Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Moralische Oden. Die Mahlzeit. 1746.Fort, Hunger! komm! wir wollen essen! Mein Tisch ist allbereits gedeckt! Da sind die Polster zwar vergessen, Auf welche man die Glieder streckt, Doch unser aufgeräumt Gesichte Zeigt auch bey harten Bretern an, Daß sich des Körpers Gleichgewichte Demselben anvertrauen kann. Wie steht es aber um die Trachten? Wie sieht es um die Gläser aus? O Mahl! das höher noch zu achten, Als der Poeten Götter-Schmaus; Nach der zuvor gemachten Mühe Versöhnen wir des Magens Wuth, Da schmeckt uns auch die schwarze Brühe Der scherzenden Spartaner gut. Hat mit den jungen Elamiten Wohl Cyrus besser sich gepflegt? Die Eßbegierde läßt sich bieten, Was ihr das Glücke vorgelegt, Ganz junge Kräuter, die noch heute Der Morgenthau begeistert hat, Sind ihre frische Mittags-Beute Jn dem erleichternden Sallat. Jch N 4
Moraliſche Oden. Die Mahlzeit. 1746.Fort, Hunger! komm! wir wollen eſſen! Mein Tiſch iſt allbereits gedeckt! Da ſind die Polſter zwar vergeſſen, Auf welche man die Glieder ſtreckt, Doch unſer aufgeraͤumt Geſichte Zeigt auch bey harten Bretern an, Daß ſich des Koͤrpers Gleichgewichte Demſelben anvertrauen kann. Wie ſteht es aber um die Trachten? Wie ſieht es um die Glaͤſer aus? O Mahl! das hoͤher noch zu achten, Als der Poeten Goͤtter-Schmaus; Nach der zuvor gemachten Muͤhe Verſoͤhnen wir des Magens Wuth, Da ſchmeckt uns auch die ſchwarze Bruͤhe Der ſcherzenden Spartaner gut. Hat mit den jungen Elamiten Wohl Cyrus beſſer ſich gepflegt? Die Eßbegierde laͤßt ſich bieten, Was ihr das Gluͤcke vorgelegt, Ganz junge Kraͤuter, die noch heute Der Morgenthau begeiſtert hat, Sind ihre friſche Mittags-Beute Jn dem erleichternden Sallat. Jch N 4
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Moraliſche Oden.
Die Mahlzeit.
1746.
Fort, Hunger! komm! wir wollen eſſen!
Mein Tiſch iſt allbereits gedeckt!
Da ſind die Polſter zwar vergeſſen,
Auf welche man die Glieder ſtreckt,
Doch unſer aufgeraͤumt Geſichte
Zeigt auch bey harten Bretern an,
Daß ſich des Koͤrpers Gleichgewichte
Demſelben anvertrauen kann.
Wie ſteht es aber um die Trachten?
Wie ſieht es um die Glaͤſer aus?
O Mahl! das hoͤher noch zu achten,
Als der Poeten Goͤtter-Schmaus;
Nach der zuvor gemachten Muͤhe
Verſoͤhnen wir des Magens Wuth,
Da ſchmeckt uns auch die ſchwarze Bruͤhe
Der ſcherzenden Spartaner gut.
Hat mit den jungen Elamiten
Wohl Cyrus beſſer ſich gepflegt?
Die Eßbegierde laͤßt ſich bieten,
Was ihr das Gluͤcke vorgelegt,
Ganz junge Kraͤuter, die noch heute
Der Morgenthau begeiſtert hat,
Sind ihre friſche Mittags-Beute
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