Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweytes Buch.

Schöpfer! Menschenfreund! Erretter!
Der den Bogen aufgeführt;
Wetter schrecken mich nicht mehr,
Dafür sey Dir Lob und Ehr.

Welches Schrecken, Furcht und Beben,
Angst, Verzweiflung, Traurigkeit,
Würden stets mein Herz umgeben,
Wenn die Luft mit Regen dräut,
Alle Stunden stellt ich mir
Eine neue Sündfluth für.
Doch nun kann ich stetig trauen,
Es ist oben sicher gnung,
Deiner Allmacht Unterbauen
Zeigt mir die Versicherung,
Die Du der erhaltnen Welt
Jn den Wolken aufgestellt.
Nach dem Zeichen will ich blicken,
Wenn ich voller Aengsten bin;
Will der Himmel Wetter schicken,
So dreh ich die Augen hin,
Wo mir, eh ich noch vermeynt,
Gnade, Trost und Hülf erscheint.


Abend-

Zweytes Buch.

Schoͤpfer! Menſchenfreund! Erretter!
Der den Bogen aufgefuͤhrt;
Wetter ſchrecken mich nicht mehr,
Dafuͤr ſey Dir Lob und Ehr.

Welches Schrecken, Furcht und Beben,
Angſt, Verzweiflung, Traurigkeit,
Wuͤrden ſtets mein Herz umgeben,
Wenn die Luft mit Regen draͤut,
Alle Stunden ſtellt ich mir
Eine neue Suͤndfluth fuͤr.
Doch nun kann ich ſtetig trauen,
Es iſt oben ſicher gnung,
Deiner Allmacht Unterbauen
Zeigt mir die Verſicherung,
Die Du der erhaltnen Welt
Jn den Wolken aufgeſtellt.
Nach dem Zeichen will ich blicken,
Wenn ich voller Aengſten bin;
Will der Himmel Wetter ſchicken,
So dreh ich die Augen hin,
Wo mir, eh ich noch vermeynt,
Gnade, Troſt und Huͤlf erſcheint.


Abend-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="13">
              <l>
                <pb facs="#f0150" n="130"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch.</hi> </fw>
              </l><lb/>
              <l>Scho&#x0364;pfer! Men&#x017F;chenfreund! Erretter!</l><lb/>
              <l>Der den Bogen aufgefu&#x0364;hrt;</l><lb/>
              <l>Wetter &#x017F;chrecken mich nicht mehr,</l><lb/>
              <l>Dafu&#x0364;r &#x017F;ey Dir Lob und Ehr.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <l>Welches Schrecken, Furcht und Beben,</l><lb/>
              <l>Ang&#x017F;t, Verzweiflung, Traurigkeit,</l><lb/>
              <l>Wu&#x0364;rden &#x017F;tets mein Herz umgeben,</l><lb/>
              <l>Wenn die Luft mit Regen dra&#x0364;ut,</l><lb/>
              <l>Alle Stunden &#x017F;tellt ich mir</l><lb/>
              <l>Eine neue Su&#x0364;ndfluth fu&#x0364;r.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="15">
              <l>Doch nun kann ich &#x017F;tetig trauen,</l><lb/>
              <l>Es i&#x017F;t oben &#x017F;icher gnung,</l><lb/>
              <l>Deiner Allmacht Unterbauen</l><lb/>
              <l>Zeigt mir die Ver&#x017F;icherung,</l><lb/>
              <l>Die Du der erhaltnen Welt</l><lb/>
              <l>Jn den Wolken aufge&#x017F;tellt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <l>Nach dem Zeichen will ich blicken,</l><lb/>
              <l>Wenn ich voller Aeng&#x017F;ten bin;</l><lb/>
              <l>Will der Himmel Wetter &#x017F;chicken,</l><lb/>
              <l>So dreh ich die Augen hin,</l><lb/>
              <l>Wo mir, eh ich noch vermeynt,</l><lb/>
              <l>Gnade, Tro&#x017F;t und Hu&#x0364;lf er&#x017F;cheint.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Abend-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0150] Zweytes Buch. Schoͤpfer! Menſchenfreund! Erretter! Der den Bogen aufgefuͤhrt; Wetter ſchrecken mich nicht mehr, Dafuͤr ſey Dir Lob und Ehr. Welches Schrecken, Furcht und Beben, Angſt, Verzweiflung, Traurigkeit, Wuͤrden ſtets mein Herz umgeben, Wenn die Luft mit Regen draͤut, Alle Stunden ſtellt ich mir Eine neue Suͤndfluth fuͤr. Doch nun kann ich ſtetig trauen, Es iſt oben ſicher gnung, Deiner Allmacht Unterbauen Zeigt mir die Verſicherung, Die Du der erhaltnen Welt Jn den Wolken aufgeſtellt. Nach dem Zeichen will ich blicken, Wenn ich voller Aengſten bin; Will der Himmel Wetter ſchicken, So dreh ich die Augen hin, Wo mir, eh ich noch vermeynt, Gnade, Troſt und Huͤlf erſcheint. Abend-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/150
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/150>, abgerufen am 23.11.2024.