Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. übersteigt die Weisheit der Engel des innerstenHimmels bey weiten die Weisheit der Engel des mittlern Himmels, und deren Weisheit übersteigt die Weisheit der Engel des äusser- sten Himmels, man lese oben Num. 209. 210, und welcherley die Grade sind, sehe man Num. 38. Daß dergleichen Unterschiede sind, ist da- her, weil dasjenige, was im obern Grad ste- het, das Besondere ist, und was im untern Grad ist, das ist das Allgemeine, und das Allgemeine enthält das Besondere; das Beson- dere verhält sich zu dem Allgemeinen als wie tausend oder aber zehnmal hundert tausend zu Eins, also verhält sich die Weisheit der En- gel des obern Himmels gegen die Weisheit der Engel des untern Himmels. Allein de- ren Weisheit übersteigt dem ungeachtet die Weisheit des Menschen, denn der Mensch be- findet sich in dem Leiblichen und dessen Sinn- lichkeiten, und die leibliche Sinnlichkeiten des Menschen sind in dem untersten Grad; hieraus erhellet, welcherley Weisheit diejenigen haben, welche aus den Sinnlichkeiten denken, das ist, welche sinnliche Menschen genennet werden, daß sie nemlich nicht in der allergeringsten Weisheit sind, sondern sich blos in der Wis- senschaft befinden: *) ein anders aber ist es mit *) Anmerkung des Verfassers. Ein sinnlicher Mensch, heißt der, welcher al- les nach den Sinnen des Leibes beurtheilet und T 4
Vom Himmel. uͤberſteigt die Weisheit der Engel des innerſtenHimmels bey weiten die Weisheit der Engel des mittlern Himmels, und deren Weisheit uͤberſteigt die Weisheit der Engel des aͤuſſer- ſten Himmels, man leſe oben Num. 209. 210, und welcherley die Grade ſind, ſehe man Num. 38. Daß dergleichen Unterſchiede ſind, iſt da- her, weil dasjenige, was im obern Grad ſte- het, das Beſondere iſt, und was im untern Grad iſt, das iſt das Allgemeine, und das Allgemeine enthaͤlt das Beſondere; das Beſon- dere verhaͤlt ſich zu dem Allgemeinen als wie tauſend oder aber zehnmal hundert tauſend zu Eins, alſo verhaͤlt ſich die Weisheit der En- gel des obern Himmels gegen die Weisheit der Engel des untern Himmels. Allein de- ren Weisheit uͤberſteigt dem ungeachtet die Weisheit des Menſchen, denn der Menſch be- findet ſich in dem Leiblichen und deſſen Sinn- lichkeiten, und die leibliche Sinnlichkeiten des Menſchen ſind in dem unterſten Grad; hieraus erhellet, welcherley Weisheit diejenigen haben, welche aus den Sinnlichkeiten denken, das iſt, welche ſinnliche Menſchen genennet werden, daß ſie nemlich nicht in der allergeringſten Weisheit ſind, ſondern ſich blos in der Wiſ- ſenſchaft befinden: *) ein anders aber iſt es mit *) Anmerkung des Verfaſſers. Ein ſinnlicher Menſch, heißt der, welcher al- les nach den Sinnen des Leibes beurtheilet und T 4
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Vom Himmel.
uͤberſteigt die Weisheit der Engel des innerſten
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des mittlern Himmels, und deren Weisheit
uͤberſteigt die Weisheit der Engel des aͤuſſer-
ſten Himmels, man leſe oben Num. 209. 210,
und welcherley die Grade ſind, ſehe man Num.
38. Daß dergleichen Unterſchiede ſind, iſt da-
her, weil dasjenige, was im obern Grad ſte-
het, das Beſondere iſt, und was im untern
Grad iſt, das iſt das Allgemeine, und das
Allgemeine enthaͤlt das Beſondere; das Beſon-
dere verhaͤlt ſich zu dem Allgemeinen als wie
tauſend oder aber zehnmal hundert tauſend zu
Eins, alſo verhaͤlt ſich die Weisheit der En-
gel des obern Himmels gegen die Weisheit
der Engel des untern Himmels. Allein de-
ren Weisheit uͤberſteigt dem ungeachtet die
Weisheit des Menſchen, denn der Menſch be-
findet ſich in dem Leiblichen und deſſen Sinn-
lichkeiten, und die leibliche Sinnlichkeiten des
Menſchen ſind in dem unterſten Grad; hieraus
erhellet, welcherley Weisheit diejenigen haben,
welche aus den Sinnlichkeiten denken, das iſt,
welche ſinnliche Menſchen genennet werden,
daß ſie nemlich nicht in der allergeringſten
Weisheit ſind, ſondern ſich blos in der Wiſ-
ſenſchaft befinden: *) ein anders aber iſt es
mit
*) Anmerkung des Verfaſſers.
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