Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. sich mit einem Selbstlauter anfängt; daher kommtes, daß in dem Wort so öfters das Wörtgen: Und, *) darzwischen gesetzt ist, wie es denen bekannt seyn kann, welche das Wort in der he- bräischen Sprache lesen, in welcher dasselbe Wört- gen weich oder gelinde ist, und allemal nach einem Selbstlauter klingt: auch kann man aus den Wörtern in dem Wort in hebräischer Sprache einigermaßen wissen, ob sie zu der himmlischen Gattung, oder zur geistlichen Gattung gehören, also, ob sie das Gute oder das Wahre in sich ent- halten, die das Gute in sich fassen, haben viel von U und O an sich, und auch etwas von A, die aber das Wahre in sich enthalten, haben von E und J an sich. Weil sich die Neigungen hauptsächlich durch die Töne äußern, so hat man dahero auch in der Rede des Menschen, wenn man von erheblichen Dingen, als vom Himmel und von Gott handelt, solche Wörter gerne, in welchen U und O ist: die musikalischen Töne schwingen sich auch dahin, wenn sie eben derglei- chen ausdrücken; ein anders ist es, wenn keine wichtige Dinge abgehandelt werden; daher kommt es, daß die Tonkunst die mancherley Arten der Neigungen auszudrücken weiß. 242. Jn *) Jm Hebräischen heißt das Wörtgen und: ve, va, u etc. dieses hat der Uebersetzer deswe- gen hergesetzt, damit die, so die hebräische Spra- che nicht verstehen, nur einigermaßen den Laut dieses Wörtgens abnehmen können. R 3
Vom Himmel. ſich mit einem Selbſtlauter anfaͤngt; daher kommtes, daß in dem Wort ſo oͤfters das Woͤrtgen: Und, *) darzwiſchen geſetzt iſt, wie es denen bekannt ſeyn kann, welche das Wort in der he- braͤiſchen Sprache leſen, in welcher daſſelbe Woͤrt- gen weich oder gelinde iſt, und allemal nach einem Selbſtlauter klingt: auch kann man aus den Woͤrtern in dem Wort in hebraͤiſcher Sprache einigermaßen wiſſen, ob ſie zu der himmliſchen Gattung, oder zur geiſtlichen Gattung gehoͤren, alſo, ob ſie das Gute oder das Wahre in ſich ent- halten, die das Gute in ſich faſſen, haben viel von U und O an ſich, und auch etwas von A, die aber das Wahre in ſich enthalten, haben von E und J an ſich. Weil ſich die Neigungen hauptſaͤchlich durch die Toͤne aͤußern, ſo hat man dahero auch in der Rede des Menſchen, wenn man von erheblichen Dingen, als vom Himmel und von Gott handelt, ſolche Woͤrter gerne, in welchen U und O iſt: die muſikaliſchen Toͤne ſchwingen ſich auch dahin, wenn ſie eben derglei- chen ausdruͤcken; ein anders iſt es, wenn keine wichtige Dinge abgehandelt werden; daher kommt es, daß die Tonkunſt die mancherley Arten der Neigungen auszudruͤcken weiß. 242. Jn *) Jm Hebraͤiſchen heißt das Woͤrtgen und: ve, va, u ꝛc. dieſes hat der Ueberſetzer deswe- gen hergeſetzt, damit die, ſo die hebraͤiſche Spra- che nicht verſtehen, nur einigermaßen den Laut dieſes Woͤrtgens abnehmen koͤnnen. R 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0308" n="261"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> ſich mit einem Selbſtlauter anfaͤngt; daher kommt<lb/> es, daß in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> ſo oͤfters das Woͤrtgen:<lb/><hi rendition="#fr">Und,</hi> <note place="foot" n="*)">Jm Hebraͤiſchen heißt das Woͤrtgen <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">und:</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">ve, va, u</hi> ꝛc. dieſes hat der Ueberſetzer deswe-<lb/> gen hergeſetzt, damit die, ſo die hebraͤiſche Spra-<lb/> che nicht verſtehen, nur einigermaßen den Laut<lb/> dieſes Woͤrtgens abnehmen koͤnnen.</note> darzwiſchen geſetzt iſt, wie es denen<lb/> bekannt ſeyn kann, welche das <hi rendition="#fr">Wort</hi> in der he-<lb/> braͤiſchen Sprache leſen, in welcher daſſelbe Woͤrt-<lb/> gen weich oder gelinde iſt, und allemal nach einem<lb/> Selbſtlauter klingt: auch kann man aus den<lb/> Woͤrtern in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> in hebraͤiſcher Sprache<lb/> einigermaßen wiſſen, ob ſie zu der himmliſchen<lb/> Gattung, oder zur geiſtlichen Gattung gehoͤren,<lb/> alſo, ob ſie das Gute oder das Wahre in ſich ent-<lb/> halten, die das Gute in ſich faſſen, haben viel<lb/> von U und O an ſich, und auch etwas von A,<lb/> die aber das Wahre in ſich enthalten, haben von<lb/> E und J an ſich. Weil ſich die Neigungen<lb/> hauptſaͤchlich durch die Toͤne aͤußern, ſo hat man<lb/> dahero auch in der Rede des Menſchen, wenn<lb/> man von erheblichen Dingen, als vom Himmel<lb/> und von Gott handelt, ſolche Woͤrter gerne, in<lb/> welchen U und O iſt: die muſikaliſchen Toͤne<lb/> ſchwingen ſich auch dahin, wenn ſie eben derglei-<lb/> chen ausdruͤcken; ein anders iſt es, wenn keine<lb/> wichtige Dinge abgehandelt werden; daher kommt<lb/> es, daß die Tonkunſt die mancherley Arten der<lb/> Neigungen auszudruͤcken weiß.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">R 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">242. Jn</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0308]
Vom Himmel.
ſich mit einem Selbſtlauter anfaͤngt; daher kommt
es, daß in dem Wort ſo oͤfters das Woͤrtgen:
Und, *) darzwiſchen geſetzt iſt, wie es denen
bekannt ſeyn kann, welche das Wort in der he-
braͤiſchen Sprache leſen, in welcher daſſelbe Woͤrt-
gen weich oder gelinde iſt, und allemal nach einem
Selbſtlauter klingt: auch kann man aus den
Woͤrtern in dem Wort in hebraͤiſcher Sprache
einigermaßen wiſſen, ob ſie zu der himmliſchen
Gattung, oder zur geiſtlichen Gattung gehoͤren,
alſo, ob ſie das Gute oder das Wahre in ſich ent-
halten, die das Gute in ſich faſſen, haben viel
von U und O an ſich, und auch etwas von A,
die aber das Wahre in ſich enthalten, haben von
E und J an ſich. Weil ſich die Neigungen
hauptſaͤchlich durch die Toͤne aͤußern, ſo hat man
dahero auch in der Rede des Menſchen, wenn
man von erheblichen Dingen, als vom Himmel
und von Gott handelt, ſolche Woͤrter gerne, in
welchen U und O iſt: die muſikaliſchen Toͤne
ſchwingen ſich auch dahin, wenn ſie eben derglei-
chen ausdruͤcken; ein anders iſt es, wenn keine
wichtige Dinge abgehandelt werden; daher kommt
es, daß die Tonkunſt die mancherley Arten der
Neigungen auszudruͤcken weiß.
242. Jn
*) Jm Hebraͤiſchen heißt das Woͤrtgen und:
ve, va, u ꝛc. dieſes hat der Ueberſetzer deswe-
gen hergeſetzt, damit die, ſo die hebraͤiſche Spra-
che nicht verſtehen, nur einigermaßen den Laut
dieſes Woͤrtgens abnehmen koͤnnen.
R 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |