und Wahre, worinnen Er lebt, thun, durch das Wollen und Vollbringen; das Wollen ist auch so viel als das Vollbringen lieben. Daß dem also sey, lehret auch der Herr i[n] dem Wort, da er spricht, "Wer meine Gebote hat, und thut sie, der ists, der Mich liebet; und Jch werde ihn lieben, und Wohnung bey ihm machen" Joh. 14. 21. 23. Und anderswo, "Wenn ihr meine Ge- bote haltet, so bleibet ihr in meiner Lie- be," Joh. 15, 10. 12.
17. Daß das vom Herrn ausfließende Göttliche, welches die Engel berühret, und den Himmel ausmachet, die Liebe sey, bezeuget alle Erfahrung im Himmel; denn alle die da- selbst sind, sind Gestalten der Liebe und Lieb- thätigkeit, sie erscheinen in unaussprechlicher Schönheit, und die Liebe leuchtet aus ihrem Angesicht, aus der Sprache, und aus Allem und Jedem ihres Lebens. Ueberdies sind geist- liche Spähren oder Umkreise des Lebens da, welche aus einem jeden Engel und aus einem jeden Geist ausfließen, und sie umgeben, wo- durch sie bisweilen noch in einer weiten Ent- fernung erkannt werden, wie sie beschaffen sind in Ansehung der Neigungen, die der Liebe ei- gen; denn diese Umkreise fließen aus dem Leben der Neigung und des daher rührenden Denkens, oder aus dem Leben der Liebe und des daher kommenden Glaubens eines jedweden; die von
den
Vom Himmel.
und Wahre, worinnen Er lebt, thun, durch das Wollen und Vollbringen; das Wollen iſt auch ſo viel als das Vollbringen lieben. Daß dem alſo ſey, lehret auch der Herr i[n] dem Wort, da er ſpricht, “Wer meine Gebote hat, und thut ſie, der iſts, der Mich liebet; und Jch werde ihn lieben, und Wohnung bey ihm machen„ Joh. 14. 21. 23. Und anderswo, “Wenn ihr meine Ge- bote haltet, ſo bleibet ihr in meiner Lie- be,„ Joh. 15, 10. 12.
17. Daß das vom Herrn ausfließende Goͤttliche, welches die Engel beruͤhret, und den Himmel ausmachet, die Liebe ſey, bezeuget alle Erfahrung im Himmel; denn alle die da- ſelbſt ſind, ſind Geſtalten der Liebe und Lieb- thaͤtigkeit, ſie erſcheinen in unausſprechlicher Schoͤnheit, und die Liebe leuchtet aus ihrem Angeſicht, aus der Sprache, und aus Allem und Jedem ihres Lebens. Ueberdies ſind geiſt- liche Spaͤhren oder Umkreiſe des Lebens da, welche aus einem jeden Engel und aus einem jeden Geiſt ausfließen, und ſie umgeben, wo- durch ſie bisweilen noch in einer weiten Ent- fernung erkannt werden, wie ſie beſchaffen ſind in Anſehung der Neigungen, die der Liebe ei- gen; denn dieſe Umkreiſe fließen aus dem Leben der Neigung und des daher ruͤhrenden Denkens, oder aus dem Leben der Liebe und des daher kommenden Glaubens eines jedweden; die von
den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0067"n="20"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
und Wahre, worinnen <hirendition="#fr">Er</hi> lebt, thun, durch<lb/>
das Wollen und Vollbringen; das Wollen iſt<lb/>
auch ſo viel als das Vollbringen lieben. Daß<lb/>
dem alſo ſey, lehret auch der <hirendition="#fr">Herr</hi> i<supplied>n</supplied> dem<lb/><hirendition="#fr">Wort,</hi> da er ſpricht, “<hirendition="#fr">Wer meine Gebote<lb/>
hat, und thut ſie, der iſts, der Mich<lb/>
liebet; und Jch werde ihn lieben, und<lb/>
Wohnung bey ihm machen</hi>„ Joh. 14. 21.<lb/>
23. Und anderswo, “<hirendition="#fr">Wenn ihr meine Ge-<lb/>
bote haltet, ſo bleibet ihr in meiner Lie-<lb/>
be,</hi>„ Joh. 15, 10. 12.</p><lb/><p>17. Daß das vom <hirendition="#fr">Herrn</hi> ausfließende<lb/>
Goͤttliche, welches die Engel beruͤhret, und<lb/>
den Himmel ausmachet, die Liebe ſey, bezeuget<lb/>
alle Erfahrung im Himmel; denn alle die da-<lb/>ſelbſt ſind, ſind Geſtalten der Liebe und Lieb-<lb/>
thaͤtigkeit, ſie erſcheinen in unausſprechlicher<lb/>
Schoͤnheit, und die Liebe leuchtet aus ihrem<lb/>
Angeſicht, aus der Sprache, und aus Allem<lb/>
und Jedem ihres Lebens. Ueberdies ſind geiſt-<lb/>
liche Spaͤhren oder Umkreiſe des Lebens da,<lb/>
welche aus einem jeden Engel und aus einem<lb/>
jeden Geiſt ausfließen, und ſie umgeben, wo-<lb/>
durch ſie bisweilen noch in einer weiten Ent-<lb/>
fernung erkannt werden, wie ſie beſchaffen ſind<lb/>
in Anſehung der Neigungen, die der Liebe ei-<lb/>
gen; denn dieſe Umkreiſe fließen aus dem Leben<lb/>
der Neigung und des daher ruͤhrenden Denkens,<lb/>
oder aus dem Leben der Liebe und des daher<lb/>
kommenden Glaubens eines jedweden; die von<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[20/0067]
Vom Himmel.
und Wahre, worinnen Er lebt, thun, durch
das Wollen und Vollbringen; das Wollen iſt
auch ſo viel als das Vollbringen lieben. Daß
dem alſo ſey, lehret auch der Herr in dem
Wort, da er ſpricht, “Wer meine Gebote
hat, und thut ſie, der iſts, der Mich
liebet; und Jch werde ihn lieben, und
Wohnung bey ihm machen„ Joh. 14. 21.
23. Und anderswo, “Wenn ihr meine Ge-
bote haltet, ſo bleibet ihr in meiner Lie-
be,„ Joh. 15, 10. 12.
17. Daß das vom Herrn ausfließende
Goͤttliche, welches die Engel beruͤhret, und
den Himmel ausmachet, die Liebe ſey, bezeuget
alle Erfahrung im Himmel; denn alle die da-
ſelbſt ſind, ſind Geſtalten der Liebe und Lieb-
thaͤtigkeit, ſie erſcheinen in unausſprechlicher
Schoͤnheit, und die Liebe leuchtet aus ihrem
Angeſicht, aus der Sprache, und aus Allem
und Jedem ihres Lebens. Ueberdies ſind geiſt-
liche Spaͤhren oder Umkreiſe des Lebens da,
welche aus einem jeden Engel und aus einem
jeden Geiſt ausfließen, und ſie umgeben, wo-
durch ſie bisweilen noch in einer weiten Ent-
fernung erkannt werden, wie ſie beſchaffen ſind
in Anſehung der Neigungen, die der Liebe ei-
gen; denn dieſe Umkreiſe fließen aus dem Leben
der Neigung und des daher ruͤhrenden Denkens,
oder aus dem Leben der Liebe und des daher
kommenden Glaubens eines jedweden; die von
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/67>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.