Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. hellet, daß die Ehebündnisse in den Himmelnnicht so sind, wie die Ehebündnisse auf Erden; in den Himmeln sind geistliche Vermählungen, die nicht Heyrathen, sondern Verbindungen der Gemüther aus dem Eheband des Guten und Wahren, zu nennen sind; auf Erden aber sind Heyrathen, weil sie nicht nur den Geist, sondern auch das Fleisch angehen: und weil keine Heyrathen in den Himmeln sind, so heissen dahero zwey Ehegatten nicht Mann und Weib, sondern des andern Gatte wird aus dem englischen Begriff der Verbindung zweyer Gemüther in ein einziges mit einem Wort benennet, das so viel bedeutet, als sein wechselsweise beyderseitiges (suum mutu- um vicissim). Hieraus kann man nun wis- sen, Kirche, durch Vater die Kirche in Ansehung des Guten, und also auch das Gute der Kirche augedeutet, man lese in den himmlischen Geheimnissen Num. 2691. 2717. Die Söhne bedeuten die Neigungen zum Wah- ren, und also die Wahrheiten selbst N. 489. 491. etc. Die Töchter bedeuten die Neigungen zum Guten, und also das Gute selbst, Num. 489. 490. etc. Durch Eidam wird das Wahre angedeutet, das mit der Neigung zum Guten in Verbindung stehet, Num. 2389. Die Schnur deutet das Gute an, das mit seinem Wahren verbunden ist, man lese da- selbst Num. 4843. H 4
Vom Himmel. hellet, daß die Ehebuͤndniſſe in den Himmelnnicht ſo ſind, wie die Ehebuͤndniſſe auf Erden; in den Himmeln ſind geiſtliche Vermaͤhlungen, die nicht Heyrathen, ſondern Verbindungen der Gemuͤther aus dem Eheband des Guten und Wahren, zu nennen ſind; auf Erden aber ſind Heyrathen, weil ſie nicht nur den Geiſt, ſondern auch das Fleiſch angehen: und weil keine Heyrathen in den Himmeln ſind, ſo heiſſen dahero zwey Ehegatten nicht Mann und Weib, ſondern des andern Gatte wird aus dem engliſchen Begriff der Verbindung zweyer Gemuͤther in ein einziges mit einem Wort benennet, das ſo viel bedeutet, als ſein wechſelsweiſe beyderſeitiges (ſuum mutu- um viciſſim). Hieraus kann man nun wiſ- ſen, Kirche, durch Vater die Kirche in Anſehung des Guten, und alſo auch das Gute der Kirche augedeutet, man leſe in den himmliſchen Geheimniſſen Num. 2691. 2717. Die Soͤhne bedeuten die Neigungen zum Wah- ren, und alſo die Wahrheiten ſelbſt N. 489. 491. ꝛc. Die Toͤchter bedeuten die Neigungen zum Guten, und alſo das Gute ſelbſt, Num. 489. 490. ꝛc. Durch Eidam wird das Wahre angedeutet, das mit der Neigung zum Guten in Verbindung ſtehet, Num. 2389. Die Schnur deutet das Gute an, das mit ſeinem Wahren verbunden iſt, man leſe da- ſelbſt Num. 4843. H 4
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Vom Himmel.
hellet, daß die Ehebuͤndniſſe in den Himmeln
nicht ſo ſind, wie die Ehebuͤndniſſe auf Erden;
in den Himmeln ſind geiſtliche Vermaͤhlungen,
die nicht Heyrathen, ſondern Verbindungen
der Gemuͤther aus dem Eheband des Guten
und Wahren, zu nennen ſind; auf Erden
aber ſind Heyrathen, weil ſie nicht nur den
Geiſt, ſondern auch das Fleiſch angehen: und
weil keine Heyrathen in den Himmeln ſind,
ſo heiſſen dahero zwey Ehegatten nicht Mann
und Weib, ſondern des andern Gatte wird
aus dem engliſchen Begriff der Verbindung
zweyer Gemuͤther in ein einziges mit einem
Wort benennet, das ſo viel bedeutet, als ſein
wechſelsweiſe beyderſeitiges (ſuum mutu-
um viciſſim). Hieraus kann man nun wiſ-
ſen,
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*) Kirche, durch Vater die Kirche in Anſehung
des Guten, und alſo auch das Gute der Kirche
augedeutet, man leſe in den himmliſchen
Geheimniſſen Num. 2691. 2717. Die
Soͤhne bedeuten die Neigungen zum Wah-
ren, und alſo die Wahrheiten ſelbſt N. 489.
491. ꝛc. Die Toͤchter bedeuten die Neigungen
zum Guten, und alſo das Gute ſelbſt, Num.
489. 490. ꝛc. Durch Eidam wird das
Wahre angedeutet, das mit der Neigung zum
Guten in Verbindung ſtehet, Num. 2389.
Die Schnur deutet das Gute an, das mit
ſeinem Wahren verbunden iſt, man leſe da-
ſelbſt Num. 4843.
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