Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. dem Göttlichen die ganze Welt so geschaffen undgebildet worden, daß sich der Nutzen überall in solche Dinge einkleiden kann, durch welche er in der Thätigkeit oder in der Würkung, erstlich im Himmel und hernach in der Welt, also stufen- weise und von Zeit und Zeit bis hin an das Letzte oder Aeußerste der Natur, sich erweiset: hieraus erhellet, daß die Uebereinstimmung des Natür- lichen mit dem Geistlichen, oder der Welt mit dem Himmel, durch den Nutzen geschiehet, und daß der Nutzen solche miteinander verbindet; wie auch daß die Gestalten, worein der Nutzen eingeklei- det ist, nur in so viel Uebereinstimmungen, und Verbindungen sind, in so viel sie Gestalten des Nutzens sind. Jn der Natur - Welt, in ih- rem dreyfachen Reich, sind alle Dinge, die dar- innen nach der Ordnung entstehen, Gestalten des Nutzens, oder Würkungen, die vom Nutzen wieder zum Nutzen hervorgebracht worden sind; deswegen sind die Dinge, so daselbst sind, Ueber- einstimmungen. Bey dem Menschen aber, in so viel er nach der Göttlichen Ordnung, nemlich in so viel er in der Liebe zum Herrn, und in der thätigen Liebe gegen den Nächsten lebt, in so viel nur sind seine Handlungen der Nutzen in der Ge- stalt, und Uebereinstimmungen, durch welche er mit dem Himmel verbunden wird; den Herrn und den Nächsten lieben, heißt überhaupt Nu- tzen schaffen. Ferner muß man wissen, daß es der Mensch sey, durch den die natürliche Welt mit der geistlichen verbunden wird, oder daß er das H 5
Vom Himmel. dem Goͤttlichen die ganze Welt ſo geſchaffen undgebildet worden, daß ſich der Nutzen uͤberall in ſolche Dinge einkleiden kann, durch welche er in der Thaͤtigkeit oder in der Wuͤrkung, erſtlich im Himmel und hernach in der Welt, alſo ſtufen- weiſe und von Zeit und Zeit bis hin an das Letzte oder Aeußerſte der Natur, ſich erweiſet: hieraus erhellet, daß die Uebereinſtimmung des Natuͤr- lichen mit dem Geiſtlichen, oder der Welt mit dem Himmel, durch den Nutzen geſchiehet, und daß der Nutzen ſolche miteinander verbindet; wie auch daß die Geſtalten, worein der Nutzen eingeklei- det iſt, nur in ſo viel Uebereinſtimmungen, und Verbindungen ſind, in ſo viel ſie Geſtalten des Nutzens ſind. Jn der Natur - Welt, in ih- rem dreyfachen Reich, ſind alle Dinge, die dar- innen nach der Ordnung entſtehen, Geſtalten des Nutzens, oder Wuͤrkungen, die vom Nutzen wieder zum Nutzen hervorgebracht worden ſind; deswegen ſind die Dinge, ſo daſelbſt ſind, Ueber- einſtimmungen. Bey dem Menſchen aber, in ſo viel er nach der Goͤttlichen Ordnung, nemlich in ſo viel er in der Liebe zum Herrn, und in der thaͤtigen Liebe gegen den Naͤchſten lebt, in ſo viel nur ſind ſeine Handlungen der Nutzen in der Ge- ſtalt, und Uebereinſtimmungen, durch welche er mit dem Himmel verbunden wird; den Herrn und den Naͤchſten lieben, heißt uͤberhaupt Nu- tzen ſchaffen. Ferner muß man wiſſen, daß es der Menſch ſey, durch den die natuͤrliche Welt mit der geiſtlichen verbunden wird, oder daß er das H 5
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Vom Himmel.
dem Goͤttlichen die ganze Welt ſo geſchaffen und
gebildet worden, daß ſich der Nutzen uͤberall in
ſolche Dinge einkleiden kann, durch welche er in
der Thaͤtigkeit oder in der Wuͤrkung, erſtlich im
Himmel und hernach in der Welt, alſo ſtufen-
weiſe und von Zeit und Zeit bis hin an das Letzte
oder Aeußerſte der Natur, ſich erweiſet: hieraus
erhellet, daß die Uebereinſtimmung des Natuͤr-
lichen mit dem Geiſtlichen, oder der Welt mit dem
Himmel, durch den Nutzen geſchiehet, und daß
der Nutzen ſolche miteinander verbindet; wie auch
daß die Geſtalten, worein der Nutzen eingeklei-
det iſt, nur in ſo viel Uebereinſtimmungen, und
Verbindungen ſind, in ſo viel ſie Geſtalten des
Nutzens ſind. Jn der Natur - Welt, in ih-
rem dreyfachen Reich, ſind alle Dinge, die dar-
innen nach der Ordnung entſtehen, Geſtalten des
Nutzens, oder Wuͤrkungen, die vom Nutzen
wieder zum Nutzen hervorgebracht worden ſind;
deswegen ſind die Dinge, ſo daſelbſt ſind, Ueber-
einſtimmungen. Bey dem Menſchen aber, in ſo
viel er nach der Goͤttlichen Ordnung, nemlich in
ſo viel er in der Liebe zum Herrn, und in der
thaͤtigen Liebe gegen den Naͤchſten lebt, in ſo viel
nur ſind ſeine Handlungen der Nutzen in der Ge-
ſtalt, und Uebereinſtimmungen, durch welche er
mit dem Himmel verbunden wird; den Herrn
und den Naͤchſten lieben, heißt uͤberhaupt Nu-
tzen ſchaffen. Ferner muß man wiſſen, daß
es der Menſch ſey, durch den die natuͤrliche Welt
mit der geiſtlichen verbunden wird, oder daß er
das
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