Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
zu uns hernieder wagen, an unsern Schick-
salen Theil zu nehmen, so werden wir mit
Bewunderung befallen, und das Ver-
gnügen, welches die Poesie geben soll, ist
viel geläuterter und reiner, je entfernter
alle Menschlichkeit dabey ist.

Jch lebe der Hoffnung, der geneigte
Leser wird mit den wenigen Anmerkun-
gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge-
dichte aus der Möglichen Welt voraus-
geschicket, zufrieden seyn, und mich von
einer weiteren Ausführung dießmahl los-
zählen, weil diese Vorrede sonsten ihr
Maaß übersteigen möchte, wobey mich
ein vor allemahl erkläre, daß Erinnerun-
gen wider diese Oden überhaupt, wenn
sie mit einer gründlichen Bescheidenheit
vorgetragen werden, jederzeit mit gezie-
mender Hochachtung aufgenommen wer-
den sollen, bey welchen allen ich denn
auch noch gar gern zufrieden seyn will,
wenn sogar nur denen mit diesen Gedan-
ken einigermassen gedienet worden ist,

wel-

Vorrede.
zu uns hernieder wagen, an unſern Schick-
ſalen Theil zu nehmen, ſo werden wir mit
Bewunderung befallen, und das Ver-
gnuͤgen, welches die Poeſie geben ſoll, iſt
viel gelaͤuterter und reiner, je entfernter
alle Menſchlichkeit dabey iſt.

Jch lebe der Hoffnung, der geneigte
Leſer wird mit den wenigen Anmerkun-
gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge-
dichte aus der Moͤglichen Welt voraus-
geſchicket, zufrieden ſeyn, und mich von
einer weiteren Ausfuͤhrung dießmahl los-
zaͤhlen, weil dieſe Vorrede ſonſten ihr
Maaß uͤberſteigen moͤchte, wobey mich
ein vor allemahl erklaͤre, daß Erinnerun-
gen wider dieſe Oden uͤberhaupt, wenn
ſie mit einer gruͤndlichen Beſcheidenheit
vorgetragen werden, jederzeit mit gezie-
mender Hochachtung aufgenommen wer-
den ſollen, bey welchen allen ich denn
auch noch gar gern zufrieden ſeyn will,
wenn ſogar nur denen mit dieſen Gedan-
ken einigermaſſen gedienet worden iſt,

wel-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface">
        <p><pb facs="#f0017"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/>
zu uns hernieder wagen, an un&#x017F;ern Schick-<lb/>
&#x017F;alen Theil zu nehmen, &#x017F;o werden wir mit<lb/>
Bewunderung befallen, und das Ver-<lb/>
gnu&#x0364;gen, welches die Poe&#x017F;ie geben &#x017F;oll, i&#x017F;t<lb/>
viel gela&#x0364;uterter und reiner, je entfernter<lb/>
alle Men&#x017F;chlichkeit dabey i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Jch lebe der Hoffnung, der geneigte<lb/>
Le&#x017F;er wird mit den wenigen Anmerkun-<lb/>
gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge-<lb/>
dichte aus der Mo&#x0364;glichen Welt voraus-<lb/>
ge&#x017F;chicket, zufrieden &#x017F;eyn, und mich von<lb/>
einer weiteren Ausfu&#x0364;hrung dießmahl los-<lb/>
za&#x0364;hlen, weil die&#x017F;e Vorrede &#x017F;on&#x017F;ten ihr<lb/>
Maaß u&#x0364;ber&#x017F;teigen mo&#x0364;chte, wobey mich<lb/>
ein vor allemahl erkla&#x0364;re, daß Erinnerun-<lb/>
gen wider die&#x017F;e Oden u&#x0364;berhaupt, wenn<lb/>
&#x017F;ie mit einer gru&#x0364;ndlichen Be&#x017F;cheidenheit<lb/>
vorgetragen werden, jederzeit mit gezie-<lb/>
mender Hochachtung aufgenommen wer-<lb/>
den &#x017F;ollen, bey welchen allen ich denn<lb/>
auch noch gar gern zufrieden &#x017F;eyn will,<lb/>
wenn &#x017F;ogar nur denen mit die&#x017F;en Gedan-<lb/>
ken einigerma&#x017F;&#x017F;en gedienet worden i&#x017F;t,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0017] Vorrede. zu uns hernieder wagen, an unſern Schick- ſalen Theil zu nehmen, ſo werden wir mit Bewunderung befallen, und das Ver- gnuͤgen, welches die Poeſie geben ſoll, iſt viel gelaͤuterter und reiner, je entfernter alle Menſchlichkeit dabey iſt. Jch lebe der Hoffnung, der geneigte Leſer wird mit den wenigen Anmerkun- gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge- dichte aus der Moͤglichen Welt voraus- geſchicket, zufrieden ſeyn, und mich von einer weiteren Ausfuͤhrung dießmahl los- zaͤhlen, weil dieſe Vorrede ſonſten ihr Maaß uͤberſteigen moͤchte, wobey mich ein vor allemahl erklaͤre, daß Erinnerun- gen wider dieſe Oden uͤberhaupt, wenn ſie mit einer gruͤndlichen Beſcheidenheit vorgetragen werden, jederzeit mit gezie- mender Hochachtung aufgenommen wer- den ſollen, bey welchen allen ich denn auch noch gar gern zufrieden ſeyn will, wenn ſogar nur denen mit dieſen Gedan- ken einigermaſſen gedienet worden iſt, wel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/17
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/17>, abgerufen am 03.12.2024.