Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Drittes Buch. Ein ganzes Kleid, ein treu Gemüthe, Und ein Mäcen voll Gnad und Güte, Ein Freund nach alter deutscher Art, Zwey Wangen, die sich niemahls färben, Sind Dinge, welche zu erwerben Jch niemahls Fleiß noch Müh gespart. Hiernächst ist meine Lust gewesen, Ein wohlgeschrieben Buch zu lesen, Das Willen und Verstande nützt; Es kann auch auf der ganzen Erden Nichts reizenders gefunden werden, Als wer so bey den Todten sitzt. So bin ich nun, so will ich bleiben, Und meine Tage so vertreiben, Bis zu der Feyerabendzeit; Hab ich nichts mehr, und ich soll sterben, O gut! ich hinterlaß euch Erben Den reichen Schatz: Zufriedenheit. Trost
Drittes Buch. Ein ganzes Kleid, ein treu Gemuͤthe, Und ein Maͤcen voll Gnad und Guͤte, Ein Freund nach alter deutſcher Art, Zwey Wangen, die ſich niemahls faͤrben, Sind Dinge, welche zu erwerben Jch niemahls Fleiß noch Muͤh geſpart. Hiernaͤchſt iſt meine Luſt geweſen, Ein wohlgeſchrieben Buch zu leſen, Das Willen und Verſtande nuͤtzt; Es kann auch auf der ganzen Erden Nichts reizenders gefunden werden, Als wer ſo bey den Todten ſitzt. So bin ich nun, ſo will ich bleiben, Und meine Tage ſo vertreiben, Bis zu der Feyerabendzeit; Hab ich nichts mehr, und ich ſoll ſterben, O gut! ich hinterlaß euch Erben Den reichen Schatz: Zufriedenheit. Troſt
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Drittes Buch.
Ein ganzes Kleid, ein treu Gemuͤthe,
Und ein Maͤcen voll Gnad und Guͤte,
Ein Freund nach alter deutſcher Art,
Zwey Wangen, die ſich niemahls faͤrben,
Sind Dinge, welche zu erwerben
Jch niemahls Fleiß noch Muͤh geſpart.
Hiernaͤchſt iſt meine Luſt geweſen,
Ein wohlgeſchrieben Buch zu leſen,
Das Willen und Verſtande nuͤtzt;
Es kann auch auf der ganzen Erden
Nichts reizenders gefunden werden,
Als wer ſo bey den Todten ſitzt.
So bin ich nun, ſo will ich bleiben,
Und meine Tage ſo vertreiben,
Bis zu der Feyerabendzeit;
Hab ich nichts mehr, und ich ſoll ſterben,
O gut! ich hinterlaß euch Erben
Den reichen Schatz: Zufriedenheit.
Troſt
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