Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.
Jhr Götter dieser sanften Zone Heißt mir schon längst gebenedeyt! Vernehmt, weswegen ich hier wohne; Das macht, weil Jhr zugegen seyd. Jn mir hört Eurer Völker Lieder, Der Länder Jauchzen tön ich wieder. Den Lobgesang, dieß Lustgeschrey Verstimmet keine Schmeicheley. Der frohe Schnitter sammlet frühe, Und fühlt auch Abends keine Pein, Jhm fällt bey aller seiner Mühe GOTT, Friedrich und Luise ein; Die können alle Last versüssen, Sollt ihm ein Tagewerk verdriessen, Das ihn bey seinem Feuerheerd Durch lange Winter-Nächte nährt? Er weiß, es ist des Himmels Segen, Dem nichts auf Erden Eintrag thut; Nie sorget er der Feinde wegen, Ein Vater wacht, indem er ruht, Bestimmt der unerzogne Erbe Der Mutter häusliches Gewerbe, Gnug, daß ihr nie das Herze bebt, Weil eine Landes-Mutter lebt. Hier
Jhr Goͤtter dieſer ſanften Zone Heißt mir ſchon laͤngſt gebenedeyt! Vernehmt, weswegen ich hier wohne; Das macht, weil Jhr zugegen ſeyd. Jn mir hoͤrt Eurer Voͤlker Lieder, Der Laͤnder Jauchzen toͤn ich wieder. Den Lobgeſang, dieß Luſtgeſchrey Verſtimmet keine Schmeicheley. Der frohe Schnitter ſammlet fruͤhe, Und fuͤhlt auch Abends keine Pein, Jhm faͤllt bey aller ſeiner Muͤhe GOTT, Friedrich und Luiſe ein; Die koͤnnen alle Laſt verſuͤſſen, Sollt ihm ein Tagewerk verdrieſſen, Das ihn bey ſeinem Feuerheerd Durch lange Winter-Naͤchte naͤhrt? Er weiß, es iſt des Himmels Segen, Dem nichts auf Erden Eintrag thut; Nie ſorget er der Feinde wegen, Ein Vater wacht, indem er ruht, Beſtimmt der unerzogne Erbe Der Mutter haͤusliches Gewerbe, Gnug, daß ihr nie das Herze bebt, Weil eine Landes-Mutter lebt. Hier
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Erſtes Buch.
Sie ſehn der Herrlichkeiten Wunder,
Die geben ihnen neuen Zunder,
Doch aller Blick iſt hingedreht
Wo Friedrich und Luiſe ſteht.
Jhr Goͤtter dieſer ſanften Zone
Heißt mir ſchon laͤngſt gebenedeyt!
Vernehmt, weswegen ich hier wohne;
Das macht, weil Jhr zugegen ſeyd.
Jn mir hoͤrt Eurer Voͤlker Lieder,
Der Laͤnder Jauchzen toͤn ich wieder.
Den Lobgeſang, dieß Luſtgeſchrey
Verſtimmet keine Schmeicheley.
Der frohe Schnitter ſammlet fruͤhe,
Und fuͤhlt auch Abends keine Pein,
Jhm faͤllt bey aller ſeiner Muͤhe
GOTT, Friedrich und Luiſe ein;
Die koͤnnen alle Laſt verſuͤſſen,
Sollt ihm ein Tagewerk verdrieſſen,
Das ihn bey ſeinem Feuerheerd
Durch lange Winter-Naͤchte naͤhrt?
Er weiß, es iſt des Himmels Segen,
Dem nichts auf Erden Eintrag thut;
Nie ſorget er der Feinde wegen,
Ein Vater wacht, indem er ruht,
Beſtimmt der unerzogne Erbe
Der Mutter haͤusliches Gewerbe,
Gnug, daß ihr nie das Herze bebt,
Weil eine Landes-Mutter lebt.
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