Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. dere den Verstand aus; der Wille regieretdurch die Zuneigungen zum Guten, und der Ver- stand durch die Zuneigungen zum Wahren; diese Reiche stimmen auch mit den Reichen des Herzens und der Lunge in dem Körper überein: desglei- chen auch in den Himmeln; das himmlische Reich ist das Wollen des Himmels, und da- selbst regieret das Gute der Liebe, und das geist- liche Reich ist das Verstehen des Himmels, und daselbst regieret das Wahre: diese sind es, die mit den Verrichtungen des Herzens und der Lunge im Menschen übereinstimmen. Aus dieser Uebereinstimmung kommt es, daß das Herz in dem Wort den Willen, und auch das Gute der Liebe bedeutet, und das Athemholen der Lunge den Verstand und das Wahre des Glaubens: daher kommt es auch, daß man dem Herzen Nei- gungen zuschreibt, wiewohl doch keine darinnen sind, noch daraus herkommen. 96. Die Uebereinstimmung der zwey Reiche Liebe,
Vom Himmel. dere den Verſtand aus; der Wille regieretdurch die Zuneigungen zum Guten, und der Ver- ſtand durch die Zuneigungen zum Wahren; dieſe Reiche ſtimmen auch mit den Reichen des Herzens und der Lunge in dem Koͤrper uͤberein: desglei- chen auch in den Himmeln; das himmliſche Reich iſt das Wollen des Himmels, und da- ſelbſt regieret das Gute der Liebe, und das geiſt- liche Reich iſt das Verſtehen des Himmels, und daſelbſt regieret das Wahre: dieſe ſind es, die mit den Verrichtungen des Herzens und der Lunge im Menſchen uͤbereinſtimmen. Aus dieſer Uebereinſtimmung kommt es, daß das Herz in dem Wort den Willen, und auch das Gute der Liebe bedeutet, und das Athemholen der Lunge den Verſtand und das Wahre des Glaubens: daher kommt es auch, daß man dem Herzen Nei- gungen zuſchreibt, wiewohl doch keine darinnen ſind, noch daraus herkommen. 96. Die Uebereinſtimmung der zwey Reiche Liebe,
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Vom Himmel.
dere den Verſtand aus; der Wille regieret
durch die Zuneigungen zum Guten, und der Ver-
ſtand durch die Zuneigungen zum Wahren; dieſe
Reiche ſtimmen auch mit den Reichen des Herzens
und der Lunge in dem Koͤrper uͤberein: desglei-
chen auch in den Himmeln; das himmliſche
Reich iſt das Wollen des Himmels, und da-
ſelbſt regieret das Gute der Liebe, und das geiſt-
liche Reich iſt das Verſtehen des Himmels,
und daſelbſt regieret das Wahre: dieſe ſind es,
die mit den Verrichtungen des Herzens und der
Lunge im Menſchen uͤbereinſtimmen. Aus dieſer
Uebereinſtimmung kommt es, daß das Herz in
dem Wort den Willen, und auch das Gute der
Liebe bedeutet, und das Athemholen der Lunge
den Verſtand und das Wahre des Glaubens:
daher kommt es auch, daß man dem Herzen Nei-
gungen zuſchreibt, wiewohl doch keine darinnen
ſind, noch daraus herkommen.
96. Die Uebereinſtimmung der zwey Reiche
des Himmels mit dem Herzen und mit der Lunge,
iſt die allgemeine Uebereinſtimmung des
Himmels mit dem Menſchen; die weniger
allgemeine aber iſt die Uebereinſtimmung mit
allen und jeden Gliedern, Werkzeugen und Ein-
geweiden des Menſchen; wie dieſe beſchaffen ſey,
wird nun auch gemeldet werden: die im Groͤß-
ten Menſchen, welcher der Himmel iſt, und
zwar am Haupte ſind, die ſind vor den uͤbri-
gen in allem Guten, denn ſie befinden ſich in der
Liebe,
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