre Hauptſorgfalt auf die Striche wenden. Doch hat man auch ganze Stuͤke, wo nicht blos das Nakende, ſondern das Ganze blos punktirt iſt, wodurch ſie uͤberhaupt ſehr ſanft werden, ob es ih- nen ſonſt gleich nicht an Kraft fehlet. Dergleichen Stuͤke hat man von dem franzoͤſiſchen Kupferſtecher J. Morin. Bekannt ſind auch die blos punktir- ten, mit dem Punzen eingeſchlagenen Stuͤke des J. Lutma, unter die er ſelbſt die Worte opus mallei geſezt hat, um anzuzeigen, daß die Punkte mit dem Hammer eingeſchlagen worden. Man hat ganz runde und auch laͤnglichte Punkte, ſo wie auch die Miniaturmahler, entweder durch blos runde, oder laͤnglichte Punkte arbeiten. Eini- germaaßen iſt auch die ſo genannte ſchwarze Kunſt eine Kupferſtecherey durch irregulaͤre Punkte. Punkt; Punktirte Note. (Muſik.) Wenn ein Tonſezer die Geltung einer gewiſſen Art Noten, ſie ſeyen halbe, viertel, oder noch kleinere Theile des Takts, uͤber ihre Dauer will gelten laſſen, ſo ſezet er einen Punkt hinter den Kopf der Note, und dieſes heißt denn eine punktirte Note. Jnsgemein verlaͤngert der Punkt die Geltung der Note um ihre Haͤlfte, ſo daß eine halbe Taktnote mit einen Punkt einen halben und noch einen Vierteltakt, die punk- tirte Viertelnote ein Viertel und noch ein Achtel, muß gehalten werden. Doch giebt es auch Faͤlle, wo der wahre Vortrag dem Punkt eine noch etwas laͤngere Geltung giebt, wie ſchon im Artikel Ouver- tuͤre erinnert worden.

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774, S. 930[912]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie02_1774/348>, abgerufen am 24.11.2024.