Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. in das Schmerzhafte und grausame verkehret,weil sie in dergleichen, so man das höllische Feuer nennet, und manchmal ins Unflätige und Garstige, so mit ihren unreinen Lüsten übereinstimmet, verwandelt werden, woran sie alsdenn, welches zu verwundern ist, ihre Lust haben: aber die dunkle Freude und die bey- nah unmerkliche Seligkeit, welche bey denen in der Welt gewesen ist, die in der Liebe zu Gott und in der Liebe gegen den Nächten ge- standen haben, wird alsdenn in die Freude des Himmels verwandelt, die mehr als zu merklich und fühlbar wird; denn jene Selig- keit, die, da dieselben in der Welt gelebt, in ihrem Jnnern verborgen gelegen, wird als- denn aufgedeckt und heraus ins offenbare Ge- fühl gelassen, weil sie sodann im Geiste sind, und weil ihrem Geist jene Freude eigen gewesen. 402. Alle Freuden des Himmels sind mit Nu-
Vom Himmel. in das Schmerzhafte und grauſame verkehret,weil ſie in dergleichen, ſo man das hoͤlliſche Feuer nennet, und manchmal ins Unflaͤtige und Garſtige, ſo mit ihren unreinen Luͤſten uͤbereinſtimmet, verwandelt werden, woran ſie alsdenn, welches zu verwundern iſt, ihre Luſt haben: aber die dunkle Freude und die bey- nah unmerkliche Seligkeit, welche bey denen in der Welt geweſen iſt, die in der Liebe zu Gott und in der Liebe gegen den Naͤchten ge- ſtanden haben, wird alsdenn in die Freude des Himmels verwandelt, die mehr als zu merklich und fuͤhlbar wird; denn jene Selig- keit, die, da dieſelben in der Welt gelebt, in ihrem Jnnern verborgen gelegen, wird als- denn aufgedeckt und heraus ins offenbare Ge- fuͤhl gelaſſen, weil ſie ſodann im Geiſte ſind, und weil ihrem Geiſt jene Freude eigen geweſen. 402. Alle Freuden des Himmels ſind mit Nu-
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Vom Himmel.
in das Schmerzhafte und grauſame verkehret,
weil ſie in dergleichen, ſo man das hoͤlliſche
Feuer nennet, und manchmal ins Unflaͤtige
und Garſtige, ſo mit ihren unreinen Luͤſten
uͤbereinſtimmet, verwandelt werden, woran ſie
alsdenn, welches zu verwundern iſt, ihre Luſt
haben: aber die dunkle Freude und die bey-
nah unmerkliche Seligkeit, welche bey denen
in der Welt geweſen iſt, die in der Liebe zu
Gott und in der Liebe gegen den Naͤchten ge-
ſtanden haben, wird alsdenn in die Freude
des Himmels verwandelt, die mehr als zu
merklich und fuͤhlbar wird; denn jene Selig-
keit, die, da dieſelben in der Welt gelebt, in
ihrem Jnnern verborgen gelegen, wird als-
denn aufgedeckt und heraus ins offenbare Ge-
fuͤhl gelaſſen, weil ſie ſodann im Geiſte ſind,
und weil ihrem Geiſt jene Freude eigen geweſen.
402. Alle Freuden des Himmels ſind mit
den Nutzſtiftungen verknuͤpft, und darinnen
befindlich, weil die Nutzſtiftungen das Gute
der Liebe und der Liebthaͤtigkeit ſind, in wel-
chem die Engel ſtehen; dahero hat ein jeder
ſolcherley Freuden, welcherley die Nutzſtiftun-
gen ſind, und die Freude iſt auch ſo groß, als
die Neigung zu Nutzſtiftungen iſt. Daß alle
Freuden des Himmels Freuden des Nutzens
ſeyn, das kann aus der Vergleichung mit den
fuͤnf Sinnen des menſchlichen Leibes erhellen;
es iſt jeder Sinn nach Beſchaffenheit ſeines
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