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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
Allein diese Wissenschaft ist heutiges Tages völlig
verloren gegangen, so gar, daß man nicht weiß,
was die Uebereinstimmung sey.

88. Weil man nun, ohne zu verstehen, was
die Uebereinstimmung sey, von der geistlichen
Welt; und von ihrem Einfluß in die natürliche;
und was das Geistliche in Beziehung auf das
Natürliche sey; ferner, von dem Geist des Men-
schen, welcher die Seele genennet wird, und von
ihrer Würkung in den Körper; wie auch, von
dem Zustand des Menschen nach dem Tod, nicht
das allergeringste Licht haben kann; so muß nun
gesagt werden, was die Uebereinstimmung, und
wie sie beschaffen sey: denn so wird auch der Weg
zum folgenden gebahnet.

89. Erstlich soll gesagt werden, was die
Uebereinstimmung sey:
die ganze natürliche
Welt stimmet mit der geistlichen Welt überein;
ja, die natürliche Welt stimmet nicht nur in dem
Allgemeinen, sondern auch in dem Besondern
mit jener überein; was daher in der natürlichen
Welt aus der geistlichen entstehet, das heißt das
Uebereinstimmende. Man muß wissen, daß
die natürliche Welt aus der geistlichen Welt ent-
standen ist, und bestehet, gänzlich so, als wie
die Wirkung aus ihrer würkenden, Ursache.
Die natürliche Welt heisset alles das Ausge-
breitete, was unter der Sonne ist, und von ihr
Wärme und Licht empfängt, und alles das gehö-
ret zu dieser Welt, was von ihr bestehet; die

geist-

Vom Himmel.
Allein dieſe Wiſſenſchaft iſt heutiges Tages voͤllig
verloren gegangen, ſo gar, daß man nicht weiß,
was die Uebereinſtimmung ſey.

88. Weil man nun, ohne zu verſtehen, was
die Uebereinſtimmung ſey, von der geiſtlichen
Welt; und von ihrem Einfluß in die natuͤrliche;
und was das Geiſtliche in Beziehung auf das
Natuͤrliche ſey; ferner, von dem Geiſt des Men-
ſchen, welcher die Seele genennet wird, und von
ihrer Wuͤrkung in den Koͤrper; wie auch, von
dem Zuſtand des Menſchen nach dem Tod, nicht
das allergeringſte Licht haben kann; ſo muß nun
geſagt werden, was die Uebereinſtimmung, und
wie ſie beſchaffen ſey: denn ſo wird auch der Weg
zum folgenden gebahnet.

89. Erſtlich ſoll geſagt werden, was die
Uebereinſtimmung ſey:
die ganze natuͤrliche
Welt ſtimmet mit der geiſtlichen Welt uͤberein;
ja, die natuͤrliche Welt ſtimmet nicht nur in dem
Allgemeinen, ſondern auch in dem Beſondern
mit jener uͤberein; was daher in der natuͤrlichen
Welt aus der geiſtlichen entſtehet, das heißt das
Uebereinſtimmende. Man muß wiſſen, daß
die natuͤrliche Welt aus der geiſtlichen Welt ent-
ſtanden iſt, und beſtehet, gaͤnzlich ſo, als wie
die Wirkung aus ihrer wuͤrkenden, Urſache.
Die natuͤrliche Welt heiſſet alles das Ausge-
breitete, was unter der Sonne iſt, und von ihr
Waͤrme und Licht empfaͤngt, und alles das gehoͤ-
ret zu dieſer Welt, was von ihr beſtehet; die

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[91/0138] Vom Himmel. Allein dieſe Wiſſenſchaft iſt heutiges Tages voͤllig verloren gegangen, ſo gar, daß man nicht weiß, was die Uebereinſtimmung ſey. 88. Weil man nun, ohne zu verſtehen, was die Uebereinſtimmung ſey, von der geiſtlichen Welt; und von ihrem Einfluß in die natuͤrliche; und was das Geiſtliche in Beziehung auf das Natuͤrliche ſey; ferner, von dem Geiſt des Men- ſchen, welcher die Seele genennet wird, und von ihrer Wuͤrkung in den Koͤrper; wie auch, von dem Zuſtand des Menſchen nach dem Tod, nicht das allergeringſte Licht haben kann; ſo muß nun geſagt werden, was die Uebereinſtimmung, und wie ſie beſchaffen ſey: denn ſo wird auch der Weg zum folgenden gebahnet. 89. Erſtlich ſoll geſagt werden, was die Uebereinſtimmung ſey: die ganze natuͤrliche Welt ſtimmet mit der geiſtlichen Welt uͤberein; ja, die natuͤrliche Welt ſtimmet nicht nur in dem Allgemeinen, ſondern auch in dem Beſondern mit jener uͤberein; was daher in der natuͤrlichen Welt aus der geiſtlichen entſtehet, das heißt das Uebereinſtimmende. Man muß wiſſen, daß die natuͤrliche Welt aus der geiſtlichen Welt ent- ſtanden iſt, und beſtehet, gaͤnzlich ſo, als wie die Wirkung aus ihrer wuͤrkenden, Urſache. Die natuͤrliche Welt heiſſet alles das Ausge- breitete, was unter der Sonne iſt, und von ihr Waͤrme und Licht empfaͤngt, und alles das gehoͤ- ret zu dieſer Welt, was von ihr beſtehet; die geiſt-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/138>, abgerufen am 08.05.2024.