ste werden mich allesamt erkennen, von ihren Kleinsten an bis zu ihren Größten," Cap. 31, 33. 34. Und beym Matthäo "Eure Rede sey ja ja, nein nein, was drüber ist, das ist vom Bösen," Cap. 5, 36; daß das, was drüber ist, aus dem Bösen sey, ist die Ur- sache, weil es nicht aus dem Herrn ist; denn das Wahre, welches in diesen Engeln ist, ist aus dem Herrn, weil sie in der Liebe zu Jhm sind: die Liebe zum Herrn in diesem Himmel ist: das Göttliche Wahre wollen und thun, denn das Göttliche Wahre ist der Herr im Himmel.
272. Was dieses anlangt, daß die Engel so große Weisheit aufnehmen können, so kommt zu den oben angeführten Ursachen auch noch diese, so auch im Himmel die Hauptursache ist, daß sie nemlich ohne Selbstliebe sind, denn in so viel einer ohne diese Liebe ist, in so viel kann er in göttlichen Dingen weise werden; diese Liebe ist es, so das Jnnere zum Herrn und zum Himmel verschließt, und das Aeussere eröffnet und solches zu sich kehret; weswegen alle diejenigen, bey wel- chen diese Liebe herrschet, in Ansehung dieser Din- ge, so den Himmel betreffen, in der Finsternis sind, wenn sie auch gleich in Ansehung der welt- lichen Dinge im Lichte seyn: aber die Engel dar- gegen befinden sich, weil sie ohne diese Liebe sind, im Lichte der Weisheit; denn die zweyfache himm- lische Liebe, darinnen sie stehen, nämlich die Liebe
zum
Vom Himmel.
ſte werden mich alleſamt erkennen, von ihren Kleinſten an bis zu ihren Groͤßten,“ Cap. 31, 33. 34. Und beym Matthaͤo „Eure Rede ſey ja ja, nein nein, was druͤber iſt, das iſt vom Boͤſen,“ Cap. 5, 36; daß das, was druͤber iſt, aus dem Boͤſen ſey, iſt die Ur- ſache, weil es nicht aus dem Herrn iſt; denn das Wahre, welches in dieſen Engeln iſt, iſt aus dem Herrn, weil ſie in der Liebe zu Jhm ſind: die Liebe zum Herrn in dieſem Himmel iſt: das Goͤttliche Wahre wollen und thun, denn das Goͤttliche Wahre iſt der Herr im Himmel.
272. Was dieſes anlangt, daß die Engel ſo große Weisheit aufnehmen koͤnnen, ſo kommt zu den oben angefuͤhrten Urſachen auch noch dieſe, ſo auch im Himmel die Haupturſache iſt, daß ſie nemlich ohne Selbſtliebe ſind, denn in ſo viel einer ohne dieſe Liebe iſt, in ſo viel kann er in goͤttlichen Dingen weiſe werden; dieſe Liebe iſt es, ſo das Jnnere zum Herrn und zum Himmel verſchließt, und das Aeuſſere eroͤffnet und ſolches zu ſich kehret; weswegen alle diejenigen, bey wel- chen dieſe Liebe herrſchet, in Anſehung dieſer Din- ge, ſo den Himmel betreffen, in der Finſternis ſind, wenn ſie auch gleich in Anſehung der welt- lichen Dinge im Lichte ſeyn: aber die Engel dar- gegen befinden ſich, weil ſie ohne dieſe Liebe ſind, im Lichte der Weisheit; denn die zweyfache himm- liſche Liebe, darinnen ſie ſtehen, naͤmlich die Liebe
zum
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Vom Himmel.
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Cap. 31, 33. 34. Und beym Matthaͤo „Eure
Rede ſey ja ja, nein nein, was druͤber iſt,
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Wahre, welches in dieſen Engeln iſt, iſt aus dem
Herrn, weil ſie in der Liebe zu Jhm ſind:
die Liebe zum Herrn in dieſem Himmel iſt:
das Goͤttliche Wahre wollen und
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im Himmel.
272. Was dieſes anlangt, daß die Engel
ſo große Weisheit aufnehmen koͤnnen, ſo kommt
zu den oben angefuͤhrten Urſachen auch noch dieſe,
ſo auch im Himmel die Haupturſache iſt, daß ſie
nemlich ohne Selbſtliebe ſind, denn in ſo viel
einer ohne dieſe Liebe iſt, in ſo viel kann er in
goͤttlichen Dingen weiſe werden; dieſe Liebe iſt
es, ſo das Jnnere zum Herrn und zum Himmel
verſchließt, und das Aeuſſere eroͤffnet und ſolches
zu ſich kehret; weswegen alle diejenigen, bey wel-
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ge, ſo den Himmel betreffen, in der Finſternis
ſind, wenn ſie auch gleich in Anſehung der welt-
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gegen befinden ſich, weil ſie ohne dieſe Liebe ſind,
im Lichte der Weisheit; denn die zweyfache himm-
liſche Liebe, darinnen ſie ſtehen, naͤmlich die Liebe
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/353>, abgerufen am 16.07.2024.
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