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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.

372. Daß Gute und Wahre, wenn sie
bey dem Engel und bey dem Menschen mit ein-
ander verbunden sind, sind nicht zwey, sondern
ein Einziges, weil alsdenn das Gute dem
Wahren und das Wahre dem Guten eigen ist:
diese Verbindung verhält sich, alswie wenn
der Mensch dasjenige, was er will, denket,
und was er denket, will, sodann macht das
Denken und das Wollen ein Einziges, und al-
so ein einziges Gemüth aus, denn das Denken
bildet oder stellet dasjenige, was der Wille ge-
wollt hat, in der Gestalt dar, und der Wille
macht es zur Lust; daher kommt es auch, daß
im Himmel zwey Ehegatten nicht zwey, son-
dern ein einziger Engel heissen. Dieses ist es
auch, was durch die Worte des Herrn ver-
standen wird: "Habt ihr nicht gelesen,
daß Der von Anfang
(den Menschen) ge-
macht, Der hat sie ein Männlein und
Weiblein gemacht? und sprach: darum
wird ein Mensch Vater und Mutter ver-
lassen, und an seinem Weibe hangen, und
werden die zwey ein einiges Fleisch seyn;
so sind sie nun nicht mehr zwey, sondern
ein einiges Fleisch; was nun Gott zusam-
men gefüget hat, das soll der Mensch
nicht scheiden: nicht alle fassen dieses
Wort, sondern diejenigen, welchen es ge-
geben ist,"
Matth. 19, 4. 5. 6. 11. Marc.
10, 6. 7. 8. 9. 1. B. Mos. 2, 24; hier wird
die himmlische Ehe, worinnen die Engel sind,

und
Vom Himmel.

372. Daß Gute und Wahre, wenn ſie
bey dem Engel und bey dem Menſchen mit ein-
ander verbunden ſind, ſind nicht zwey, ſondern
ein Einziges, weil alsdenn das Gute dem
Wahren und das Wahre dem Guten eigen iſt:
dieſe Verbindung verhaͤlt ſich, alswie wenn
der Menſch dasjenige, was er will, denket,
und was er denket, will, ſodann macht das
Denken und das Wollen ein Einziges, und al-
ſo ein einziges Gemuͤth aus, denn das Denken
bildet oder ſtellet dasjenige, was der Wille ge-
wollt hat, in der Geſtalt dar, und der Wille
macht es zur Luſt; daher kommt es auch, daß
im Himmel zwey Ehegatten nicht zwey, ſon-
dern ein einziger Engel heiſſen. Dieſes iſt es
auch, was durch die Worte des Herrn ver-
ſtanden wird: „Habt ihr nicht geleſen,
daß Der von Anfang
(den Menſchen) ge-
macht, Der hat ſie ein Maͤnnlein und
Weiblein gemacht? und ſprach: darum
wird ein Menſch Vater und Mutter ver-
laſſen, und an ſeinem Weibe hangen, und
werden die zwey ein einiges Fleiſch ſeyn;
ſo ſind ſie nun nicht mehr zwey, ſondern
ein einiges Fleiſch; was nun Gott zuſam-
men gefuͤget hat, das ſoll der Menſch
nicht ſcheiden: nicht alle faſſen dieſes
Wort, ſondern diejenigen, welchen es ge-
geben iſt,“
Matth. 19, 4. 5. 6. 11. Marc.
10, 6. 7. 8. 9. 1. B. Moſ. 2, 24; hier wird
die himmliſche Ehe, worinnen die Engel ſind,

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[106/0105] Vom Himmel. 372. Daß Gute und Wahre, wenn ſie bey dem Engel und bey dem Menſchen mit ein- ander verbunden ſind, ſind nicht zwey, ſondern ein Einziges, weil alsdenn das Gute dem Wahren und das Wahre dem Guten eigen iſt: dieſe Verbindung verhaͤlt ſich, alswie wenn der Menſch dasjenige, was er will, denket, und was er denket, will, ſodann macht das Denken und das Wollen ein Einziges, und al- ſo ein einziges Gemuͤth aus, denn das Denken bildet oder ſtellet dasjenige, was der Wille ge- wollt hat, in der Geſtalt dar, und der Wille macht es zur Luſt; daher kommt es auch, daß im Himmel zwey Ehegatten nicht zwey, ſon- dern ein einziger Engel heiſſen. Dieſes iſt es auch, was durch die Worte des Herrn ver- ſtanden wird: „Habt ihr nicht geleſen, daß Der von Anfang (den Menſchen) ge- macht, Der hat ſie ein Maͤnnlein und Weiblein gemacht? und ſprach: darum wird ein Menſch Vater und Mutter ver- laſſen, und an ſeinem Weibe hangen, und werden die zwey ein einiges Fleiſch ſeyn; ſo ſind ſie nun nicht mehr zwey, ſondern ein einiges Fleiſch; was nun Gott zuſam- men gefuͤget hat, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden: nicht alle faſſen dieſes Wort, ſondern diejenigen, welchen es ge- geben iſt,“ Matth. 19, 4. 5. 6. 11. Marc. 10, 6. 7. 8. 9. 1. B. Moſ. 2, 24; hier wird die himmliſche Ehe, worinnen die Engel ſind, und

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/105>, abgerufen am 27.11.2024.