Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Zweytes Buch. Allein da bliesen deine Winde, Und gleich bedeckte dieß Gesinde Das Meer, so über sie sich goß, Und wieder als vorhero floß; Jhr plötzlich Sinken war noch grösser, Jhr Untergang geschwinder fast, Als Bley im mächtigen Gewässer, Mit aller seiner schweren Last. Wer ist Dir gleich, GOtt! unter Göttern? Wer gleichet Dir von Wunderthätern? HErr! wo ist Dir wohl iemand gleich? An unumschränkter Macht so reich? Wen kan man wohl so heilig nennen? Wer ist so schrecklich als wie Du? Wer wird so löblich handeln können, Wer richtet solche Wunder zu? Du streckest die sonst milde Rechte, O weh dir, feindliches Geschlechte! Wo seyd ihr, die das Schwerd gezuckt? Die Erde hat sie schon verschluckt; Du hast dein Jsrael geleitet, Das Du so wunderbar befreyt, Und hast durch Stärk ihr Haus bereitet, Sie wandeln durch Barmherzigkeit. Die Völker hören dieß! sie beben! Philister sind mit Angst umgeben! Die Fürsten Edom schreckt die Post! Und alle wissen keinen Trost! Die
Zweytes Buch. Allein da blieſen deine Winde, Und gleich bedeckte dieß Geſinde Das Meer, ſo uͤber ſie ſich goß, Und wieder als vorhero floß; Jhr ploͤtzlich Sinken war noch groͤſſer, Jhr Untergang geſchwinder faſt, Als Bley im maͤchtigen Gewaͤſſer, Mit aller ſeiner ſchweren Laſt. Wer iſt Dir gleich, GOtt! unter Goͤttern? Wer gleichet Dir von Wunderthaͤtern? HErr! wo iſt Dir wohl iemand gleich? An unumſchraͤnkter Macht ſo reich? Wen kan man wohl ſo heilig nennen? Wer iſt ſo ſchrecklich als wie Du? Wer wird ſo loͤblich handeln koͤnnen, Wer richtet ſolche Wunder zu? Du ſtreckeſt die ſonſt milde Rechte, O weh dir, feindliches Geſchlechte! Wo ſeyd ihr, die das Schwerd gezuckt? Die Erde hat ſie ſchon verſchluckt; Du haſt dein Jſrael geleitet, Das Du ſo wunderbar befreyt, Und haſt durch Staͤrk ihr Haus bereitet, Sie wandeln durch Barmherzigkeit. Die Voͤlker hoͤren dieß! ſie beben! Philiſter ſind mit Angſt umgeben! Die Fuͤrſten Edom ſchreckt die Poſt! Und alle wiſſen keinen Troſt! Die
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Zweytes Buch.
Allein da blieſen deine Winde,
Und gleich bedeckte dieß Geſinde
Das Meer, ſo uͤber ſie ſich goß,
Und wieder als vorhero floß;
Jhr ploͤtzlich Sinken war noch groͤſſer,
Jhr Untergang geſchwinder faſt,
Als Bley im maͤchtigen Gewaͤſſer,
Mit aller ſeiner ſchweren Laſt.
Wer iſt Dir gleich, GOtt! unter Goͤttern?
Wer gleichet Dir von Wunderthaͤtern?
HErr! wo iſt Dir wohl iemand gleich?
An unumſchraͤnkter Macht ſo reich?
Wen kan man wohl ſo heilig nennen?
Wer iſt ſo ſchrecklich als wie Du?
Wer wird ſo loͤblich handeln koͤnnen,
Wer richtet ſolche Wunder zu?
Du ſtreckeſt die ſonſt milde Rechte,
O weh dir, feindliches Geſchlechte!
Wo ſeyd ihr, die das Schwerd gezuckt?
Die Erde hat ſie ſchon verſchluckt;
Du haſt dein Jſrael geleitet,
Das Du ſo wunderbar befreyt,
Und haſt durch Staͤrk ihr Haus bereitet,
Sie wandeln durch Barmherzigkeit.
Die Voͤlker hoͤren dieß! ſie beben!
Philiſter ſind mit Angſt umgeben!
Die Fuͤrſten Edom ſchreckt die Poſt!
Und alle wiſſen keinen Troſt!
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