Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. denn der Friede fließt vom Herrn in ihr Jnwen-digstes ein, und von ihrem Jnwendigsten oder Höchsten steigt und fließt er herab in ihr Unteres oder Niedriges, und bringt die Gemüthsruhe, die Zufriedenheit der Seele und daher die Freude zum Vorschein: aber bey denen, so im Bösen sind, findet gar kein Friede statt; er hat zwar den Anschein der Ruhe, Zufriedenheit und Freude, wenn es ihnen nach Wunsche gehet, allein er ist äusserlich, keinesweges aber innerlich, denn in ihren Jnwendigen brennen Feindseligkeiten, Haß, Rache, Wuth, und mehrere böse Begierden, von denen auch ihr Gemüth, so bald sie einen, der ihnen nicht günstig ist, gewahr werden, hinge- rissen wird, und wenn sie nichts befürchten, zum Ausbruch kommt; daher kommt es nun, daß de- ren ihre Lust in den Unsinn, aber die Freude de- rer, so im Guten sind, in der Weisheit ihren Sitz hat; es ist ein Unterschied, wie zwischen Hölle und Himmel. Von der Verbindung des Him- mels mit dem menschlichen Geschlecht. 291. Daß alles Gute von Gott sey, aber nichts Teufel
Vom Himmel. denn der Friede fließt vom Herrn in ihr Jnwen-digſtes ein, und von ihrem Jnwendigſten oder Hoͤchſten ſteigt und fließt er herab in ihr Unteres oder Niedriges, und bringt die Gemuͤthsruhe, die Zufriedenheit der Seele und daher die Freude zum Vorſchein: aber bey denen, ſo im Boͤſen ſind, findet gar kein Friede ſtatt; er hat zwar den Anſchein der Ruhe, Zufriedenheit und Freude, wenn es ihnen nach Wunſche gehet, allein er iſt aͤuſſerlich, keinesweges aber innerlich, denn in ihren Jnwendigen brennen Feindſeligkeiten, Haß, Rache, Wuth, und mehrere boͤſe Begierden, von denen auch ihr Gemuͤth, ſo bald ſie einen, der ihnen nicht guͤnſtig iſt, gewahr werden, hinge- riſſen wird, und wenn ſie nichts befuͤrchten, zum Ausbruch kommt; daher kommt es nun, daß de- ren ihre Luſt in den Unſinn, aber die Freude de- rer, ſo im Guten ſind, in der Weisheit ihren Sitz hat; es iſt ein Unterſchied, wie zwiſchen Hoͤlle und Himmel. Von der Verbindung des Him- mels mit dem menſchlichen Geſchlecht. 291. Daß alles Gute von Gott ſey, aber nichts Teufel
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Vom Himmel.
denn der Friede fließt vom Herrn in ihr Jnwen-
digſtes ein, und von ihrem Jnwendigſten oder
Hoͤchſten ſteigt und fließt er herab in ihr Unteres
oder Niedriges, und bringt die Gemuͤthsruhe,
die Zufriedenheit der Seele und daher die Freude
zum Vorſchein: aber bey denen, ſo im Boͤſen
ſind, findet gar kein Friede ſtatt; er hat zwar
den Anſchein der Ruhe, Zufriedenheit und Freude,
wenn es ihnen nach Wunſche gehet, allein er iſt
aͤuſſerlich, keinesweges aber innerlich, denn in
ihren Jnwendigen brennen Feindſeligkeiten, Haß,
Rache, Wuth, und mehrere boͤſe Begierden, von
denen auch ihr Gemuͤth, ſo bald ſie einen, der
ihnen nicht guͤnſtig iſt, gewahr werden, hinge-
riſſen wird, und wenn ſie nichts befuͤrchten, zum
Ausbruch kommt; daher kommt es nun, daß de-
ren ihre Luſt in den Unſinn, aber die Freude de-
rer, ſo im Guten ſind, in der Weisheit ihren
Sitz hat; es iſt ein Unterſchied, wie zwiſchen
Hoͤlle und Himmel.
Von der Verbindung des Him-
mels mit dem menſchlichen
Geſchlecht.
291. Daß alles Gute von Gott ſey, aber nichts
vom Menſchen herkomme, und daß ſich dahero
keiner nicht das geringſte Gute, als ſein eigenes,
zuſchreiben duͤrfe, iſt in der Kirche eine bekannte
Sache; und iſt auch bekannt, daß das Boͤſe vom
Teufel
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