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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Fünftes Buch.
Welch schönes mehr entdeck ich steigend weiter,
Meer oder See? ey! wie so klar und heiter
Es unter euch sein lang Gestade ziehet,
Und denn entfliehet.
Lebendig Feuer bricht aus seinen Wellen
Jm Sonnenschein an tausend regen Stellen,
Die Rhone schleicht um sich in dunkeln Zügen
Durch zu verfügen.
Wo wollt ihr hin? für eure nassen Gänge
Erscheinet ja kein Ufer in der Länge,
Jm fernen Süden ist im dünstig Blauen
Gar nichts zu schauen.
Jch habe nun dieß Nebo gleich bestiegen;
O Wohllust! welche Landschaft seh ich liegen!
Wo gleich der Lenz die Fluhren überziehet,
Daß alles blühet.
Dieß Kanaan muß ich noch näher kennen,
O Muse! sage, wie soll man es nennen,
Dort fliessen Ströme, hier sind Auen, Wiesen,
Seyd mir gepriesen!
Der West malt sie entfernt den Augen schmähler,
Die Muse ruft: es ist das Land der Thäler,
Wo dem Gesicht der Ueberfluß begegnet,
Es ist gesegnet.
Jch spühre schon in den verdünnten Lüften
Den lieblichen Geruch von Ambradüften,
So ein geneigter Zephir zu mir leitet,
Und um mich spreitet.
Staats-
Fünftes Buch.
Welch ſchoͤnes mehr entdeck ich ſteigend weiter,
Meer oder See? ey! wie ſo klar und heiter
Es unter euch ſein lang Geſtade ziehet,
Und denn entfliehet.
Lebendig Feuer bricht aus ſeinen Wellen
Jm Sonnenſchein an tauſend regen Stellen,
Die Rhone ſchleicht um ſich in dunkeln Zuͤgen
Durch zu verfuͤgen.
Wo wollt ihr hin? fuͤr eure naſſen Gaͤnge
Erſcheinet ja kein Ufer in der Laͤnge,
Jm fernen Suͤden iſt im duͤnſtig Blauen
Gar nichts zu ſchauen.
Jch habe nun dieß Nebo gleich beſtiegen;
O Wohlluſt! welche Landſchaft ſeh ich liegen!
Wo gleich der Lenz die Fluhren uͤberziehet,
Daß alles bluͤhet.
Dieß Kanaan muß ich noch naͤher kennen,
O Muſe! ſage, wie ſoll man es nennen,
Dort flieſſen Stroͤme, hier ſind Auen, Wieſen,
Seyd mir geprieſen!
Der Weſt malt ſie entfernt den Augen ſchmaͤhler,
Die Muſe ruft: es iſt das Land der Thaͤler,
Wo dem Geſicht der Ueberfluß begegnet,
Es iſt geſegnet.
Jch ſpuͤhre ſchon in den verduͤnnten Luͤften
Den lieblichen Geruch von Ambraduͤften,
So ein geneigter Zephir zu mir leitet,
Und um mich ſpreitet.
Staats-
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[332/0352] Fünftes Buch. Welch ſchoͤnes mehr entdeck ich ſteigend weiter, Meer oder See? ey! wie ſo klar und heiter Es unter euch ſein lang Geſtade ziehet, Und denn entfliehet. Lebendig Feuer bricht aus ſeinen Wellen Jm Sonnenſchein an tauſend regen Stellen, Die Rhone ſchleicht um ſich in dunkeln Zuͤgen Durch zu verfuͤgen. Wo wollt ihr hin? fuͤr eure naſſen Gaͤnge Erſcheinet ja kein Ufer in der Laͤnge, Jm fernen Suͤden iſt im duͤnſtig Blauen Gar nichts zu ſchauen. Jch habe nun dieß Nebo gleich beſtiegen; O Wohlluſt! welche Landſchaft ſeh ich liegen! Wo gleich der Lenz die Fluhren uͤberziehet, Daß alles bluͤhet. Dieß Kanaan muß ich noch naͤher kennen, O Muſe! ſage, wie ſoll man es nennen, Dort flieſſen Stroͤme, hier ſind Auen, Wieſen, Seyd mir geprieſen! Der Weſt malt ſie entfernt den Augen ſchmaͤhler, Die Muſe ruft: es iſt das Land der Thaͤler, Wo dem Geſicht der Ueberfluß begegnet, Es iſt geſegnet. Jch ſpuͤhre ſchon in den verduͤnnten Luͤften Den lieblichen Geruch von Ambraduͤften, So ein geneigter Zephir zu mir leitet, Und um mich ſpreitet. Staats-

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/352>, abgerufen am 21.11.2024.