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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Sapphische Oden.
25
Wahr ist, sie zeigten durch so kühne Werke
Viel Menschenliebe und Verstandes-Stärke,
So seltne Männer von Gemüthes-Gaben
Dachten erhaben.
Und ihren Nachruhm, nach viel tausend Jahren,
30Wird das Gedächtniß immerdar bewahren,

Das Lobgerüchte führet ihn behende
An der Welt Ende.
Doch alte Zeiten sind zu weit entfernet,
Und ihre Reiche längstens ausgelernet,
35Weit stärker reizet, was wir gleichsam sehen,
Vor uns geschehen.
Wie? was erblick ich? Menschen oder Götter?
Wer ist der Held dort? Thüringens Erretter?
Der Adler fliehet, der schon in der Raute
40Sich Nester baute.
Wie unerschrocken ficht er mit dem Schwerde,
Gleich Hirten gegen Wölfe für die Heerde,
Er, dieser Halbgott, den allein von weiten
Schon Heere scheuten.
38
Völ-
38 Von den landverderblichen Kriegen zu Zeiten Friedrichs
Admorsus genannt in Thüringen mit denen Kaysern A-
dolph und Albert I. findet man Nachricht in Glafey Kern
der Geschichte von Sachsen, im VII Cap. auch Garzons
von Bononien Chronick von Friederich Admorsus, nach
Heinrichs von Lindenau deutscher Uebersetzung.
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Sapphiſche Oden.
25
Wahr iſt, ſie zeigten durch ſo kuͤhne Werke
Viel Menſchenliebe und Verſtandes-Staͤrke,
So ſeltne Maͤnner von Gemuͤthes-Gaben
Dachten erhaben.
Und ihren Nachruhm, nach viel tauſend Jahren,
30Wird das Gedaͤchtniß immerdar bewahren,

Das Lobgeruͤchte fuͤhret ihn behende
An der Welt Ende.
Doch alte Zeiten ſind zu weit entfernet,
Und ihre Reiche laͤngſtens ausgelernet,
35Weit ſtaͤrker reizet, was wir gleichſam ſehen,
Vor uns geſchehen.
Wie? was erblick ich? Menſchen oder Goͤtter?
Wer iſt der Held dort? Thuͤringens Erretter?
Der Adler fliehet, der ſchon in der Raute
40Sich Neſter baute.
Wie unerſchrocken ficht er mit dem Schwerde,
Gleich Hirten gegen Woͤlfe fuͤr die Heerde,
Er, dieſer Halbgott, den allein von weiten
Schon Heere ſcheuten.
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Voͤl-
38 Von den landverderblichen Kriegen zu Zeiten Friedrichs
Admorſus genannt in Thuͤringen mit denen Kayſern A-
dolph und Albert I. findet man Nachricht in Glafey Kern
der Geſchichte von Sachſen, im VII Cap. auch Garzons
von Bononien Chronick von Friederich Admorſus, nach
Heinrichs von Lindenau deutſcher Ueberſetzung.
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[311/0331] Sapphiſche Oden. Wahr iſt, ſie zeigten durch ſo kuͤhne Werke Viel Menſchenliebe und Verſtandes-Staͤrke, So ſeltne Maͤnner von Gemuͤthes-Gaben Dachten erhaben. Und ihren Nachruhm, nach viel tauſend Jahren, Wird das Gedaͤchtniß immerdar bewahren, Das Lobgeruͤchte fuͤhret ihn behende An der Welt Ende. Doch alte Zeiten ſind zu weit entfernet, Und ihre Reiche laͤngſtens ausgelernet, Weit ſtaͤrker reizet, was wir gleichſam ſehen, Vor uns geſchehen. Wie? was erblick ich? Menſchen oder Goͤtter? Wer iſt der Held dort? Thuͤringens Erretter? Der Adler fliehet, der ſchon in der Raute Sich Neſter baute. Wie unerſchrocken ficht er mit dem Schwerde, Gleich Hirten gegen Woͤlfe fuͤr die Heerde, Er, dieſer Halbgott, den allein von weiten Schon Heere ſcheuten. Voͤl- 38 38 Von den landverderblichen Kriegen zu Zeiten Friedrichs Admorſus genannt in Thuͤringen mit denen Kayſern A- dolph und Albert I. findet man Nachricht in Glafey Kern der Geſchichte von Sachſen, im VII Cap. auch Garzons von Bononien Chronick von Friederich Admorſus, nach Heinrichs von Lindenau deutſcher Ueberſetzung. U 4

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/331>, abgerufen am 24.11.2024.