Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. einigte, wovon alsdenn der Mond über alleMassen helle leuchtete; man sagte, dieses sey bey denen, welche im himmlischen Reich sind, der vierte Zustand, und bey denen, welche im geistlichen Reich sind, sey es der erste; und so wechselten die Veränderungen des Zustands in beyden Reichen eine um die andere ab; aber die- ses geschehe nicht im Ganzen oder Allgemeinen, sondern in einer Gesellschaft nach der andern; in- gleichen, diese Abwechselungen hätten nicht ihre gesetzte Zeit, sondern sie kämen unversehens, ent- weder später, oder geschwinder, ohne daß sie es wüßten. Ferner sagten die Engel, die Sonne an und für sich selbst würde nicht also verändert, und sie rückte auch nicht also fort, sie erscheine aber demohngeachtet so nach den aufeinanderfol- genden Fortschreitungen der Zustände bey ihnen, weil der Herr einem jeden nach Beschaffenheit seines Zustandes erscheine; also erscheine Er ihnen rothstralend, wenn sie in einer inbrünsti- gen Liebe wären, weniger rothstralend aber, und endlich weißglänzend, wenn ihre Liebe abnähme und die Beschaffenheit ihres Zustandes sey durch einen dunkeln Hof oder Ring vorgestellet worden, welcher bey der Sonne diese erscheinende Ver- änderungen in Ansehung der Flamme und des Lichts angebracht hätte. 160. Wenn sich die Engel in dem letzten den;
Vom Himmel. einigte, wovon alsdenn der Mond uͤber alleMaſſen helle leuchtete; man ſagte, dieſes ſey bey denen, welche im himmliſchen Reich ſind, der vierte Zuſtand, und bey denen, welche im geiſtlichen Reich ſind, ſey es der erſte; und ſo wechſelten die Veraͤnderungen des Zuſtands in beyden Reichen eine um die andere ab; aber die- ſes geſchehe nicht im Ganzen oder Allgemeinen, ſondern in einer Geſellſchaft nach der andern; in- gleichen, dieſe Abwechſelungen haͤtten nicht ihre geſetzte Zeit, ſondern ſie kaͤmen unverſehens, ent- weder ſpaͤter, oder geſchwinder, ohne daß ſie es wuͤßten. Ferner ſagten die Engel, die Sonne an und fuͤr ſich ſelbſt wuͤrde nicht alſo veraͤndert, und ſie ruͤckte auch nicht alſo fort, ſie erſcheine aber demohngeachtet ſo nach den aufeinanderfol- genden Fortſchreitungen der Zuſtaͤnde bey ihnen, weil der Herr einem jeden nach Beſchaffenheit ſeines Zuſtandes erſcheine; alſo erſcheine Er ihnen rothſtralend, wenn ſie in einer inbruͤnſti- gen Liebe waͤren, weniger rothſtralend aber, und endlich weißglaͤnzend, wenn ihre Liebe abnaͤhme und die Beſchaffenheit ihres Zuſtandes ſey durch einen dunkeln Hof oder Ring vorgeſtellet worden, welcher bey der Sonne dieſe erſcheinende Ver- aͤnderungen in Anſehung der Flamme und des Lichts angebracht haͤtte. 160. Wenn ſich die Engel in dem letzten den;
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Vom Himmel.
einigte, wovon alsdenn der Mond uͤber alle
Maſſen helle leuchtete; man ſagte, dieſes ſey bey
denen, welche im himmliſchen Reich ſind, der
vierte Zuſtand, und bey denen, welche im
geiſtlichen Reich ſind, ſey es der erſte; und ſo
wechſelten die Veraͤnderungen des Zuſtands in
beyden Reichen eine um die andere ab; aber die-
ſes geſchehe nicht im Ganzen oder Allgemeinen,
ſondern in einer Geſellſchaft nach der andern; in-
gleichen, dieſe Abwechſelungen haͤtten nicht ihre
geſetzte Zeit, ſondern ſie kaͤmen unverſehens, ent-
weder ſpaͤter, oder geſchwinder, ohne daß ſie es
wuͤßten. Ferner ſagten die Engel, die Sonne
an und fuͤr ſich ſelbſt wuͤrde nicht alſo veraͤndert,
und ſie ruͤckte auch nicht alſo fort, ſie erſcheine
aber demohngeachtet ſo nach den aufeinanderfol-
genden Fortſchreitungen der Zuſtaͤnde bey ihnen,
weil der Herr einem jeden nach Beſchaffenheit
ſeines Zuſtandes erſcheine; alſo erſcheine Er
ihnen rothſtralend, wenn ſie in einer inbruͤnſti-
gen Liebe waͤren, weniger rothſtralend aber, und
endlich weißglaͤnzend, wenn ihre Liebe abnaͤhme
und die Beſchaffenheit ihres Zuſtandes ſey durch
einen dunkeln Hof oder Ring vorgeſtellet worden,
welcher bey der Sonne dieſe erſcheinende Ver-
aͤnderungen in Anſehung der Flamme und des
Lichts angebracht haͤtte.
160. Wenn ſich die Engel in dem letzten
Zuſtand befinden, welcher iſt, wenn ſie in ihrem
Eigenen ſind, ſo fangen ſie an traurig zu wer-
den;
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