Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
liche erkennen und in der thätigen Liebe leben,
sie werden auch nach dem Tod von den Engeln
unterrichtet, und nehmen das Göttliche Wahre an;
hiervon wird man unten in einen besondern Artikel,
wo von den Heiden die Rede ist, ein mehreres le-
fen. Die allgemeine Kircheauf Erden ist vor
dem Angesichte des Herrn wie ein einziger
Mensch,
gänzlich so, wie der Himmel, von
welchen oben Num. 59-72 geredet worden; hin-
gegen die Kirche, wo das Wort und durch solches
der Herr bekannt ist, ist wie das Herz und die
Lunge in diesem Menschen; daß alle Eingeweide
und Gliedmaßen des ganzen Körpers von dem
Herzen und der Lunge vermittelst der mancherley
sich davon ausbreitenden Vertheilungen ihr Leben
haben, ist eine bekannte Sache, auf diese Weise
empfängt auch dieses Wenschliche Geschlecht, das
sich ausserhalb der Kirche, wo das Wort nicht ist,
befindet, das Leben, und machet die Glieder von
diesem Menschen aus: die Verbindung des Him-
mels vermittelst des Worts mit denen, so sich
ausserhalb befinden, kann auch einem Licht ver-
glichen werden, welches sich von der Mitte heraus
rings umher ausbreitet; das göttliche Licht ist in
dem Wort, und allda ist der Herr mit dem Him-
mel gegenwärtig, von welcher Gegenwart auch
die ausse halb befindlichen im Lichte sind; ein an-
ders würde es seyn, wenn kein Wort vorhanden
wäre: dieses kann noch weiter durch dasjenige
erläutert werden, was oben von der Gestalt des
Himmels, nach welcher die Bergesellschaftungen

und
Z 2

Vom Himmel.
liche erkennen und in der thaͤtigen Liebe leben,
ſie werden auch nach dem Tod von den Engeln
unterrichtet, und nehmen das Goͤttliche Wahre an;
hiervon wird man unten in einen beſondern Artikel,
wo von den Heiden die Rede iſt, ein mehreres le-
fen. Die allgemeine Kircheauf Erden iſt vor
dem Angeſichte des Herrn wie ein einziger
Menſch,
gaͤnzlich ſo, wie der Himmel, von
welchen oben Num. 59-72 geredet worden; hin-
gegen die Kirche, wo das Wort und durch ſolches
der Herr bekannt iſt, iſt wie das Herz und die
Lunge in dieſem Menſchen; daß alle Eingeweide
und Gliedmaßen des ganzen Koͤrpers von dem
Herzen und der Lunge vermittelſt der mancherley
ſich davon ausbreitenden Vertheilungen ihr Leben
haben, iſt eine bekannte Sache, auf dieſe Weiſe
empfaͤngt auch dieſes ɯenſchliche Geſchlecht, das
ſich auſſerhalb der Kirche, wo das Wort nicht iſt,
befindet, das Leben, und machet die Glieder von
dieſem Menſchen aus: die Verbindung des Him-
mels vermittelſt des Worts mit denen, ſo ſich
auſſerhalb befinden, kann auch einem Licht ver-
glichen werden, welches ſich von der Mitte heraus
rings umher ausbreitet; das goͤttliche Licht iſt in
dem Wort, und allda iſt der Herr mit dem Him-
mel gegenwaͤrtig, von welcher Gegenwart auch
die auſſe halb befindlichen im Lichte ſind; ein an-
ders wuͤrde es ſeyn, wenn kein Wort vorhanden
waͤre: dieſes kann noch weiter durch dasjenige
erlaͤutert werden, was oben von der Geſtalt des
Himmels, nach welcher die Bergeſellſchaftungen

und
Z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0402" n="355"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">liche</hi></hi> erkennen und in der tha&#x0364;tigen Liebe leben,<lb/>
&#x017F;ie werden auch nach dem Tod von den Engeln<lb/>
unterrichtet, und nehmen das Go&#x0364;ttliche Wahre an;<lb/>
hiervon wird man unten in einen be&#x017F;ondern Artikel,<lb/>
wo von den Heiden die Rede i&#x017F;t, ein mehreres le-<lb/>
fen. <hi rendition="#fr">Die allgemeine Kircheauf</hi> Erden i&#x017F;t vor<lb/>
dem Ange&#x017F;ichte des <hi rendition="#fr">Herrn</hi> wie ein <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">einziger<lb/>
Men&#x017F;ch,</hi></hi> ga&#x0364;nzlich &#x017F;o, wie der Himmel, von<lb/>
welchen oben Num. 59-72 geredet worden; hin-<lb/>
gegen die Kirche, wo das <hi rendition="#fr">Wort</hi> und durch &#x017F;olches<lb/>
der <hi rendition="#fr">Herr</hi> bekannt i&#x017F;t, i&#x017F;t wie das Herz und die<lb/>
Lunge in die&#x017F;em Men&#x017F;chen; daß alle Eingeweide<lb/>
und Gliedmaßen des ganzen Ko&#x0364;rpers von dem<lb/>
Herzen und der Lunge vermittel&#x017F;t der mancherley<lb/>
&#x017F;ich davon ausbreitenden Vertheilungen ihr Leben<lb/>
haben, i&#x017F;t eine bekannte Sache, auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e<lb/>
empfa&#x0364;ngt auch die&#x017F;es &#x026F;en&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht, das<lb/>
&#x017F;ich au&#x017F;&#x017F;erhalb der Kirche, wo das <hi rendition="#fr">Wort</hi> nicht i&#x017F;t,<lb/>
befindet, das Leben, und machet die Glieder von<lb/>
die&#x017F;em Men&#x017F;chen aus: die Verbindung des Him-<lb/>
mels vermittel&#x017F;t des <hi rendition="#fr">Worts</hi> mit denen, &#x017F;o &#x017F;ich<lb/>
au&#x017F;&#x017F;erhalb befinden, kann auch einem Licht ver-<lb/>
glichen werden, welches &#x017F;ich von der Mitte heraus<lb/>
rings umher ausbreitet; das go&#x0364;ttliche Licht i&#x017F;t in<lb/>
dem <hi rendition="#fr">Wort,</hi> und allda i&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Herr</hi> mit dem Him-<lb/>
mel gegenwa&#x0364;rtig, von welcher Gegenwart auch<lb/>
die au&#x017F;&#x017F;e halb befindlichen im Lichte &#x017F;ind; ein an-<lb/>
ders wu&#x0364;rde es &#x017F;eyn, wenn kein <hi rendition="#fr">Wort</hi> vorhanden<lb/>
wa&#x0364;re: die&#x017F;es kann noch weiter durch dasjenige<lb/>
erla&#x0364;utert werden, was oben von der Ge&#x017F;talt des<lb/>
Himmels, nach welcher die Berge&#x017F;ell&#x017F;chaftungen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0402] Vom Himmel. liche erkennen und in der thaͤtigen Liebe leben, ſie werden auch nach dem Tod von den Engeln unterrichtet, und nehmen das Goͤttliche Wahre an; hiervon wird man unten in einen beſondern Artikel, wo von den Heiden die Rede iſt, ein mehreres le- fen. Die allgemeine Kircheauf Erden iſt vor dem Angeſichte des Herrn wie ein einziger Menſch, gaͤnzlich ſo, wie der Himmel, von welchen oben Num. 59-72 geredet worden; hin- gegen die Kirche, wo das Wort und durch ſolches der Herr bekannt iſt, iſt wie das Herz und die Lunge in dieſem Menſchen; daß alle Eingeweide und Gliedmaßen des ganzen Koͤrpers von dem Herzen und der Lunge vermittelſt der mancherley ſich davon ausbreitenden Vertheilungen ihr Leben haben, iſt eine bekannte Sache, auf dieſe Weiſe empfaͤngt auch dieſes ɯenſchliche Geſchlecht, das ſich auſſerhalb der Kirche, wo das Wort nicht iſt, befindet, das Leben, und machet die Glieder von dieſem Menſchen aus: die Verbindung des Him- mels vermittelſt des Worts mit denen, ſo ſich auſſerhalb befinden, kann auch einem Licht ver- glichen werden, welches ſich von der Mitte heraus rings umher ausbreitet; das goͤttliche Licht iſt in dem Wort, und allda iſt der Herr mit dem Him- mel gegenwaͤrtig, von welcher Gegenwart auch die auſſe halb befindlichen im Lichte ſind; ein an- ders wuͤrde es ſeyn, wenn kein Wort vorhanden waͤre: dieſes kann noch weiter durch dasjenige erlaͤutert werden, was oben von der Geſtalt des Himmels, nach welcher die Bergeſellſchaftungen und Z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/402
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/402>, abgerufen am 21.11.2024.