Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
damit überein. Der Einfluß des Himmels ge-
het in die Verrichtungen und in den Nutzen
der Glieder, und der Nutzen, weil er aus der
geistlichen Welt ist, beweiset sich durch solche
Dinge, die in der natürlichen Welt sind, und
stellet sich also in der Würkung dar; hieraus
ist die Uebereinstimmung.

97. Daher kommt es nun, daß durch eben
dieselben Glieder, Werkzeuge, und Eingewei-
de, in dem Wort ihres gleichen angedeutet
wird, denn sie deuten alles in dem Wort
nach den Uebereinstimmungen an; in dem
Wort wird durch das Haupt die Erkännt-
nis und Weisheit angedeutet; durch die Brust
die thätige Liebe; durch die Lenden die eheli-
che Liebe; durch die Arme und Hände die
Macht des Wahren; durch die Füsse das Na-
türliche; durch die Augen der Verstand;
durch die Nase die Empfindung; durch die
Ohren der Gehorsam; durch die Nieren die
Prüfung des Wahren; und so weiter. Da-
her kommt es auch, daß es bey dem Menschen
etwas gemeines ist, wenn er von einem ver-
ständigen und weisen Mann redet, zu sagen:
das ist ein Kopf; von einem, der seine Lie-
be in der That beweiset: das ist ein Herzens-
freund;
von einem, der empfindlich ist: er
hat eine spitzige Nase;
von einem der Klug-
heit besitzt: es ist ein spitziger Kopf; von
einem, der mächtig ist: er hat ausgestreckte

oder
Sw. Sch. I. Th. G

Vom Himmel.
damit uͤberein. Der Einfluß des Himmels ge-
het in die Verrichtungen und in den Nutzen
der Glieder, und der Nutzen, weil er aus der
geiſtlichen Welt iſt, beweiſet ſich durch ſolche
Dinge, die in der natuͤrlichen Welt ſind, und
ſtellet ſich alſo in der Wuͤrkung dar; hieraus
iſt die Uebereinſtimmung.

97. Daher kommt es nun, daß durch eben
dieſelben Glieder, Werkzeuge, und Eingewei-
de, in dem Wort ihres gleichen angedeutet
wird, denn ſie deuten alles in dem Wort
nach den Uebereinſtimmungen an; in dem
Wort wird durch das Haupt die Erkaͤnnt-
nis und Weisheit angedeutet; durch die Bruſt
die thaͤtige Liebe; durch die Lenden die eheli-
che Liebe; durch die Arme und Haͤnde die
Macht des Wahren; durch die Fuͤſſe das Na-
tuͤrliche; durch die Augen der Verſtand;
durch die Naſe die Empfindung; durch die
Ohren der Gehorſam; durch die Nieren die
Pruͤfung des Wahren; und ſo weiter. Da-
her kommt es auch, daß es bey dem Menſchen
etwas gemeines iſt, wenn er von einem ver-
ſtaͤndigen und weiſen Mann redet, zu ſagen:
das iſt ein Kopf; von einem, der ſeine Lie-
be in der That beweiſet: das iſt ein Herzens-
freund;
von einem, der empfindlich iſt: er
hat eine ſpitzige Naſe;
von einem der Klug-
heit beſitzt: es iſt ein ſpitziger Kopf; von
einem, der maͤchtig iſt: er hat ausgeſtreckte

oder
Sw. Sch. I. Th. G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0144" n="97"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
damit u&#x0364;berein. Der Einfluß des Himmels ge-<lb/>
het in die Verrichtungen und in den Nutzen<lb/>
der Glieder, und der Nutzen, weil er aus der<lb/>
gei&#x017F;tlichen Welt i&#x017F;t, bewei&#x017F;et &#x017F;ich durch &#x017F;olche<lb/>
Dinge, die in der natu&#x0364;rlichen Welt &#x017F;ind, und<lb/>
&#x017F;tellet &#x017F;ich al&#x017F;o in der Wu&#x0364;rkung dar; hieraus<lb/>
i&#x017F;t die Ueberein&#x017F;timmung.</p><lb/>
            <p>97. Daher kommt es nun, daß durch eben<lb/>
die&#x017F;elben Glieder, Werkzeuge, und Eingewei-<lb/>
de, in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> ihres gleichen angedeutet<lb/>
wird, denn &#x017F;ie deuten alles in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi><lb/>
nach den Ueberein&#x017F;timmungen an; in dem<lb/><hi rendition="#fr">Wort</hi> wird durch das <hi rendition="#fr">Haupt</hi> die Erka&#x0364;nnt-<lb/>
nis und Weisheit angedeutet; durch die <hi rendition="#fr">Bru&#x017F;t</hi><lb/>
die tha&#x0364;tige Liebe; durch die <hi rendition="#fr">Lenden</hi> die eheli-<lb/>
che Liebe; durch die <hi rendition="#fr">Arme</hi> und <hi rendition="#fr">Ha&#x0364;nde</hi> die<lb/>
Macht des Wahren; durch die <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</hi> das Na-<lb/>
tu&#x0364;rliche; durch die <hi rendition="#fr">Augen</hi> der Ver&#x017F;tand;<lb/>
durch die <hi rendition="#fr">Na&#x017F;e</hi> die Empfindung; durch die<lb/><hi rendition="#fr">Ohren</hi> der Gehor&#x017F;am; durch die <hi rendition="#fr">Nieren</hi> die<lb/>
Pru&#x0364;fung des Wahren; und &#x017F;o weiter. Da-<lb/>
her kommt es auch, daß es bey dem Men&#x017F;chen<lb/>
etwas gemeines i&#x017F;t, wenn er von einem ver-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndigen und wei&#x017F;en Mann redet, zu &#x017F;agen:<lb/><hi rendition="#fr">das i&#x017F;t ein Kopf;</hi> von einem, der &#x017F;eine Lie-<lb/>
be in der That bewei&#x017F;et: <hi rendition="#fr">das i&#x017F;t ein Herzens-<lb/>
freund;</hi> von einem, der empfindlich i&#x017F;t: <hi rendition="#fr">er<lb/>
hat eine &#x017F;pitzige Na&#x017F;e;</hi> von einem der Klug-<lb/>
heit be&#x017F;itzt: <hi rendition="#fr">es i&#x017F;t ein &#x017F;pitziger Kopf;</hi> von<lb/>
einem, der ma&#x0364;chtig i&#x017F;t: <hi rendition="#fr">er hat ausge&#x017F;treckte</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Sw. Sch.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> G</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">oder</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0144] Vom Himmel. damit uͤberein. Der Einfluß des Himmels ge- het in die Verrichtungen und in den Nutzen der Glieder, und der Nutzen, weil er aus der geiſtlichen Welt iſt, beweiſet ſich durch ſolche Dinge, die in der natuͤrlichen Welt ſind, und ſtellet ſich alſo in der Wuͤrkung dar; hieraus iſt die Uebereinſtimmung. 97. Daher kommt es nun, daß durch eben dieſelben Glieder, Werkzeuge, und Eingewei- de, in dem Wort ihres gleichen angedeutet wird, denn ſie deuten alles in dem Wort nach den Uebereinſtimmungen an; in dem Wort wird durch das Haupt die Erkaͤnnt- nis und Weisheit angedeutet; durch die Bruſt die thaͤtige Liebe; durch die Lenden die eheli- che Liebe; durch die Arme und Haͤnde die Macht des Wahren; durch die Fuͤſſe das Na- tuͤrliche; durch die Augen der Verſtand; durch die Naſe die Empfindung; durch die Ohren der Gehorſam; durch die Nieren die Pruͤfung des Wahren; und ſo weiter. Da- her kommt es auch, daß es bey dem Menſchen etwas gemeines iſt, wenn er von einem ver- ſtaͤndigen und weiſen Mann redet, zu ſagen: das iſt ein Kopf; von einem, der ſeine Lie- be in der That beweiſet: das iſt ein Herzens- freund; von einem, der empfindlich iſt: er hat eine ſpitzige Naſe; von einem der Klug- heit beſitzt: es iſt ein ſpitziger Kopf; von einem, der maͤchtig iſt: er hat ausgeſtreckte oder Sw. Sch. I. Th. G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/144
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/144>, abgerufen am 22.11.2024.